CFK-Produktion
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Schneller backen mit Spirit

Neues CFK-Produktionsverfahren
Neues CFK-Produktionsverfahren, © Spirit Aerosystems

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WICHITA - Spirit AeroSystems aus Wichita hat ein neues Verfahren zur Herstellung von Kohlefaser-Bauteilen entwickelt. Künftig richtet sich die "Backzeit" maßgeschneidert nach der Größe der Bauteile, so dass man Strom, Kosten und Zeit spart. Große Autoklaven sind nicht mehr nötig.

Spirit gab die neue Erfindung des Advanced Technology Centre im schottischen Prestwick bekannt. Dort habe man in Zusammenarbeit mit den Partnern University of Strathclyde und Scottish Innovation Centre for Sensor and Imaging Systems (CENSIS) ein intelligentes Backverfahren entwickelt, das die Zeit der Herstellung um 40 Prozent verkürze und die Kosten halbiere.

Außerdem könne auf den herkömmlichen Autoklaven (Ofen) verzichtet werden. Stattdessen wird ein beheiztes Produktionswerkszeug zum "Curing" der Baugruppen verwendet. Es eignet sich nicht nur für den Flugzeugbau, sondern auch für Rotorblätter von Windkraftanlagen.

"Wir können die Backzeit künftig maßschneidern und müssen nicht mehr mit Standardtemperatur über Stunden backen", sagte Stevie Brown, Lead Engineer bei Spirit im Advanced Technology Centre in Prestwick. "Bisher war der Autoklav immer der Flaschenhals bei der Herstellung. Wenn wir nun darauf verzichten, können wir die Durchlaufzeiten verkürzen und die Kosten und den Stromverbrauch senken."

Bisher wurden die CFK-Bahnen, genau ausgerichtet, in Formen ausgelegt und dann in großen Autoklaven, tunnelartigen Backöfen, gebacken. Die dort herrschende Kombination aus Hitze und Überdruck verband die Materiallagen. Das neue Werkzeug erhitzt dagegen, abhängig vom Werkstück, nur dessen einzelne Bereiche gezielt nach genauen Vorgaben. Man kann den Vorgang in Echtzeit überwachen und das Ergebnis direkt prüfen.

Die Forschungszusammenarbeit soll noch bis Ende 2018 fortgesetzt werden. Spirit beginnt bereits, die neue Technologie für eigene Forschungs- und Herstellungsprojekte anzuwenden. Spirit hat Werke in den USA, Großbritannien, Frankreich und Malaysia und beliefert zivile und militärische Kunden mit Strukturbauteilen aus Metall und Verbundwerkstoff.
© FLUG REVUE - Sebastian Steinke | Abb.: Boeing | 20.12.2017 08:29

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Beitrag vom 21.12.2017 - 18:16 Uhr
Wie kann man sich das vorstellen?

Ist das quasi eine Art beheizte Negativform bzw. Pressform in die das Werkstück eingelegt wird bzw. auch hergestellt wird oder wie?

Das wird nicht wirklich beschrieben.

Beitrag vom 20.12.2017 - 14:53 Uhr
"Spirit AeroSystems aus Wichita hat ein neues Verfahren zur Herstellung von Kohlefaser-Bauteilen entwickelt."

" Spirit gab die neue Erfindung des Advanced Technology Centre im schottischen Prestwick bekannt"

Gute Entwicklung oder Erfindung?
Partiell und gezielt heiz- und/oder kühlbare) Werkzeuge gibt es seit über 50 Jahren. Was uns heute - ganz allgemein - als Erfindung verkauft wird, ist oft alter Wein in neuen Schläuchen. Wenn ich z.B. ein Teesieb zum Kaffeebrühen benutze, habe ich dann ein Kaffeesieb erfunden?

Ich störe mich nur an der inflationären Anwendung des Begriffs "Erfindung" und begrüße es, dass man das nun auch eine alte Methode gezielt bei CFK Formen einsetzt.


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