Finanzierung des A350 XWB
Älter als 7 Tage

Airbus schließt Rückgriff auf öffentliche Mittel nicht aus

PARIS - Airbus wird in diesem Jahr über die Finanzierung der Entwicklung des A350 XWB entscheiden. Dies teilte Airbus Vorstand Thomas Enders in einer Stellungnahme mit. Nach einer zwischenzeitlich korrigierten Kalkulation setzt Airbus den Entwicklungsaufwand des neuen Modells mit 12 Milliarden Euro an. Rund die Hälfte dieses Betrags soll in Risikopartnerschaften mit Zulieferunternehmen aufgebracht werden.



Enders schließt aber auch einen Rückgriff auf öffentliche Finanzierungshilfen nicht aus. Die französische Regierung hatte wiederholt signalisiert, dass sie bei einer Anfrage des Flugzeugbauers prüfen werde, Mittel bereitzustellen. Doch könnte eine direkte oder indirekte Subventionierung des Projekts aus öffentlichen Haushalten neues Konfliktpotenzial in einem laufenden WTO-Verfahren bergen.

Während die US Regierung mehreren EU-Staaten vorwirft, Airbus anhaltend mit wettbewerbswidrigen Beihilfen in Form einer Finanzierung von Forschung und Entwicklung oder dem Erlass von Schulden zu unterstützen, sieht Brüssel in Aufträgen des amerikanischen Verteidigungsministeriums und der NASA eine rechtswidrige Förderung Boeings.

Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben gegenseitige Beschwerdeverfahren vor der Welthandelsorganisation eingeleitet. Mit einem ersten Gutachten im Beschwerdeverfahren gegen die EU wird zum April gerechnet. Bis Ende des Jahres soll auch ein Zwischenbericht im von Brüssel eingeleiteten Verfahren gegen die Vereinigten Staaten vorliegen.

Ein Boeing-Sprecher bezeichnete die in Rede stehende Gewährung öffentlicher Finanzierungshilfen für den A350 XWB gegenüber Medienvertretern am Freitag als "inakzeptabel". Ein solches Vorgehen würde einem von Airbus angeregtem Vergleich in der Streitsache die Grundlage entziehen.

Airbus Geschäftsführer Bregier sieht in öffentlichen Finanzierungsmodellen demgegenüber "nur eine vieler Möglichkeiten". Airbus verfüge über eine solide Kapitaldecke und sei daher nicht auf die kurzfristige Gewährung öffentlicher Beihilfen angewiesen. Sollte sie jedoch kommen, sei es "Sache der Regierungen, die Finanzierung in Hinblick auf die WTO-Verträge wettbewerbskonform auszugestalten".




© aero.de | Abb.: Airbus | 18.01.2008 15:12

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Beitrag vom 21.01.2008 - 19:59 Uhr
Nokia hat nichts mit Airbus zu tun. Nokia zahlt pro Monat weit über
20 Millionen an MwSt. an dieses Land und kann frei entscheiden.
Logisch, dass die günstig herstellen wollen / müssen. Sonst sind
sie morgen pleite.
Die gesamte Marktwirtschaft funktioniert längst nicht mehr richtig.
Ohne politisch zu sein: Wenn wir es nicht schaffen, eine vernünftige
Grundbasis zu bringen, dann hat unser System versagt. Der einzelne
muss ein Recht auf Arbeit haben, nicht nur die Politiker ein Recht
auf hohe Diäten. Die Not im Alter kommt hinzu. Was ist das blos
für ein Gewaltkapitalismus geworden?
Beitrag vom 18.01.2008 - 18:33 Uhr
Wenn es so kommt, wie ich es befürchte und die bekannten deutschen Standorte nicht massiv am A350 beteiligt werden und über die nächsten Jahre ausbluten, dann dürfen die keinen Cent bekommen. Es reicht wenn osteuropäische Arbeitsplätze von meinen Steuern subventioniert werden. Aber nicht auch noch in USA . Und dann auch noch meinen eigenen
Arbeitsplatz "wegfördern". Das kann's nicht sein. Das Nokia-Debakel muss als Abschreckung für unsere Politiker eigentlich reichen.
Beitrag vom 18.01.2008 - 18:21 Uhr
D-checks wurden frueher auch nur lht hamburg gemacht...heute Peking ,Manila, xiamen

man muss nur die spezialisten ausbilden


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