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Von Jet Airways gab es keine Angaben zu den Gründen oder wann mit einer Wiederaufnahme der Flüge zu rechnen ist. Naheliegend ist jedoch, dass die Airline um ihre letzten verbliebenen Flugzeuge fürchtet. Seit dem 9. April hängt eine Jet Airways-Boeing 777 in Amsterdam fest.
Das Flugzeug darf Schiphol nicht verlassen, weil Jet Airways ihren finanziellen Verpflichtungen gegenüber einem europäischen Transportunternehmen nicht nachgekommen ist.
Andere Flugzeuge verliert die Airline derzeit an ihre Leasinggeber – sie fordern ihre Boeing 737-800 zurück, weil Jet Airways mit Raten im Rückstand ist und die Flugzeuge im Zuge des Boeing 737 MAX-Groundings händeringend gesucht werden.
Die Airline hatte im April wiederholt Schwierigkeiten, ihr Kerosin zu bezahlen und konnte ihre Flugzeuge nicht auftanken.
Auch die Piloten der Fluglinie hatten bereits angedroht, wegen ausstehender Gehaltszahlungen ab Montag zu streiken. Indiens Minister für zivile Luftfahrt, Suresh Prabhum, erklärte auf Twitter, er habe Schritte angeordnet, um Unannehmlichkeiten für Passagiere gering zu halten und deren Sicherheit zu gewährleisten.
Jet Airways war im Jahr 1992 als erste private Fluggesellschaft Indiens gegründet worden. Heute hat sie mehr als 50 Ziele in Indien und im Ausland im Flugplan. Noch im vergangenen November hatte Jet den zweithöchsten Marktanteil in Indien hinter dem klaren Marktführer IndiGo, rutschte zuletzt aber auf den vierten Platz ab.
Die Konkurrenz mit den neuen Billigfliegern IndiGo und SpiceJet sowie steigende Kerosinpreise machte Jet Airways wie auch der staatlichen Fluggesellschaft Air India in den vergangenen Jahren zu schaffen.
Der Gründer von Jet Airways und bisherige Besitzer der Aktienmehrheit, Naresh Goyal, war vor wenigen Wochen zurückgetreten. Der Mehrheitsanteil an dem Unternehmen wurde einer Gruppe von Gläubigern um die indische Staatsbank SBI übertragen.
Diese suchen derzeit neue Investoren, um die Airline zu retten: die Bieterfrist läuft am 12. April ab, bis zum 30 April sollen Interessenten ein verbindliches Angebot einreichen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ingo Lang, Jet Airways | 12.04.2019 13:26
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