Airline gibt Basis auf
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Ryanair bricht Zelte in Hamburg ab

Ryanair in Hamburg
Ryanair in Hamburg, © Flughafen Hamburg

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HAMBURG - Ryanair löst ihre Basis in Hamburg Anfang 2020 auf. Die Airline ordnet zudem ihre Verbindungen in die Hansestadt neu.

Aus für die Basis Hamburg: "Die Fluggesellschaft Ryanair hat uns mitgeteilt, dass sie zahlreiche Basen in Europa schließt und auch wir davon betroffen sind", teilte der Flughafen am Mittwoch mit.

Die Basis Hamburg soll am 08. Januar 2020 schließen - Ryanair will die Mitarbeiter am Donnerstag über Details informieren.

Zwar wird Ryanair 2020 keine Flugzeuge und Crews mehr in Hamburg stationieren, aber weiterhin Flüge von und nach Hamburg anbieten.

"Ryanair wird weiterhin 14 Ziele ab Hamburg anfliegen", ordnete der Flughafen die Folgen des Abzugs ein. "Von den sieben gestrichenen Verbindungen entfallen mit Krakau und Verona lediglich zwei Nonstop-Strecken komplett aus dem Flugplan, alle anderen Ziele haben ein oder zwei weitere Airlines im Programm."
© aero.de | 16.10.2019 16:41

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Beitrag vom 18.10.2019 - 10:39 Uhr
Das Geschäftsmodell trägt nicht mehr? Der ist gut ! Mal die FY19 Zahlen gelesen? Trotz gesättigtem Markt Umsatz und Passagierzahlen im Plus, Zusatzverkäufe +25%!
Da die LCCs wie Ryan, Easy, Wizz, usw. wachsen würde ich sagen, das Modell ist Dead-On!
Da das nur mit einer superschlanken Kostenbasis funktioniert und Sprit und Personalkosten bei Ryan +30% gestiegen sind räumt man auf und sortiert schwache Märkte aus. Völlig normaler Prozess. Sonst wären sie nicht dort wo sie heute sind.

Dieser Beitrag wurde am 18.10.2019 10:44 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 17.10.2019 - 16:43 Uhr
@nicci72

Ihrer Feststellung, dass das bisherige Geschäftsmodell der FR nicht mehr dauerhaft trägt, stimme ich uneingeschränkt zu. FR ist stehengeblieben und die Wettbewerber haben sich entwickelt.So geht das einfach nicht mehr.

Die Kosten für die Piloten waren ja auch deswegen so gering, weil die FOs bei keiner anderen Gesellschaft so schnell Flugstunden sammeln konnten, wie bei FR auf der 738.

Wizz wird im Zuge der Expansionsstrategie nach Westen hin weitere Basen, wie in Wien, aufbauen müssen. Da geht man dann als junger Copilot hin und hat dann anschließend Typerating für A319,320,321 einschl. LR und XLR.

Da ist man allemal besser dran, als Flugstunden auf der Totgeburt Max200 gesammelt zu haben, die vermutlich ein gesondertes Typerating erfordert.
Beitrag vom 17.10.2019 - 15:45 Uhr
FR hat die Strategie insgesamt geändert. Dort wo die Personalkosten zu hoch werden oder zu werden drohen, z.B in Spanien, baut man Basen ab oder verkleinert sie.
Streiks oder Androhungen von Streiks aktivieren das Management, sofort alle Basen in dem jeweiligen Land zu überprüfen.
Beispiel: CGN wurde immer aus ALC oder VLC mit rein spanischen Besatzungen (Cockpit und Kabine) bedient. Neuerdings hat Malta Air die Flüge übernommen.
Insofern sind Tarifverträge in Zukunft sehr gefährlich für die Mitarbeiter.
FR schaut auf die Wizz und deren sehr niedrigen Kosten. Die haben 2 wesentliche Vorteile: deutlich geringere Personalkosten und das effizientere Flugzeug mit der A321 neo sowie der Möglichkeit auf die A321 LR umzusteigen.

Das ist sicherlich richtig, dass das auch eine Kampftaktik in der Kriegführung des Managements gegen ihre eigene Belegschaft ist. Aber ab einem bestimmten Punkt erschöpft sich das auch: Wenn Basen geschlossen (Bremen, Hamburg) oder rasiert werden (Hahn, Weetze) und der innerdeutsche Flugverkehr ganz eingestellt wird, weil Deutschland dem Management zu "gewerkschaftlich" ist (mal angenommen, das sei der Hauptgrund), dann heißt das aber auch "in plain English", dass diese Airline mit den Marktbedingungen in Deutschland nicht zurecht kommt und deshalb sukzessive den Rückzieher macht. Die Zahl der vorhandenen Basen ist ja begrenzt und jede Schließung oder Rasur bedeutet die Schließung von Routen, bedeutet Umsatzrückgang. Wenn das dann auch noch in anderen europäischen Ländern passiert, darunter in dem gleichfalls wichtigen spanischen Markt (in Frankreich hat Ryanair ohnehin noch nie zwei Beine auf den Boden bekommen; im UK haben sie nicht nur mit der IAG und der TUI, sondern vor allem auch mit dem Lokalmatador Jet2 zu kämpfen - mal sehen, wie sie sich dort nach dem Aus von Thomas Cook positionieren können - und Ryanairs wichtigster UK-Marktanteil, die Verbindungen nach Polen, ist gerade wegen des Brexits unter Druck), das alles also kein spezifisch deutsches Phänomen ist, dann heißt das im Klartext, dass diese Airline ein Problem mit ihrem Geschäftsmodell hat: Italien, Polen und Irland werden jedenfalls nicht ausreichen, um Ryanair als Nr. 1 des europäischen Luftverkehrs wieder an der Lufthansa Group vorbei zu bringen. Faktisch werden sie nicht einmal ausreichen, um Ryanair als Nr. 1 der europäischen LCC zu halten. Soweit ich sehen kann hat Ryanair da an mehreren Fronten Probleme: Wizzair aka Ryanair 2.0, die Lufthansa Group aka Ryanair 3.0, Easyjet mit einem anderen, erfolgreichen LCC-Geschäftsmodell - und nicht zuletzt Ryanairs unterirdisches Image in Öffentlichkeit und Politik (gewerkschaftsfreundliche Gesetzgebungsverfahren in Deutschland sind ja explizit als "Lex Ryanair" annotiert worden, wenn man es in dieser Lobby verseuchten Welt der Politik so weit gebracht hat, dann fängt das an, einem auf die Füße zu fallen). Wenn Ryanair dann irgendwann - im nächsten Jahr oder wann auch immer - seine 737 MAX bekommt und nur noch polnische und maltesische Crews ohne Arbeitsvertrag in den Cockpits und Kabinen sind - ich denke nicht, dass sie dann alles wieder auf Reset stellen können. Leider werden das vor allem die für Ryanair tätigen "Selbstständigen" und "freiberuflichen Mitarbeiter" zu spüren bekommen, die jetzt schon dort sind, wo einen nach einem alten Sprichwort die Hunde beißen.

Dieser Beitrag wurde am 17.10.2019 15:58 Uhr bearbeitet.


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