Rückendeckung von Cockpit
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Air Berlin und Etihad bangen um gemeinsame Flüge

airberlin und Etihad Airways
airberlin und Etihad Airways am Flughafen München, © Flughafen München GmbH

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FRANKFURT - Gemeinsame Flüge von Air Berlin und dem arabischen Partner Etihad in Europa stehen auf der Kippe. Beide Fluggesellschaften beraten darüber mit dem zuständigen Luftfahrt-Bundesamt, wie Sprecher der Unternehmen in Abu Dhabi und in Berlin mitteilten. Rückendeckung kam am Mittwoch von den Piloten.

Die zusammen genutzten "Codesharing"-Flüge sind ein wichtiger Baustein in der Kooperation der Airlines. Etihad ist der wichtigste Großaktionär von Air Berlin und im Langstreckengeschäft von Europa nach Asien ein Konkurrent des deutschen Marktführers Lufthansa.

In der Diskussion mit dem Luftfahrt-Bundesamt gehe es um rund 30 Verbindungen, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstag).

Die Behörde wolle dies für den kommenden Winterflugplan nicht mehr erlauben mit der Folge, dass Etihad die Air-Berlin-Flüge von und nach Deutschland nicht mehr als eigene anbieten und verkaufen könne. Für Air Berlin würde dies eine schlechtere Auslastung der Maschinen bedeuten.

Das dem Verkehrsministerium unterstehende Bundesamt in Braunschweig wollte zu der Angelegenheit keine Stellung nehmen. Etihad und Air Berlin vertraten die Ansicht, die gemeinsam betriebenen Flüge seien durch das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten gedeckt.

"Dies ist aus den Genehmigungen für Codeshares ersichtlich, die seit Januar 2012 bereits sechsmal vom Luftfahrt-Bundesamt erteilt wurden", sagte ein Air-Berlin-Sprecher. Das Bundesverkehrsministerium strebe jetzt eine neue Auslegung dieses Abkommens an, die von der bisherigen Praxis abweiche.

Die deutsche Regierung könne aber "die Interpretation eines bilateralen Abkommens mit einem anderen Land nicht einseitig ändern", argumentierte der Sprecher. "Daher erwarten wir, dass diese Codeshare-Strecken für die kommende Wintersaison und darüber hinaus genehmigt werden."

Ein Etihad-Sprecher verwies auf laufende Gespräche mit dem Luftfahrt-Bundesamt. Deren Ausgang und mögliche Folgen wolle man nicht kommentieren.

Etihad Airways darf selbst vier Flughäfen in Deutschland anfliegen. Auf diesen Strecken sind Gemeinschaftsflüge unproblematisch. Air Berlin ist mit Etihad-Flugnummer aber auch auf zahlreichen anderen Verbindungen innerhalb Europas und in die Vereinigten Staaten unterwegs.

Bald wird Air Berlin für Etihad unter anderem auch von Stuttgart täglich ans Etihad-Drehkreuz Abu Dhabi fliegen.

Cockpit: AB/EY-Codeshares sind OK

Die Vereinigung Cockpit hat keine Einwände gegen die gemeinsamen Flüge von Air Berlin und Etihad. Die rund 30 derzeit vom Luftfahrt-Bundesamt (LBA) überprüften Codeshare-Flüge würden nach Unternehmensangaben "ausnahmslos durch Air-Berlin- Flugzeuge und tarifiertes Cockpitpersonal durchgeführt".

Insofern sei nicht zu befürchten, dass sich eine neuerliche Genehmigung dieser Verkehrsrechte durch das LBA "negativ auf die Arbeitsplätze auswirken könnte".
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Etihad Airways | 02.10.2014 08:09

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Beitrag vom 04.10.2014 - 13:45 Uhr
@strato
Von wem bekommen die Scheichs denn ihre Petrodollars? Und das auch noch völlig freiwillig. Wer jetzt immer noch glaubt er kann die Dinge aufhalten die da geschehen liegt falsch. Wenn du deinen Feind nicht mehr bekämpfen kannst, dann ist es besser sich anzuschließen. Wir mit unserem Energiehunger haben die Dinge auf den Weg gebracht. Ohne uns würden die noch im Sand sitzen und Tee trinken. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, das die Dinge zurück kommen. Man kann nur besser sein, wenn man ein besseres Produkt abliefert. Das wurde bei LH und Co. einfach verpennt bzw. verstreikt.
Beitrag vom 04.10.2014 - 13:02 Uhr
Vielleicht ist das auch nur mal ein zaghafter - wahrscheinlich zum Scheitern verurteilter - Versuch, den Tricksereien der Scheichs mal was entgegenzusetzen.
Was nämlich gerne vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Etihad hier massiv versucht den europäischen Airlinemarkt aufzumischen. Sie unterlaufen die Besitzregelungen, indem sie nicht Aktien kaufen, sondern Kredite zu Märchenkonditionen in die Berliner pumpen - wobei jedem anderen Aktionär klar ist, dass der Wert seiner Anteilsscheine nur noch am Brennwert messen lässt, wenn er sich gegen Entscheidungen aus AUB auflehnt.
Dass die alteingesessenen (LH, AF, BA), aber auch die jungen europäischen Airlines, nicht auf Dauer gegen mit Petrodollars hochgepäppelte Etihadderivate anfliegen können dürfte inzwischen auch in Berlin bzw. Braunschweig angekommen sein. Was denken die Etihadverteidiger und LHBasher hier im Forum denn, warum man das alles so aufzieht am persischen Golf? Um dem Kunden tolle, günstige Tickets zu schenken? Um irgendwelche Arbeitsplätze in Europa zu sichern? Wohl kaum...
Beitrag vom 03.10.2014 - 12:14 Uhr
@abc1234:
Sicherlich konnte LH die Ticketsteuer nicht verhindern der Grund liegt sicherlich darin das der Staat diese Geld einfach braucht bzw. will.

Auf der anderen Seite hat mit Sicherheit verhindern können das die Ticketsteuer nicht für Umsteigefluggäste fällig wird. Es ist ein Fakt das die Ticketsteuer die Airlines welche hauptsächlich Punkt zu Punkt Verkehr anbieten wesentlich härter trifft als eben ein Netcwerkcarrier wie LH.

Aber ich bin ganz klar dafür das diese Steuer abgeschafft werden soll.

@Timon Rapp:
also ob die Ticketpreise der AB wirklich der Grund für deren Probleme sind da kann man wohl ewig streiten, es gibt am Markt auch genug andere Anbieter die zum Teil noch günstigere Ticketpreise haben und trotzdem Gewinn einfliegen.
Sorry das ist in meinen Augen nur eine Schutzbehauptung.
Ob das Vorgehen gegen die geplante Codeshare Flüge legal ist wird sich dann zeigen, ich denke das keiner wirklich davon ausgeht das diese Flüge verboten werde, wie gesagt das müsste ja dann für alle Codeshare Flüge gelten, nein die Genehmigung wird damit schön verzögert und das kostet ja dann schon genug Geld und schädigt die anderen damit hat man dann auch schon etwas erreicht.

Kann einfach nur meine Meinung wiederholen wenn LH seine interne Probleme lösen würde und ein Produkt anbieten würde wo man sagt komm egal ob der Flug 100 EUR mehrkostet das ist es mir wert dann würde man dies hier alles nicht diskutieren würde.


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