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Lufthansa startet Komplettübernahme von Brussels Airlines

Brussels Airlines Airbus A320
Brussels Airlines Airbus A320, © Brussels Airlines

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FRANKFURT - Die Lufthansa startet die Komplettübernahme ihres belgischen Ablegers Brussels Airlines und baut damit voraussichtlich ihre Billigflug-Sparte Eurowings aus. Der Aufsichtsrat habe dem Kauf der verbleibenden Anteile an der belgischen Fluglinie zugestimmt, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch mit.

Früheren Aussagen zufolge soll Brussels für die Lufthansa-Billigmarke Eurowings an den Start gehen. Die Lufthansa ist bisher mit 45 Prozent an Brussels Airlines beteiligt und hatte sich bereits das Recht auf eine Komplettübernahme gesichert.

Der Konzern plant, die Übernahme der Muttergesellschaft von Brussels Anfang 2017 abzuschließen. Zum Kaufpreis machte der Konzern keine Angaben.

Den Komplettpreis für Brussels Airlines deckelte Lufthansa allerdings schon 2008 auf maximal 250 Millionen Euro. Für die ersten 45 Prozent flossen 65 Millionen Euro. Vor drei Jahren lieh Lufthansa Brussels Airlines außerdem 100 Millionen Euro, ein Gesellschafterkredit in der heißen Sanierungsphase.

Bisher gehört die Fluglinie mehrheitlich mehreren Eigentümern, darunter die Region Brüssel, der Brüsseler Flughafen, Banken und die Virgin Group des britischen Unternehmers Richard Branson.

Brussels fliegt nach eigenen Angaben mit 49 Maschinen, darunter 29 Airbus-Mittelstreckenjets, neun Airbus-Langstreckenmaschinen und elf Regionalflugzeuge. Vor allem die Mittelstreckenjets der Typen A319 und A320 passen gut zu Eurowings. Auch auf der Langstrecke sind beide Gesellschaften mit Großraumjets vom Typ Airbus A330 unterwegs.

Von ihren Regionalmaschinen will sich Eurowings allerdings bis Ende März komplett getrennt haben. Wie die Integration von Brussels gestaltet wird, ist derzeit noch offen. Ende April hatte die Lufthansa bekanntgegeben, dass sie an einem entsprechenden Konzept arbeite.

Erwartet wird, dass die Lufthansa zudem rund 40 Maschinen samt Personal von der angeschlagenen Fluglinie Air Berlin übernimmt. Insidern zufolge soll der Lufthansa-Aufsichtsrat in seiner Sitzung am Mittwoch auch dafür grünes Licht geben.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Brussels Airlines | 28.09.2016 14:46

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Beitrag vom 29.09.2016 - 09:15 Uhr
Ein Unterscheid scheint aber zu sein, dass man "Marke" von der "Produktion" trennen will.
Zum einen sind damit die Produzierenden beliebig austauschbar, zum anderen, darf das Produkt nicht zu komplex werden, damit es auch wirklich jeder anbieten kann.
Von daher ist es bei den Billigfliegern noch am ehesten machbar...
Soweit ich das bis jetzt verstanden habe, will man alle Firmen, in welcher Forma auch immer, eigenständig weiterleben lassen, um dann eben die Flugleistung als Wetlease einzukaufen.
Damit kann man wunderbar Geld von links nach rechts schieben und auch die Firmen, inkl. Belegschaft, beliebig gut oder schlecht rechnen.
Das race-to-the-bottom ist eröffnet!
Beitrag vom 29.09.2016 - 09:04 Uhr
...was aber nicht automatisch bedeutet, dass es jetzt klappt :)

Und, hatte ich schon mal in einem anderen Forum hier erläutert, ich bin der festen Überzeugung, dass die "billig, billig am billigsten" (hier meine ich die Leistungen für die Paxe und auch eine angemessene Bezahlung der Belegschaft) nicht unbedingt der einzige Weg ist um sowohl gegen LCC, als auch die ME3 zu bestehen.

Aber wir werden sehen.
Beitrag vom 29.09.2016 - 08:14 Uhr
Ich bin auch sehr gespannt, wie LH / EW das alles auf die Reihe kriegen will, so dass es ordentlich und mit einheitlichen Abläufen, nach innen wie aussen, funktioniert. Es sind ja doch ein Menge unterschiedlicher Unternehmenskulturen, Gehaltsstrukturen, Verwaltungen (SN, AB - Niki, GWI, EW alt, EW Austria, ev. noch SAS...) die man "unter einen Hut" kriegen will/ muss. Das wird eine spannende Nummer!

Ich hatte das schon mal geschrieben: irgendwie erinnert mich das an den "wilden" Expansionskurs von AB seinerzeit (LTU, DBA, Niki, Beitritt zur OW). AB wollte damals, "auf Teufel komm raus", größer werden um eine zweite LH zu sein und "natürlich" auch noch besser als diese... .

These: will LH / EW nun "auf Teufel komm raus" den LCC's Paroli bieten!? Wird das gut gehen?

Der große Unterschied zu AB damals ist, AB (Hunoldt) wollte, LH muss.


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