Air-Berlin-Insolvenz
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Ryanair: Air Berlin ignoriert andere Interessenten

Ryanair Boeing 737-800
Ryanair Boeing 737-800, © The Boeing Company

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FRANKFURT - Lufthansa verhandelt, Ryanair sieht sich blockiert. Die Airline sei "wirklich daran interessiert", ein Gebot für Air Berlin abzugeben, bekräftigte Ryanair-Chef Michael O`Leary am Mittwoch seine Haltung in einem Interview mit "Bloomberg". Hans Rudolf Wöhrl ist einen Schritt weiter.

Übernahmen standen bei Ryanair in der Vergangenheit nicht hoch im Kurs. Der irische Preisbrecher erweiterte seinen Einfluss auf den europäischen Flugmarkt stets aus eigener Kraft. Warum also will O`Leary im Fall Air Berlin von dieser bisher erfolgreichen Strategie abrücken?

"Es gibt nicht viele Airlines mit 25 Prozent Marktanteil in Deutschland, die gerade zum Verkauf stehen", sagte O`Leary. Aber es gebe "viele Airlines, die an Air Berlin Interesse hätten, wäre dies ein marktübliches, transparentes Insolvenzverfahren. Davon sind wir allerdings weit entfernt."

Air Berlin meldete am 15. August Insolvenz an, nachdem Etihad Airways erklärte, ihrer deutschen Beteiligung keine weiteren Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Seit 2010 liefen bei Air Berlin Verluste in Höhe von 2,7 Milliarden Euro auf.

Bei Ryanair sieht man die Sache so: die deutsche Politik will Lufthansa den ersten Zugriff auf große Teile von Air Berlin verschaffen, deren aktueller Chef Thomas Winkelmann die letzten 18 Jahre für Lufthansa arbeitete. Der Ryanair-Chef unterstellt ein von langer Hand vorbereitetes Vorgehen.

Ryanair will - wie der Nürnberger Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl - ein Angebot für die komplette Air Berlin Group abgeben.

Wöhrl: erfreuliche Trendwende

Letzterer hat inzwischen einen Termin in Berlin. Man sei für nächste Woche zu "Sondierungsgesprächen" nach Berlin eingeladen, teilte Wöhrls Intro-Verwaltungsgesellschaft am Donnerstag mit. Seine Gesprächspartner und konkrete Termine nannte Wöhrl zunächst nicht.

Der Unternehmer sprach am Donnerstag von einer erfreulichen Trendwende und kündigte ein qualifiziertes Angebot an. "Es wäre schön, wenn wir mit unseren Partnern den besten Vorschlag anbieten könnten", sagte Wöhrl. "Doch wenn in einem solchen, offenen und fairen Verfahren ein besseres Angebot zum Zuge kommt, dann werden wir das klaglos akzeptieren."

Laut Air Berlin können Interessenten seit Mai in einem eigens für diesen Zweck eingerichteten Datenraum vertrauliche Unterlagen und Bücher einsehen, um sich einen Überblick von der wirtschaftlichen Situation der Airline zu verschaffen. O`Leary hat an dieser Darstellung massive Zweifel, Ryanair habe erst nach der Insolvenz von dieser Möglichkeit erfahren.

Ryanair warnt vor Lufthansa-Monopol


"Jeder kann für Alitalia ein verbindliches Gebot abgeben", zog O`Leary einen Vergleich zur parallel laufenden Airlineinsolvenz in Italien. "Was sich gerade in Deutschland abspielt, das ist das genaue Gegenteil davon."

Nach Berechnungen von Ryanair würde eine Komplettübernahme von Air Berlin den Marktanteil von Lufthansa auf innerdeutschen Strecken von 68 auf 95 Prozent anheben. Diese Variante steht allerdings nicht zur Debatte - Teile von Air Berlin sollen dem Vernehmen nach an Easyjet und Condor abgespalten werden.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 24.08.2017 14:57

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Beitrag vom 25.08.2017 - 10:47 Uhr


Erzählt das den fertiggelernten Pilotenschülern, die ihr Rating nicht bekommen, damit die Lohnsituation vorher gedrückt werden kann.

Erzählt das den neuangestellten Crews, die keine alten LH-Konditionen mehr bekommen werden, obwohl der LH-Vorstand sich die Taschen vollmacht.

Sie haben den Schuss einfach noch nicht gehört, oder?

Dann nehmen sie ihren Deloren, fliegen zurück in die schönen 80ger und 90ger, und verschonen die Welt mit ihrem "früher war alles besser".

Das POroblem ist nämlich folgendes: Ohne Kredit wäre die AB am Boden und ALLE! ihren Job sofort los.

Sie wollen wie alle anderen günstig fliegen? Ja, dann können die beiden besseren Busfahrer da vorne halt nicht wie krösus für moderate arbeitszeiten bezahlt werden.

Glauben sie wirklich, das seit jahren defizitäre airlines mit höheren kosten eine chance hätten?

Das ist da sproblem mit populisten (wie ihnen) egal ob links oder rechts: meckern ist einfach. Aber in alternativen denken tut leider keiner.
Meinen sie MOL zahlt die Crews besser und bietet bessere standarts als EW?
Denken sie nicht, das FR überhaupt keinen bedarf an A330 und A320 hat, ein wesentlicher faktor des FR erfolgs ist die einheitsflotte b738.
MOL hat v.a. eines im sinn: soviel wie möglich AB zu vernichten, d.h. dauerhaft aus dem verkehr zu ziehen, um mit seiner flotte dann DTL. analog zu italien bespielen zu können. das geht einfacher wenn slots frei und konkurrenz weg ist.




Es gibt im Übrigen durchaus Flughäfen, die keine Rabatte für Ryanair locker gemacht haben und FR sich dennoch mit einer Basis angesiedelt hat. Natürlich weiß ich auch, dass es durchaus auch anders war.

Echt? Welche? FRA schonmal nicht. Memmingen nicht. Hahn auch nicht, Weeze auch nicht.
Keiner der Airports ist rentabel, folglich hat FR nie das bezahlt was nötig gewesen wäre.

Was ist also marktgerecht: eine Lösung, die im Gesamtbild alle Marktteilnehmer be- wie entlastet. Nicht zuletzt den Verbraucher und die Arbeitnehmer.

Wenn eine AB in größeren Teilen und unabhängiger vom Marktführer bestehen bleibt, ist das mit großer Wahrscheinlichkeit, ohne die exakten Konditionen zu kennen, die beste Variante: mehr Arbeitsplätze bleiben erhalten, kein Prwis-Monopol, Standorte wie DUS und BER bleiben mit einem größeren Nerzwerk erhalten, was Zulieferindustrien schützt - auch hier gibt es viele Arbeitsplätze.

Sie Träumer. Wie soll AB weiter bestehen?
Chronisch defizitär, masslos überschuldet.
So funktioniert wirtschaft. Easyjet, FR, EW etc. werden den markt schon unter sich aufteilen.

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Beitrag vom 25.08.2017 - 09:36 Uhr
Ich fliege bei einer deutschen Airline und mache mir in letzter Zeit Gedanken über die Zukunft. Air Berlin hat bereits Insolvenz beantragt, wer wird die nächste Pleite erleben? Ich finde die Regierung muss sich bewusst sein, dass durch die hohen Steuern viele Unternehmen zu Grunde gehen. Viele Unternehmen haben ihre Werke bereits ins Ausland verlagert, weil in Deutschland durch die ganzen Steuern und andere Faktoren die eine große Rolle spielen, die Firmen ruinieren und diese zwingen woanders Geld zu verdienen. Tut mir leid, aber kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich merke, dass viele Unternehmen pleite gehen und auswandern, dann läuft was falsch und man versucht die Kosten zu senken, damit der Staat nicht ganz leer ausgeht und die Unternehmen weiterhin ihr Geschäft weiterhin in Deutschland führen können. Auch die Airlines kämpfen um jeden Cent und die Konkurrenz macht alles noch schwieriger. Viele Tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr. Ich habe mich immer gefragt, warum ausländische Airlines weniger Flughafensteuern bezahlen. Nur so können die günstigere Flugtickets anbieten und die deutschen Airlines müssen schauen wie sie überleben. Es wird immer enger für die Airlines in jeder Hinsicht. Ich bin kein Profi, aber ich kann noch eins plus eins rechnen und sehe wohin es führt. Wie sieht das die Regierung? Sehen die das überhaupt? Ich habe mich über die finanzielle Unterstützung gefreut, schließlich sind wir alle Kollegen und wünschen uns nur das Beste und halten zusammen. Konkurrenz hin oder her, trotzdem versucht man sich gegenseitig zu helfen und sucht die goldene Mitte damit wir alle überleben. So viele deutsche Airlines sind es ja nicht, deshalb mein Appell an die Regierung, lässt nicht zu, dass wir aufgefressen werden. Deutsche Airlines müssen in Deutschland unterstützt und nicht verjagt werden. Ich liebe fliegen über alles und möchte weiterhin bis zur Rente bei meinem Arbeitgeber fliegen und ich denke viele Flieger sind der gleichen Meinung. Also Kopf hoch, nicht aufgeben und hoffen dass alles gut geht. Ja, wir schaffen das 👍
Beitrag vom 25.08.2017 - 07:23 Uhr
Dieses heuchlerische Gebashe von MOL und einigen Foristen Richtung EW mit den Gehältern ist beinahe unerträglich. Aber wenn FR die Flieger übernehmen würde und somit die Flugpreise weiter sinken, weil dort zu noch perfideren Bedingungen eingestellt wird, ja dann schreit halb Deutschland "Hurra" (bzw. eigentlich mahnt sowieso kaum einer an, sondern kauft fleißig - je billiger desto besser). Eigentlich interessiert es doch die meisten einen Feuchten, Hauptsache "ich ich ich billig fliegen"


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