Auslastung bricht ein
Älter als 7 Tage

Alitalia sieht sich neuen Herausforderungen ausgesetzt

MAILAND - Nur wenige Wochen nach dem Start der neuen Alitalia Mitte Januar steht die Investorengruppe CAI vor neuen Problemen. Die Pilotengewerkschaft ANPAC kündigte für März Streiks an. CAI habe die Ende September abgegebene Zusage, 1.689 Flugzeugführer in der Folgegesellschaft zu beschäftigten, nicht eingehalten. Alitalia und die in die Gesellschaft integrierte Air One kämpfen zudem mit sehr niedrigen Auslastungen.



"Die Passagiere haben wenig Vertrauen in das neue Unternehmen", kommentiert ein Gewerkschaftssprecher. Die Auslastung liege bei nur noch 39 Prozent. Die letzten vor der Neugründung veröffentlichten Zahlen wiesen für Dezember eine Auslastung von 59,6 Prozent aus. Die Passagierzahlen waren gegenüber dem Vorjahresmonat bei einem Kapazitätsabbau von 38,0 Prozent bereits um 63,9 Prozent eingebrochen.

Alitalia Geschäftsführer Rocco Sabelli sagte in einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera", dass die Gesellschaft den Break Even bei einer Auslastung zwischen 64 und 65 Prozent sehe. Die neue Alitalia sei in einem schwierigen Marktumfeld gestartet, arbeite aber langfristig und habe nicht mit Erreichen eines profitablen Flugbetriebs vor 2011 geplant.

Im Januar lag die Auslastung der Gesellschaft bei 43 Prozent. Die Wirtschaftskrise habe sich aber auch auf andere Airlines ausgewirkt. "Sie müssen verstehen, dass wir bei einer Rezession und gesunkenen Treibstoffpreisen inzwischen mit entgegengesetzten Vorzeichen planen", sagte Sabelli.

Alitalia sieht sich im Passagiergeschäft einem härteren Preiswettbewerb durch den Ausbau der Aktivitäten der Deutschen Lufthansa in Mailand ausgesetzt. Seit Anfang des Monats fliegt Lufthansa Italia Barcelona und Paris (Charles de Gaulle) an. Ab Sommer wird Lufthansa Italia über Mailand-Malpensa 260 Point-to-Point Verbindungen in der Woche anbieten.

Käufer für Cargosparte

Air France-KLM hatte im Februar Pläne zu einem Ausbau ihrer Beteiligung an der neuen Gesellschaft dementiert. Das Unternehmen hält 25 Prozent der Anteile an Alitalia. Mit Cargoitalia konnte zwischenzeitlich jedoch auch ein Käufer für Alitalia Cargo gefunden werden. Das defizitäre Luftrachtgeschäft war nicht von der CAI übernommen worden.

Cargoitalia erhält für 14,5 Millionen Euro Zugriff auf die aus fünf Flugzeugen bestehende MD-11 Cargoflotte, die noch Teil der Insolvenzmasse ist. Das Unternehmen will zunächst 15 Piloten übernehmen und hat sich verpflichtet, mit Inbetriebnahme jeder der gegroundeten MD-11 weitere 15 Piloten bis 2011 einzustellen.

© aero.de | Abb.: Air France-KLM | 24.02.2009 10:28

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Beitrag vom 27.02.2009 - 00:07 Uhr
Bin mir auch sicher daß LH Italia bei einem "agressiveren" Auftreten in Italien Erfolg haben würde, wenn dem keine anderweitigen Absprachen entgegen stehen sollten. Dieser Markt ist zur Zeit für Lufthansa offen wie ein Scheunentor; hier muss LH Italia jetzt Erfolg haben.
Beitrag vom 26.02.2009 - 19:39 Uhr
...Die einzig logische Konsequenz ist, dass LH Italia in absehbarer Zeit innerhalb Italiens ein paar Zubringer nach MXP fliegt...

Der Süden will schliesslich auch erschlossen werden und verärgerte Alitalia Kunden gib es genug
:wink:
Beitrag vom 25.02.2009 - 09:14 Uhr
...aber die Italiener haben das Vertrauen in die Alitalia verloren. Vor Allem Geschäftsleute suchen nach einer Airline der sie auch vertrauen können. Die ewigen Steiks und die Unzuverlässigkeit können sich vor Allem diese Personen nicht leisten und genau das nutzt die Konkurrenz wie LH Italia. Wobei LH es hier besonders Leicht hat, da sie in Italien selbst und über Air Dolomiti über einen hervorragenden Ruf verfügen.

Man darf gespannt sein, was LH mittelfristig aus dieser Situation macht, aber der Weg dürfte klar sein.


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