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"Die Interessenten haben gebremst", sagte der italienische Minister für wirtschaftliche Entwicklung Carlo Calenda, der für die Abwicklung des Verkaufs verantwortlich zeichnet, "sie sind einen Schritt zurückgetreten und warten auf die Wahlen."
Calenda erwartet demnach, dass der Verkaufsprozess unmittelbar nach den Wahlen weitergeht. Andere sind da anderer Meinung: "Wir werden alles dafür tun, dass ein Flaggschiffunternehmen wie Alitalia nicht an irgendeinen multinationalen Konzern oder ein ausländisches Unternehmen ausverkauft wird", kündigte Lega Nord-Kandidat Matteo Salvini an.
"Würdevoller Verkauf"
Eine Mitte-Links-Regierung könnte sich nach Einschätzung der Tageszeitung "ilgiornale.it" dagegen für einen "würdevollen Verkauf" der Airline einsetzen. Zugleich macht das Gerücht die Runde, wonach die Verantwortlichen nun doch nach einer nationalen Lösung für das Alitalia-Dilemma suchen könnten.
Als potenzieller Retter wird dabei die Bank Intesa Sanpaolo gehandelt, die lange Zeit zu den größten Aktionären der Airline zählte. Bank-Chef Gian Maria Gros-Pietro äußerte sich laut "ilgiornale.it" lobend gegenüber den Verhandlungsführern.
"Sie zeigen, dass Alitalia eine Luftfahrtgröße ist, die das Vertrauen der Passagiere besitzt und die einen großen Markt hat, der auch unter den gegebenen Bedingungen funktionieren kann."
Als heiße Kandidaten für eine mögliche Übernahme der insolventen Fluggesellschaft galten zuletzt die Lufthansa, Air France, Easyjet, Delta und Cerberus. Am 30. April müssen die Angebote stehen, danach können die Insolvenzverwalter exklusive Verhandlungen mit einem der Bieter führen.
Die Parlamentswahlen finden am 4. März statt.
© aero.de | Abb.: Alitalia | 14.02.2018 11:53
Kommentare (9) Zur Startseite
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Und das wichtigste an einem Verkauf ist Weiterführung des Namen „ALITALIA“, diese alleine ist schon eine Nationale Angelegenheit, besonders bei dem starken Patriotismus welchen man hier in Italien erleben darf.
In erster Linie steht eine Nationale Lösung, egal wie sie herbeigeführt wird, einmal hat es ja schon geklappt, mit privaten Investment, wenn auch mit sehr undurchsichtigen Interessen.
Schaue wir mal, interessant ist die „Causa Alitalia“ auf alle Fälle.