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Airbus löscht Qatar Airways aus der Liste

Qatar Airways Airbus A350-1000
Qatar Airways Airbus A350-1000, © Airbus

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TOULOUSE - Airbus muss sich nach rückläufigen Auslieferungen im August für sein Jahresziel weiter ranhalten. Im abgelaufenen Monat fanden 39 Verkehrsflugzeuge den Weg zu den Kunden, wie Airbus am Donnerstagabend in Toulouse mitteilte. Unter die Geschäftsbeziehung mit Qatar Airways zieht Airbus einen Schlussstrich.

Ferienflaute bei Airbus: Im Juli hatte Airbus noch 46 Verkehrsjets an seine Kunden übergeben, im Juni sogar 60 Stück - im August nur noch 39. In den ersten acht Monaten hat der Hersteller damit 382 Maschinen ausgeliefert.

Das ist nur etwas mehr als die Hälfte der 700 Jets, die Vorstandschef Guillaume Faury Ende Juli als neues Auslieferungsziel für das laufende Jahr genannt hatte.

Üblicherweise ziehen die Auslieferungszahlen gegen Jahresende deutlich an. Von den für 2022 ursprünglich angepeilten 720 Auslieferungen musste sich Airbus wegen Problemen in den Lieferketten jedoch bereits verabschieden. Airbus leidet zunehmend unter Engpässen in der Lieferkette, insbesondere Triebwerke für die A320neo sind knapp.

Im August holte der Konzern keine neuen Bestellungen herein. Unterdessen strich der Konzern die letzte verbliebene Bestellung der arabischen Fluggesellschaft Qatar Airways über 19 Großraumflugzeuge vom Typ A350-1000 aus dem Auftragsbuch.

Branchenkreisen zufolge hat der Hersteller den Vertrag mit seiner Großkundin nach monatelangem öffentlichen Streit wegen Schäden an der Oberfläche mehrerer Maschinen der Reihe gekündigt. In der Nacht folgte die Bestätigung, dass die Kündigung tatsächlich von Airbus ausging.

"Wir bestätigen, dass Airbus 19 A350 von Qatar Airways aus dem Backlog storniert hat", teilte Airbus mit.

Qatar Airways hatte den weltgrößten Flugzeugbauer im Dezember in London wegen der Mängel auf Schadenersatz verklagt und diese öffentlich als Sicherheitsproblem bezeichnet. Airbus und die europäische Luftfahrtbehörde Easa beurteilten die Sache jedoch anders.

Nach einem Schlagabtausch vor einem Gericht in London im April ist der Ursprung des Problems inzwischen bekannt.

"Unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten" des Verbundwerkstoff (CFK) der Flugzeugzelle und der Kupferfolienschicht (ECF) des Blitzschutzsystems führen dazu, "dass sich diese beiden Materialgruppen unterschiedlich schnell ausdehnen und zusammenziehen, was (...) mit der Zeit zu Rissen in den darüber liegenden Lackschichten führt", stellte der Vorsitzende Richter fest.

Airbus hatte angeboten, die Schäden auf eigene Kosten zu beheben, Qatar Airways hatte dies jedoch abgelehnt. Airbus hatte in diesem Zuge bereits im Januar eine Bestellung der Araber über 50 Mittelstreckenjets vom Typ A321neo storniert.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: AIrbus | 08.09.2022 18:44

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Beitrag vom 01.02.2023 - 19:58 Uhr
 https://www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2023-02-qatar-airways-and-airbus-reach-amicable-settlement-in-legal-dispute

Manchmal kann es auch schneller gehen...eigentlich recht unerwartet schnell.
Beitrag vom 01.02.2023 - 16:56 Uhr
Der Herr Akbar Al Baker hat ja nun auch schon ein gewisses Alter, möglich, dass man sich schon auf den Nachfolger vorbereitet, der dann wieder bei Airbus bestellen darf.
Ein neuer wird immer gerne mit offenen Armen empfangen.
Beitrag vom 01.02.2023 - 09:33 Uhr
...ja dumm, jetzt nicht darauf einzugehen. QR ist ein durchaus wichtiger Kunde und Airbus hat m.E. die 'besseren Karten' für ein gutes Ergebnis für eine außergerichtliche Schlichtung.


Das wäre für beide sicher auch das Beste. Unterm Strich glaube ich wird QR schon einen Vorteil herausschlagen. Wie groß der sein wird darf weiter gerätselt werden.


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