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Schweizer Luftwaffe soll auch außerhalb der Bürozeiten fliegen

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BERN - Die Schweizer Luftwaffe soll künftig auch außerhalb der Büroarbeitszeiten einsatzbereit sein. Dafür müssten mehr als 100 neue Piloten eingestellt werden.

Dies sagte Verteidigungsminister Ueli Maurer am Mittwoch vor dem Parlament in Bern. Die eidgenössische Luftwaffe war in die Kritik geraten, weil sie ungeachtet des Anflugs einer entführten Passagiermaschine auf Genf nicht tätig wurde.

Die Boeing 767 der Ethiopian Airlines mit mehr als 200 Menschen an Bord hatte den Schweizer Luftraum Montagmorgen erreicht und war gegen 06.00 Uhr auf dem Genfer Airport gelandet - Schweizer Militärpiloten beginnen den Dienst aber erst um 08.00 Uhr. Die entführte Maschine war deshalb von französischen Abfangjägern eskortiert worden.

Wie Maurer laut Schweizer Nachrichtenagentur sda erklärte, hätte die Schweizer Luftwaffe aber in diesem Fall auch dann nicht eingegriffen, wenn sie einsatzbereit gewesen wäre. Für die wenigen Kilometer zwischen Frankreich und Genf hätte sich dies nicht gelohnt. Zudem gewähre ein Abkommen mit Paris Hilfe in solchen Situationen.

Trotzdem soll die Luftverteidigung der Eidgenossen künftig rund um die Uhr kampfbereit sein. Allerdings müssten dafür pro Jahr zusätzlich rund 30 Millionen Franken (25 Millionen Euro) ausgeben werden, rechnete Maurer vor.
© dpa-AFX | 19.02.2014 19:35

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Beitrag vom 20.02.2014 - 18:20 Uhr
@ Nessie, das mit der Ckpt-Tür sehe ich mittlerweile auch etwas differenziert und kritisch.
Man muss wissen, das die Flightcrew die Möglichkeit besitzt, die eh schon durch einen Code gesicherte Tür zusätzlich über einen Schalter völlig zu verschließen. Das hatte den Hintergrund den Zugang zu verhindern, falls die Cabincrew überwältig und der Code herausgepresst wurde.
Nun kam es in beiden Fällen dazu, das sich jemand von der Flightcrew als Täter im Ckpt verschanzt hat. Bei der Entwicklung des Systems hat man das Szenario aber als eher unwahrscheinlich eingestuft.
Aus meiner Sicht zeigen die beiden aktuellen Verläufe aber, dass es vielleicht nicht so sinnvoll ist, das Ckpt zu 100% hermetisch vom Ckpt aus verriegeln zu können. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Behörden ebenfalls darüber nachdenken.

Klar ist, man kann solche Taten nicht zu 100% verhindern. Aber man entledigt sich mit dem System die Chance, das Flightdeck wieder zurück erobern zu können. Sei es durch die Cabincrew oder tapferen Passagieren.
Beitrag vom 20.02.2014 - 15:49 Uhr
Die Frage ist, ob die Schweizer Luftwaffe rechtlich überhaupt Waffengewalt anwenden darf um ein Flugzeug in einem solchen Fall vom Himmel zu holen. Hier in Deutschland ist das meines Wissens nach nicht möglich, daher kann man sich den Einsatz der Luftwaffe in diesem Fall auch sparen. Beeindrucken wird man einen Entführer der evtl. sowieso mit dem Leben abgeschlossen hat mit einem Kampfjet wohl kaum.


In Deutschland ist so etwas möglich, gedeckt durch den "Rechtfertigenden Notstand" ($34 StGB), um z.B. Gefahr von Leib und Leben (anderer) abzuwenden. Es ist eine ziemlich haarige Sache, auch ethisch, und ich möchte so etwas niemals entscheiden müssen.
Beitrag vom 20.02.2014 - 14:25 Uhr
Mal eine ganz andere Fragestellung.

Verschließbare Cockpittüren wurden doch eigentlich als Sicherheitsmaßnahme eingeführt.

Jetzt lese ich innerhalb recht kurzer Zeit gleich zwei Mal von einem Zwischenfall, der nur möglich war, WEIL verschließbare Cockpittüren eingebaut waren (der Selbstmord vom Captain in Afrika und jetzt diese Entführung nach Genf).

Für eine Statistik ist das vielleicht ein bisschen früh - aber ich frage mich im Moment gerade schon, ob das vielleicht unter dem Strich eine Risikoerhöhende Maßnahme war.


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