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EADS fliegt mit Airbus in neue Höhen

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Airbus A350, © Airbus

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MÜNCHEN - EADS heißt bald Airbus. Und die wichtigste Tochter des Luft- und Raumfahrtriesen zeigt im dritten Quartal erneut Stärke. Dank der prallen Auftragsbücher des Flugzeugbauers macht der Gewinn der Konzernmutter einen gewaltigen Satz. Das Geld kann EADS gut gebrauchen. "Wir stehen vor einigen großen Herausforderungen", teilte Konzernchef Tom Enders am Donnerstag mit.

Dazu zählt unter anderem das umfassende Umbauprogramm, das sich der europäische Luft-, Raumfahrt- und Rüstungsgigant verordnet hat.

Details zu den Kosten und einem möglichen weiteren Stellenabbau in der Rüstungssparte Cassidian will Enders noch im Laufe des Jahres nennen. Im dritten Quartal blieb EADS auf der Erfolgsspur. Unter dem Strich kletterte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 45 Prozent auf 436 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs zwischen Juli und September um 11 Prozent auf 13,6 Milliarden Euro.

Getrieben wurde der Zuwachs vor allem von Airbus. Der operative Gewinn von 663 Millionen Euro geht zu fast zwei Dritteln auf das Konto des Flugzeugbauers. Das Geld kann EADS gut gebrauchen, etwa für die Entwicklung des neuen Großraumfliegers A350, der Boeings "Dreamliner" und der größeren Boeing 777 Konkurrenz machen soll. Die ersten Maschinen sollen in der zweiten Hälfte 2014 geliefert werden.

Dank der Auftragsflut bei Airbus erwartet Konzernchef Enders in diesem Jahr jetzt insgesamt mehr als 1200 Flugzeugbestellungen. Bisher wollte er nur die Marke von 1000 deutlich übertreffen. Auch die Zahl der Auslieferungen soll mit bis zu 620 Fliegern etwas höher ausfallen als bislang angekündigt.

EADS ist gerade dabei sich grundlegend umzubauen. Dazu sollen unter anderem die schwächelnden Rüstungssparte Cassidian, die Weltraumtochter Astrium und Airbus Military zur neuen Sparte Airbus Defence & Space zusammengelegt werden. Die Mutter soll statt EADS künftig ebenfalls Airbus heißen. Der Konzern wird damit seinem Rivalen Boeing in Struktur und Aufstellung deutlich ähnlicher.

Vor allem bei Cassidian dürfte es noch Einschnitte geben. Der Umsatz der Sparte schrumpfte im dritten Quartal weiter, der Gewinn legte hingegen leicht zu. Das Rüstungsgeschäft leidet unter den strengen Sparvorgaben der europäischen Regierungen, die angesichts der Krise bei teuren Beschaffungsvorhaben kürzen.

Um Abhilfe zu schaffen, wollte EADS mit dem britischen Rüstungsriesen BAE Systems fusionieren, der Plan scheiterte aber vor allem am politischen Widerstand Berlins. Der umfassende Konzernumbau ist eine Antwort auf diese Schlappe.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 14.11.2013 07:13

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Beitrag vom 15.11.2013 - 12:40 Uhr

Konkurrenz-Produkt für B787-8/9?
Gegen 787-8 müßte es ein völlig neues Modell sein. Das wird es nicht geben da Boeing dieses Segment auf lange Sicht fest besetzt hat.
Gegen 787-9 ist A350-800 ein wenig kleiner und etwas weniger effizient. Nachdem dies Modell (so wie ich es bisher verstehe) nur eine A359 mit 10 Elementen (a 0,635m) weniger ist könnte Airbus es sich nochmal überlegen statt 10 Elemente nur 8 weniger zu verwenden. Dann wäre A358 nur 1 m kürzer und könnte besser gegen 787-9 bestehen.



Zum Nachfolger der A320 Serie. Mag sein, dass man vorerst damit nicht an die Presse geht, aber das heißt ja nicht, das im Hintergrund trotzdem schon Entwicklungen laufen. Da wird bei jedem Hersteller im Hintergrund schon an den Konzepten für die Zeit nach A350 und 787 sowie an den neuen kleinen gearbeitet. Natürlich mit weniger Manpower.

Zwangsläufig muss man auch nicht alle Ingenieure behalten. Boeing hat sich ja scheinbar dieses Jahr von einigen getrennt, weil die Überkapazitäten im Konzern auf absehbare Zeit nicht gebraucht werden. Wieviele Airbuskonstrukteure haben z.B. befristet Verträge oder sind Leiharbeiter?

Ja ein völlig neues Konzept um gegen die 787 zu bestehen. Der A330 wird nicht ewig gebaut und ist auf lange Sicht trotz Verbesserungen auch kaum konkurrenzfähig. Der A350-800 wird nicht verkauft. Die geringere Kapazität im Vergleich zur 787-9 ist daran nicht schuld, sondern anscheinend das zu hohe Gewicht. Er nutzt ja z.B. den gleichen Flügel wie der A350-900.


Dieser Beitrag wurde am 15.11.2013 12:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 15.11.2013 - 12:25 Uhr

Um 2020 könnte die Entwicklung eines Nachfolgers für die A320 Familie laufen. Evtl. auch eine Entwicklung in Richtung A380-900 oder gar 1000 wenn sich das aufgrund von Kundeninteresse für Airbus rentiert. Nur Emirates reicht dafür sicher nicht.

Sollte der A350-800 nicht kommen könnte man evtl. über ein Konkurrenz Produkt zur 787-800 und 900 nachdenken. Der A330 wird ja sicher nicht ewig gebaut.

A320neo wird erst ca. 2018 in voller Produktionsstärke zur Verfügung stehen. Da sind noch längst nicht alle neos gebaut und neue viele Aufträge wird es auch noch geben. Deshalb halte ich es für völlig ausgeschlossen das 2020 die Entwicklung eines Nachfolgers auch nur diskutiert wird. A und B werden dann jahrelang erst mal Kasse machen. Von außen (C919 usw) kommt auch sicher nicht besonders bedrohliches und neue Antriebs- und Designkonzepte sind was für Powerpoint-Präsentationen um Innovationsfähigkeit zu demonstrieren aber überhaupt nicht in Sicht für reale Vorhaben. Um 2025 mag das vielleicht anders sein aber dann gibt es das ohnehin nicht vor 2030.

Konkurrenz-Produkt für B787-8/9?
Gegen 787-8 müßte es ein völlig neues Modell sein. Das wird es nicht geben da Boeing dieses Segment auf lange Sicht fest besetzt hat.
Gegen 787-9 ist A350-800 ein wenig kleiner und etwas weniger effizient. Nachdem dies Modell (so wie ich es bisher verstehe) nur eine A359 mit 10 Elementen (a 0,635m) weniger ist könnte Airbus es sich nochmal überlegen statt 10 Elemente nur 8 weniger zu verwenden. Dann wäre A358 nur 1 m kürzer und könnte besser gegen 787-9 bestehen.

Beitrag vom 15.11.2013 - 12:17 Uhr
Jede Menge Arbeit wird es auch noch in Mobile AL geben, bevor es auch dort Höhenflüge gibt.
Ist übrigens jemand über den aktuellen Stand dieses großen Projektes informiert?


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