Neben Gatwick
Älter als 7 Tage

BAA muss zwei weitere Flughäfen verkaufen

LONDON (dpa-AFX) - Die britischen Kartellwächter brechen das Monopol des Flughafenbetreibers BAA auf. Die Tochtergesellschaft der spanischen Grupo Ferrovial muss neben dem zweitgrößten britischen Flughafen London-Gatwick nun auch die Airports Stansted und Edinburgh verkaufen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Während BAA die Entscheidung der Behörde nach eigener Darstellung nicht nachvollziehen kann, scharen sich um Gatwick schon Interessenten wie Fraport und HOCHTIEF.



"Wenn entsprechende Projekte am Markt sind, dann prüfen wir, ob sie für uns von Interesse sind", sagte ein Fraport-Sprecher am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Fraport-Chef Wilhelm Bender hatte sein Interesse an Gatwick und Stansted zuletzt im November bekräftigt, aber auch klargestellt, dass das Unternehmen keinen Zwang sehe, in Großbritannien zuzuschlagen. "Wir können, wir müssen aber Gatwick nicht kaufen", sagte er damals.

Interesse an Gatwick

Der Bau- und Infrastrukturkonzern HOCHTIEF hatte bereits im August "großes Interesse" an einem Einstieg vor allem in Gatwick bekräftigt. Es sei jedoch noch völlig unklar, wann und zu welchen Bedingungen dies möglich sei. Dazu, dass nun auch Stansted und Edinburgh zum Verkauf stehen sollen, sagte ein HOCHTIEF-Sprecher lediglich: "Wir schauen uns grundsätzlich alle Projekte an und prüfen daher ein Engagement."

An Gatwick hatten auch bereits die Manchester Airport Group, die Fluglinie Virgin Atlantic und Infrastrukturfonds Interesse bekundet. Zeitungsberichten zufolge arbeiten mehrere Konsortien bereits an Geboten mit Volumina von bis zu zwei Milliarden britischen Pfund (2,23 Mrd Euro).

Die Wettbewerbshüter versprechen sich von der Aufspaltung des Flughafenkonzerns eine höhere Qualität und einen stärkeren Wettbewerb der Airports. BAA-Chef Colin Matthews sagte hingegen: "Wir glauben nicht, dass die Behörde ihre Ansicht überzeugend belegen kann, dass der Verkauf von Gatwick und Stansted den Wettbewerb erhöht." Auch sei die Einschätzung nicht bewiesen, dass die Flughäfen Edinburgh und Glasgow miteinander konkurrierten und bei verschiedenen Eigentümern der Wettbewerb verstärkt werden könne. Ein BAA-Sprecher wollte nicht ausschließen, dass das Unternehmen gegen die Entscheidung rechtlich vorgeht.

Heathrow bleibt bei BAA

Die spanische Grupo Ferrovial hatte BAA im Jahr 2006 für zehn Milliarden Pfund übernommen. Neben Gatwick, Stansted und Edinburgh betreibt sie den größten britischen Flughafen London-Heathrow sowie die Airports Glasgow, Aberdeen und Southampton. Zudem gehört der Flughafen im italienischen Neapel zu
© dpa-AFX | Abb.: PD | 17.12.2008 10:57

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Beitrag vom 17.12.2008 - 11:30 Uhr
Das BAA das abstreiten wird war schon klar, wo gibt es sonst so einen Monopol wie sie es bis jetzt geniessen. Und in Punkto Service hat sich dieses Monopol auch sehr deutlich gemacht: Der Kunde ist nichts mehr Wert.
Schlimmer könnte es nur werden wenn Ryanair Stansted übernehmen würde (rein hypothetisch natürlich): Da würden die Gepäcktrolleys für jedes Gepäckstück mehr kosten.... :-)
Ich begrüße aber diesen Entscheid, sollte doch den Betreiber von Manchester einspringen und ein bißchen Service anbieten!


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