"Die Zahlen, die wir schon einmal hatten, werden derzeit bei weitem nicht erreicht", schilderte Seehofer mit Blick auf die stagnierende Zahl der Flugbewegungen auf Deutschlands zweitgrößtem Airport. Er versicherte vor mehreren hundert Teilnehmern einer Versammlung am Sportplatz, er werde sich bei seiner Entscheidung nicht von Lobbyinteressen leiten lassen.
Das schon jetzt unter der direkten Flughafennähe leidende Dorf - es gehört zur Stadt Freising - wäre am schlimmsten vom Fluglärm einer weiteren Piste betroffen. Startende Düsenjets würden im Minutentakt in weniger als 100 Metern Höhe über die Häuser donnern, Teile des 1000-Seelen-Dorfes müssten umgesiedelt werden. Der Besuch in Attaching gehörte zum Dialogprozess, den Seehofer seit Wochen zu dem umstrittenen Milliardenprojekt führt. Noch in diesem Jahr will er unter Einbeziehung des Landtags und der Staatsregierung entscheiden.
Die Flughafengesellschaft München (FMG) mit Bund, Freistaat und Landeshauptstadt als Eigentümer hat seit dem Sommer höchstrichterlich bestätigtes Baurecht. Doch sieht sich die Münchner Rathausspitze an einen ablehnenden Bürgerentscheid zur Startbahn aus dem Jahr 2012 gebunden. Die vier Kilometer lange Piste soll nach neuen Berechnungen der FMG an die 1,6 Milliarden Euro kosten.
Ein Flughafensprecher wiederholte im landesweiten Radiosender Antenne Bayern, die FMG benötige für ihre Entwicklungsperspektive die dritte Startbahn. Die Weichen dafür müssten jetzt gestellt werden. Seehofer kündigte in Attaching an, vor der Entscheidung über den Bau erneut mit der FMG und der Lufthansa zu sprechen.
© dpa | Abb.: Flughafen München GmbH | 29.10.2015 16:49
Kommentare (4) Zur Startseite
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Und 2030 gibt es diesen netoidilloV nicht mehr.
Herr Lakeyard sollte den Arzt oder die Medikation wechseln.
Wau !!! Da wäre Seehofer der erste Politiker, der nicht Lobbyisten folgt. Na ja ... wer´s glaubt.
Da gibt es weitere Beispiele. Windstrom? ...sollen die anderen machen. Leitungen für den Strom der Anderen? ...sollen durch Baden-Württemberg laufen, jetzt werden die für viel Geld vergraben.