Nach Flugausfällen
Älter als 7 Tage

FRA: Keine Änderung an Nachtflugverbot

DFS-Tower in Frankfurt bei Nacht
DFS-Tower in Frankfurt bei Nacht, © Fraport AG

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WIESBADEN - Trotz der Streichung etlicher Flüge in der Gewitternacht vom Freitag vorvergangener Woche mit Tausenden betroffenen Passagieren am Frankfurter Flughafen bleibt es bei den bisherigen Regelungen zum Nachtflugverbot.

Nach Gesprächen über den Verlauf des Abends seien alle Beteiligten zu dem Ergebnis gekommen, dass die Kommunikationswege untereinander auf Verbesserungsmöglichkeiten überprüft würden, teilte das hessische Verkehrsministerium am Freitag in Wiesbaden mit. Die Forderung des Flughafenbetreibers Fraport nach mehr Flexibilität beim Nachtflugverbot wurde in der Mitteilung nicht erwähnt.

Vertreter von Fraport sowie Luftverkehrsgesellschaften, der Deutschen Flugsicherung und des Ministeriums hätten die Abläufe und die Kommunikation in der Nacht vom 22. auf den 23. Juli untersucht. Ergebnis sei auch, dass die Fluggesellschaften in solchen Ausnahmesituationen ihre Wünsche zu verspäteten Starts und Landungen bereits bei der Beantragung priorisieren. "Dies soll dazu beitragen, dass möglichst viele Fluggäste vor Eintritt des Nachtflugverbots starten können", erklärte das Ministerium.

Von 23.00 bis 05.00 Uhr gilt am Frankfurter Flughafen ein Nachtflugverbot. In Ausnahmefällen wie bei Unwettern erteilt das Ministerium Genehmigungen für verspätete Starts bis 24 Uhr.
© dpa-AFX | 06.08.2016 06:21

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Beitrag vom 12.08.2016 - 10:01 Uhr

Was würde dann die Airlines daran hindern, jeden Abend 22:30 - 22:45 noch schnell sagen wir mal 40-60 Maschinen off-block zu nehmen und routinemäßig bis 00:30 starten zu lassen?

In 15 Minuten gehen maximal vielleicht zwanzig Flüge offblocks, mehr ist rein logistisch kaum machbar.

In der "Chaos-Nacht" die Auslöser dieses Threads war, standen auch in kürzester Zeit 76 Maschinen für die Zeit von 23:00 bis 24:00 am Start.

Es geht NICHT darum das Nachtflugverbot auszuhebeln.

Die Frage für viele Anwohner ist: Wie könnte eine eventuelle Flexibilisierung letztendlich dafür ausgenutzt werden, das Nachtflugverbot auszuhebeln?

Die Geschichte des Nachtflugverbots nochmal in Stichworten:
- Durchführung der Mediation. Ergebnis: Ausbau nur mit Nachtflugverbot
- 2007 Trotzdem Genehmigung mit 17 Nachtflügen durch Landesregierung
- Lufthansa klagt sogar dagegen und benötigt nun 41 geplante Flüge pro Nacht - nur für LH
- Landesregierung klagt bis zur letzten Instanz gegen ihr eigenes Mediationsergebnis um doch noch Nachtflüge zu erreichen.
- erst der VGH Kassel und das BVerwG stoppen dieses Vorgehen 2011.

Das bisherige Verhalten von Landesregierung, Fraport und Lufthansa war unehrlich und opportunistisch auf den eigenen Vorteil ausgerichtet. "Was schert mich mein Geschwätz von gestern?" zieht sich als roter Faden durch die gesamte Ausbaudiskussion.
Die gewählte CDU/FDP Landesregierung unter Koch/Posch und später Bouffier/Rentsch musste sogar durch das BVerwG davon abgehalten werden, großflächigen Wortbruch gegenüber allen Anwohnern zu begehen und alle Verfahrensabwägungen der Planfeststellung mit einem Federstreich einfach zu verwerfen.

Den Anwohnern steht nach diesem Prozess kein Partner mehr zur Verfügung, mit dem man verlässliche Absprachen treffen könnte. Alle Beteiligten haben gezeigt, dass sie getroffene Absprachen nicht einhalten, sobald diese nicht mehr ihren Interessen entsprechen.

Das Misstrauen der Anwohner finde ich dach diesem Verlauf des Ausbaus durchaus verständlich.

Dieser Beitrag wurde am 12.08.2016 10:24 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.08.2016 - 17:56 Uhr
@Avokus

Sie scheinen nicht gerade in der Luftfahrtbranche beheimatet zu sein und über dies keine Insider zu kennen, weder aus dem In- noch Ausland. Dort belächelt man die typisch deutsche kleinkarierte Diskussion. Außerdem scheinen Sie eindeutige gegen Luftfahrt zu sein und meinen dies hier zum Besten geben zu müssen.

Ich arbeite seit 20 Jahren mit Herzblut bei einer großen, in Frankfurt beheimateten deutschen Fluggesellschaft und trotzdem stehe in diesem Fall voll hinter EricM's Meinung.
Man kann doch nicht immer wieder Rechtsstaatlichkeit auf dem Altar des (angeblichen) Wirtschaftswachstums opfern.

Dieser Beitrag wurde am 09.08.2016 17:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.08.2016 - 17:45 Uhr
... Aber worum geht es hier eigentlich? Es geht hier nicht darum, dass die Airlines ihr Flugangebot in den Randstunden oder danach ausweiten wollen. Dies wurde durch die Gerichtsentscheidungen eindeutig geklärt. Es geht hier darum eine kleine einstellige Zahl von Ausnahmen im Jahr mit Augenmaß zuzulassen und unseren Standort im Ausland nicht als unzuverlässig dastehen zu lassen. Wenn man das nicht will muß man sich klarmachen dass das nicht ohne Schaden für unsere Volkswirtschaft abgeht. Dieser Punkt wird dann bei kommenden Landtagswahlen herausgearbeitet werden müssen.


Ganz genau da, und nur da, liegt das Thema. Zum einen geht es um jene sehr geringe Zahl der Ausnahmen nach Mitternacht im Falle nicht mehr beherrschbaren Wettersituationen.


Fraport hat bereits nach den aktuellen Regeln jeden Tag bis zu einer ganzen Stunde Flexibilität aufgrund von unvorhergesehenen Wettersituationen zwischen 23:00 und 24:00 Maschinen starten zu lassen. Was darüber hinausgeht sind - wie Sie schreiben, Probleme die wenige Male im Jahr auftreten, also auch den Ruf Fraports in der Welt nicht gerade ruinieren.

Zum zweiten wäre eine Änderung des Kriteriums "Airborne um 23:00" zu einer spätesten Offblockszeit, sagen wir mal 22:45, angebracht.

Was würde dann die Airlines daran hindern, jeden Abend 22:30 - 22:45 noch schnell sagen wir mal 40-60 Maschinen off-block zu nehmen und routinemäßig bis 00:30 starten zu lassen?

Hier verdrehen Sie schon wieder die Realitäten. Der Flugplan wurde schon längst ausgedünnt, so dass ein solche Unterstellung völlig deplatziert ist.


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