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Lufthansa testet "grünen Tarif" in Skandinavien

Lufthansa Airbus A320neo
Lufthansa Airbus A320neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Der Lufthansa-Konzern testet auf dem skandinavischen Markt einen neuen Ticket-Tarif, welcher der Umwelt zugutekommen soll. Neben den klassischen Tarifen Light, Classic und Flex erscheint seit Dienstag bei Europaflügen aus Norwegen, Schweden und Dänemark auch ein sogenannter "grüner Tarif" im Buchungsprozess.

Man sei damit der erste internationale Luftverkehrskonzern, der etwas Derartiges anbiete, teilte Lufthansa mit.

Mit dem "Green-fare"-Ticket erwerben die Kunden automatisch einen CO2-Ausgleich, der zu 20 Prozent über nachhaltig aus Speiseresten produzierte Kraftstoffe (SAF) und zu 80 Prozent mit Klimaschutzprojekten erreicht werde. Der neue Tarif ist sowohl in der Economy- als auch in der Businessklasse buchbar.

Ein derartiger Ausgleich macht den CO2-Ausstoß einer Flugreise aber keineswegs ungeschehen und könne sogar umweltschädliches Verhalten nachträglich legitimieren, argumentieren Kritiker. SAF ist bislang nur in geringen Mengen verfügbar. Die EU plant Mindestquoten zur Beimischung in herkömmliches Kerosin. Lufthansa hat dazu einen Liefervertrag mit Shell über 1,8 Millionen Tonnen für den Zeitraum 2024 bis 2031 abgeschlossen.

In den übrigen Märkten außerhalb Skandinaviens macht Lufthansa ihren Kunden weiterhin ein Kompensationsangebot am Ende des Buchungsprozesses. Die Passagiere haben dort über die Plattform "Compensaid" zu unterschiedlichen Preisen die Wahl zwischen SAF, Klimaschutzprojekten oder einer Mischung aus beiden.

Firmenkunden können bei der Lufthansa die Klimafolgen ihrer Mitarbeiterflüge pauschal lindern. Neben dem Lufthansa-Angebot gibt es weitere Plattformen, wo Kunden den CO2-Ausstoß von Reisen durch freiwillige Geldzahlungen zumindest rechnerisch ausgleichen können. Grundsätzlich steige die Nachfrage der Kunden für nachhaltige Reiseangebote, berichtete Lufthansa.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 02.08.2022 16:30

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Beitrag vom 03.08.2022 - 09:52 Uhr
Lufthansa hat dazu einen Liefervertrag mit Shell über 1,8 Millionen Tonnen für den Zeitraum 2024 bis 2031 abgeschlossen.

1,8 Mio t jährlich oder gestreckt über 7 Jahre?
Gesamtlieferungen über die Laufzeit

Danke, also 250.000t/Jahr
Der Anteil an 11 Mio t jährlichem Verbrauch (2019) liegt dann bei etwa 2,4%.
Damit reicht diese Versorgung nur dann aus um auch nur die von der EU ohnehin bereits vorgeschriebenen 3% zu erreichen, wenn LH den Flugbetrieb um ca. 15% zusammenstreicht.

Sieht tatsächlich so aus, als wollte sich die LH die Einhaltung der EU Vorgaben selektiv von entsprechend geneigten Passagieren zusätzlich bezahlen lassen.
Das scheint mir aus Umweltsicht nicht sinnvoll zu sein, da damit "die grünen Spinner" die Mehrkosten alleine tragen und das Fliegen für die Masse gerade nicht teurer wird.

Damit geht jede Lenkungswirkung gegen null, was ja eigentlich nicht der Effekt dieser Regelung sein sollte.
Gar nicht mal ungeschickt gemacht von der LH :)


Dieser Beitrag wurde am 03.08.2022 12:19 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 02.08.2022 - 22:18 Uhr
Wem wird das zusätzliche Geld denn zugeschoben?
Beitrag vom 02.08.2022 - 21:21 Uhr
Gab es nicht eine (freiwillige) Verpflichtung der Airlines klimaneutral zu wachsen? Dann würde man über dieses Programm vermutlich nur diese Verpflichtung finanzieren. Ich glaube nicht, dass das "on top" zu sehen ist. Wenn ich dann auch noch bedenke, dass man bei z.B. Atmosfair die Spende von der Steuer absetzen kann, dann kann man dort fürs gleiche Geld auch mehr Spenden.
Klingt nicht sooo toll. Ein bisschen so wie der grüne Strom bei Mischstromanbietern.


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