Menschliches Versagen
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AAIB legt Bericht zur TNT-Notlandung in Birmingham vor

LONDON - Die britische Behörde für Flugunfall- untersuchungen hat ihren Abschlussbericht zur Notlandung einer Boeing 737-300 des Logistikdienstleisters TNT am Flughafen Birmingham vorgelegt. Das Flugzeug mit der Registrierung OO-TND war am 15. Juni 2006 auf einem Flug von Lüttich nach London Stansted wegen schlechter Witterungsbedingunen zunächst an den Nottingham East Midlands Airport umgeleitet worden.



Die Crew leitete einen Instrumentenlandeanflug nach CAT IIIa ein. In einer Resthöhe von 500 Fuss informierte die Flugsicherung die Cockpitbesatzung über eine Entscheidung der TNT, die Maschine nach Liverpool umzuleiten. Bei Absendung einer Antwort deaktivierte der Flugzeugführer versehentlich beide Autopiloten.

Ein sofortiges Wiedereinschalten eines der Systeme konnte nicht verhindern, dass die Boeing vom Kurs abkam in einen starken Sinkflug überging. Ein später Versuch des Piloten durchzustarten konnte nicht mehr verhindern, dass die Maschine rund 90 Meter links der Pistenmittelmarkierung aufsetzte. Dabei wurde das rechte Hauptfahrwerk der 737 abgerissen. Die Maschine gewann nach dem Bodenkontakt wieder an Höhe. Die Piloten stabilisierten die Fluglage und drehten zum Flughafen Birmingham ab. Die Notlandung der Boeing wurde von Einsatzkräften auf Video festgehalten. Bei dem Vorfall kamen keine Menschen zu Schaden.



Das AAIB nennt eine "Verkettung menschlichen Versagens" als Ursache des missglückten Anflugs auf Nottingham East Midlands und die anschließende Notlandung. Pilot und Erster Offizier seien unzureichend auf die fachgerechte Durchführung eines Landeabbruchs vorbereitet gewesen. Der Flugzeugführer habe nach Deaktivierung der Autopiloten die Situaion grundlegend falsch eingeschätzt. Der Anflug nach CAT III war sein erster dieser Art seit seiner Beförderung zum Kapitän vier Monate zuvor.

Auch dem Ersten Offizier falle eine Mitverantwortung zu. Er habe "offenkundig nicht gewusst, dass auch er zur Anordnung des Durchstartens berechtigt gewesen wäre". Ferner hätten die Fluglosten in einer derart fortgeschrittenen Phase des Landeanflugs keine Unternehmensnachricht mehr an die Cockpitbesatzung weiterleiten dürfen und der Wetterdienst auf aufziehenden Nebel über dem Flughafen hinweisen müssen.
© aero.de | Abb.: AAIB | 30.04.2008 10:12

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Beitrag vom 03.05.2008 - 18:14 Uhr
Hast du ein A380 Rating??

Denn deine Aussage gilt nur für Single Aisle und Widebody, nicht für A380. Dort kann man sie als nicht zutreffend bezeichnen. Schwachsinn, naja vll kann man sich auch gewählter ausdrücken. Als jemand der vorgibt zu fliegen, sollte das im Rahmen des Möglichen sein.
Bei der A380 gibt es mehr Stufen (Neue) und MAX ist eine der Landung zugedachte Stufe. Für den Start gibt es neuerdings wieder RTO. Bei den anderen Airbus Modellen ist bei der Landung durchaus nur maximal Medium zu nutzen. Das entspricht einer Verzögerung von 3m/s², bei MIN sind es 1,7m/s².

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 01.05.2008 - 11:21 Uhr
Sorry SDFlight, aber das man bei Regen MAX nimmt ist Schwachsinn. Jede AB Stufe hat einen festen Verzögerungswert, sprich eine festgelegte negative Beschleunigung. Ist der Untergrund kontaminiert regelt die Bremse sich selbst, um den festgelegten Verzögerungswert zu erreichen. Max wird i.d.R. nie benutzt, weil die Bremsen unnötig überhitzt und die Verzögerung übermäßig start ist, was nichts mehr mit Komfort zu tun hat.
Beitrag vom 30.04.2008 - 21:34 Uhr
Ist in diesem Forum auch der letzte schwere Unfall in Sao Paulo behandelt worden,
und gibt es einen abschließenden Bericht über den Hergang dieses schlimmen Unglücks?
Danke.

mfg n


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