BERLIN - Air Berlin hat sich mehr als eine halbe Milliarde Euro frisches Geld gesichert. Neben der Finanzspritze ihres Großaktionärs Etihad in Höhe von 300 Millionen Euro sammelte die angeschlagene Fluggesellschaft über zwei Anleihen 252 Millionen Euro ein, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Bisherige Gläubiger zeigten jedoch kaum Interesse, ihre Air-Berlin-Anleihen mit Zinsen von 8,5 und 11,5 Prozent in die neuen, länger laufenden Papiere umzutauschen, die bis zum Jahr 2019 mit 6,75 und 5,625 Prozent verzinst werden. Lediglich knapp 13 Millionen Euro kann Air Berlin auf diese Weise umschulden. Eigentlich hatte Finanzchef Ulf Hüttmeyer auf 100 Millionen Euro gehofft.
Von der Anleihesumme will die Gesellschaft 150 Millionen Euro in allgemeine Unternehmenszwecke stecken. Mit dem übrigen Geld will sie nun die älteren Anleihen bei günstigen Kursen am Markt zurückkaufen. Air Berlin hatte nach jahrelangen Verlusten kein Eigenkapital mehr.
Die von der arabischen Fluggesellschaft Etihad gezeichnete Wandelanleihe mit unbefristeter Laufzeit soll nun als Eigenkapital angerechnet werden. Durch die Konstruktion mit der Wandelanleihe soll verhindert werden, dass Etihad die Mehrheit an Air Berlin übernimmt, da in diesem Fall Air Berlin viele Start- und Landerechte verlieren würde.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Air Berlin | 08.05.2014 15:20
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Beitrag vom 09.05.2014 - 15:47 Uhr
Etihads Boss Hogan will es mit Air Berlin scheinbar wissen. Etihad wird Air Berlin schon am leben halten. Die Politik wird Etihad keine großen Steine in den Weg legen. Schließlich sollen nicht ein paar Tausend Beschäftigte Arbeitslos werden. Das Geld verbrennen kann bei AB also weiter gehen.
Beitrag vom 09.05.2014 - 15:17 Uhr
@Schwaberliner,
welche Fachleute?
Kenne diese schon das Konzept, das externe Berater für AB entwickeln sollen?
Beitrag vom 09.05.2014 - 11:52 Uhr
Bei der derzeitigen "cash burn rate" ist damit das Überleben bis zur nächsten Jahresbilanzpressekonferenz gesichert. Ich bin schon gespannt, was dann als nächstes kommt ...
Wenn man Fachleuten glauben darf, so ist das Überleben für die nächsten 5 Jahre zunächst einmal gesichert, solange nicht außergewöhnliche Umstände zu einem früheren Tod beitragen.
Sollte sich die Rechts- und die Finanzlage nicht ändern, so dürfte in 5 Jahren der Gang zum Insolvenzgericht notwendig werden, egal nun, ob Air Berlin nach deutschem oder englischem Recht firmiert.
Kommentare (5) Zur Startseite
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welche Fachleute?
Kenne diese schon das Konzept, das externe Berater für AB entwickeln sollen?
Wenn man Fachleuten glauben darf, so ist das Überleben für die nächsten 5 Jahre zunächst einmal gesichert, solange nicht außergewöhnliche Umstände zu einem früheren Tod beitragen.
Sollte sich die Rechts- und die Finanzlage nicht ändern, so dürfte in 5 Jahren der Gang zum Insolvenzgericht notwendig werden, egal nun, ob Air Berlin nach deutschem oder englischem Recht firmiert.