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South African Airways geht ans Tafelsilber

SAA Airbus A320
South African Airlines Airbus A320, © Airbus S.A.S.

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JOHANNESBURG - Banken vergeben keine Kredite mehr an South African Airways (SAA). Die Verbindlichkeiten der Airline übersteigen ihre Vermögenswerte. Vorstandschef Vuyani Jarana will radikal sparen, Tafelsilber verkaufen - und 2021 wieder schwarze Zahlen schreiben.

"Mit den Umsätzen sind wir soweit zufrieden, andere Themen sind komplexer", sagte Jarana "Bloomberg". South African Airways flog 2017 einen Verlust von 398 Millionen US-Dollar ein, der sich laut Medienberichten im laufenden Jahr auf 419 Millionen US-Dollar auszuweiten droht.

Wie die Zeitung "City Press" berichtet, übersteigen die Schulden von South African Airways ihre Vermögenswerte inzwischen um mehr als eine Milliarde US-Dollar. Jarana erwäge einen Verkauf der Cateringtochter Air Chefs und der Frachtsparte SAA Cargo, um kurzfristig an frisches Geld zu gelangen.

South African hat seit 2011 keinen Gewinn mehr gemacht und hängt am Tropf der Regierung. Erst 2017 rettete der Staat die Airline - ohne Notkredit hätte SAA Bankzinsen nicht mehr bedienen können.

Trotzdem ist die Regierung zugleich Teil des Problems: Südafrika sträubte sich lange dagegen, private Investoren mit an Bord zu holen - vielleicht zu lange. Jarana macht zudem Korruption in der Führungsriege für die desolate Finanzsituation der Fluggesellschaft verantwortlich.

"Der Vorstand war zerrissen und instabil. Der Markt ist gar nicht das Problem, aber die Leute darin, die stehlen und betrügen", zitiert der Zeitungsbericht einen namentlich nicht genannten Manager. "Aber SAA kann auf jeden Fall wieder in die Spur gebracht werden."

Die Gewerkschaft Solidarity hatte dem Managemet im Juli rechtliche Schritte angedroht, um notfalls eine Zwangsverwaltung der Airline zu erwirken. Daraufhin hat die Airline die Suche nach privaten Investoren vorangetrieben. Offenbar bisher ohne großen Erfolg.

Jarana gibt sich dennoch zuversichtlich, ab 2021 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Unter anderem soll der Flugplan neu aufgelegt werden - Flugzeuge sollen effizienter eingesetzt werden und Passagiere auf neuen Routen von Johannesburg zu Zielen im asiatisch-pazifischen Raum bringen.
© aero.de | Abb.: South African Airways , Airbus | 25.09.2018 08:17

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Beitrag vom 25.09.2018 - 11:01 Uhr
Trotzdem ist die Regierung zugleich Teil des Problems: Südafrika sträubte sich lange dagegen, private Investoren mit an Bord zu holen - vielleicht zu lange. Jarana macht zudem Korruption in der Führungsriege für die desolate Finanzsituation der Fluggesellschaft verantwortlich.

Fragt sich, wer da überhaupt investieren soll. Mit der derzeitigen Landenteignungspolitik in Südafrika dürfte das Vertrauen auf Jahre hinweg weg sein.


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