Über 1.000 Aussteller
Älter als 7 Tage

Berliner Airshow ILA mit Rekordbeteiligung

BERLIN (dpa) - Mit einer Rekordbeteiligung etabliert sich die Internationale Luft- und Raumfahrt- ausstellung ILA 2008 in Berlin- Schönefeld als größter Ost-West-Branchentreff. Zur weltweit ältesten Airshow (27. Mai bis 1. Juni) erwarten die Veranstalter weit über 1000 Aussteller aus 40 Ländern. Die bisherige Rekordzahl vom Jahr 2002 mit 1067 Anbietern werde übertroffen, hieß es kurz vor ILA-Beginn.




Mehr als 300 Fluggeräte werden am Boden und in der Luft gezeigt, kündigte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Dietmar Schrick, kürzlich an. Weltweit präsentiert die ILA die meisten Fluggeräte und das größte Spektrum, erläuterte der Direktor der Messe Berlin, Stefan Grave.

Die Bedeutung der ILA für die deutsche Branche zeigt sich auch daran, dass die größte heimische Luftfahrtmesse von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet wird. Partnerland ist die aufstrebende Luftfahrtnation Indien. "Es ist die größte Präsenz der indischen Luft- und Raumfahrtindustrie außerhalb des Landes", sagte Schrick. An den sechs ILA-Tagen werden Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Militär und Forschung erwartet. Am Eröffnungstag findet auch wieder die Ministerkonferenz der an Airbus beteiligten Länder statt.

Für das Publikum öffnet die ILA am 30. Mai. An drei Tagen gibt es jeweils ein mehrstündiges Flugprogramm. "Die Flugdarbietungen sollen den Stand moderner zivilen und militärischen Flugzeugbaus, Luftfahrzeuge als Transportmittel bis hin zum Sportgerät zeigen", erläuterte Grave. Die Palette reicht von Ultraleicht-Geräten über Oldtimer und Militärjets bis hin zu den "Giganten der Lüfte". Erwartet werden auch die beiden größten, jemals in Serie gebauten Transportflugzeuge Antonow An-124 und die C-5 Galaxy von Lockheed Martin.

Neben zahlreichen Verkehrsflugzeugen ist der Airbus A380, das größte Verkehrsflugzeug der Welt, auch wieder dabei. Bei der ILA 2006 war die A380 bei ihrem ersten Auftritt die absolute Attraktion. Das Interesse wird erneut wieder groß sein, meint Schrick, es sei aber offen, ob die Zahl von insgesamt 250 000 Besuchern wieder erreicht werden kann. Messe-Thema ist auch "60 Jahre Luftbrücke", die Versorgung West-Berlins per Flugzeug. Die Hubschrauberbranche wird mit 70 Drehflüglern einen starken Auftritt haben. Der US-Konzern und Airbus-Konkurrent Boeing ist zwar mit Flugzeugen, aber erneut nicht als Aussteller dabei.

Die Messe ist ein bedeutender Marktplatz. Schon im Vorfeld wurde für den Raumfahrtbereich die Unterzeichnung von Millionen-Aufträgen angekündigt. Die ILA ist laut Schrick ein Schaufenster für zivile und militärische Produkte. Militärische Abschlüsse in größerem Umfang wird es auf der Messe nach seinen Angaben allerdings nicht geben.

Die deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie sieht sich angesichts einer anhaltend guten Entwicklung als "Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft". Im vergangenen Jahr konnte der Umsatz im Vergleich zu 2006 um 3,8 Prozent auf 20,2 Milliarden Euro zulegen. Doch die Branche mit hohem Auslandsanteil leidet unter dem starken Euro im Verhältnis zum US-Dollar und zunehmend drücken auch fehlende Fachkräfte. Beim Flugzeugbauer Airbus schlagen sich 10 Cent Veränderungen im Wechselkursverhältnis Euro zu US-Dollar im Ergebnis mit einer Milliarde mehr oder weniger nieder.

Die Luft- und Raumfahrtindustrie meldet wie auch andere Branchen fehlende Fachkräfte. Laut BDLI-Präsident Thomas Enders gibt es rund 900 offene Stellen. 2008 planten die im BDLI organisierten Unternehmen die Einstellung von fast 4000 Ingenieuren und 2000 Facharbeitern. Die Berufschancen werden auf der ILA am 30. und 31. Mai im "Career-Center" erläutert. Dort gibt es laut Messegesellschaft direkten Kontakt zu künftigen Arbeitgebern wie Airbus und EADS, den Triebwerkherstellern MTU und Rolls-Royce oder auch zu Airlines.


Ein ILA-Schwerpunkt ist die deutsche und die europäische Raumfahrt. Mit über 3000 Quadratmetern gibt es laut Veranstalter den größten Raumfahrtbereich aller weltweiten Aerospace-Messen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt in der Spaceworld mehr als 20 Forschungsprojekte. Themen sind auch Satellitentechnik und Erderkundung aus dem Weltall, die internationale Raumstation, das Weltraumlabor Columbus und der europäische Raumfrachter ATV.
© dpa | Abb.: ILA | 21.05.2008 15:08

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Beitrag vom 29.05.2008 - 16:36 Uhr
Vielen Dank für die Klarstellung! Dramatik verkauft sich halt besser und der Auflagensteigerung wird leider, wie Du schreibst, oft die Sachlichkeit geopfert.

mfg n
Beitrag vom 29.05.2008 - 14:12 Uhr
@nok: in den Medien heißt es eigentlich immer NOTLANDUNG.....

die Unterscheidung zwischen Emergency Landing und Safety Landing liegt meines Wissens in der Art der Anmeldung bei der Luftaufsicht !

Emergency Landing: "Mayday, Mayday... macht den Platz für uns dicht & und lasst die Feuerwehr anrücken ! Wir kommen sofort runter !"

Safety Landing: "haben das und das Problem, würden gerne zu euch ausweichen und das überprüfen / reparieren lassen ! Beginnen den normalen Approach !"

mal ganz vereinfacht dargestellt...

Daher sind wohl 98% aller Medien-"Notlandungen" eher Safety Landings, also Landungen aus Sicherheitsgründen / als Vorsichtsmaßnahme ! klingt halt einfach spektakulärer.... leider
Beitrag vom 29.05.2008 - 13:54 Uhr
Kleine Zwischenfrage: Wann heißt es Notlandung und wann "Sicherheitslandung"?


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