EADS steigert Umsatz
Älter als 7 Tage

Spekulationen um Ausscheiden von Konzernchef Gallois

PARIS (dpa) - Vor der Bekanntgabe der EADS-Jahreszahlen an diesem Dienstag wird in Frankreich über einen vorzeitigen Abgang des französischen Konzernchefs Louis Gallois spekuliert. Gallois Wunsch, das Angebot des Flugzeugbauers Dassault Aviation für eine Beteiligung am Elektronikkonzern Thales zu überbieten, sei auf das Missfallen von Staatspräsident Präsident Nicolas Sarkozy gestoßen, berichtete die Finanzzeitung "La Tribune".



Zudem habe Verteidigungsminister Hervé Morin Gallois vorgeworfen, "seine Truppen nicht im Griff" zu haben.


Der Rüstungsunternehmer Serge Dassault steht Sarkozy nahe und wird künftig mit dem Staat gemeinsam Thales beherrschen. Der Thales-Chef Denis Ranque, der bei Gallois und Airbus-Chef Thomas Enders als Partner hoch angesehen ist, dürfte dann seinen Job verlieren. Sarkozy könnte das nutzen, um die Vorstände aller großen vom Staat abhängigen Rüstungskonzerne auszutauschen, schrieb "La Tribune".

Allerdings berge das die Gefahr neuer Spannungen mit den Deutschen. Im Sommer 2007 hatte Sarkozy mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einen jahrelangen Machtkampf in der EADS-Führung mit einem Kompromiss beendet, der Gallois zum alleinigen Konzernchef und Enders zum alleinigen Airbus-Chef machte. Enders soll im August 2012 Gallois nachfolgen und dabei bei Airbus seinem Vize Fabrice Brégier Platz machen.

Sarkozy könnte akzeptieren, dass Enders früher bei EADS ans Ruder komme, um die Zustimmung Deutschlands zu gewinnen, meinte "La Tribune". Allerdings könne er Enders schwer seinen Willen aufdrängen.

EADS steigert Umsatz auf 43 Milliarden Euro

EADS hat einem Pressebericht zufolge seinen Umsatz im vergangenen Jahr um elf Prozent auf rund 43 Milliarden Euro gesteigert. Das schreibt die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Angaben von Vorstandschef Louis Gallois in der Mitarbeiterzeitung. Vier der fünf Sparten hätten besser als 2007 abgeschnitten, nur in der für den Militärtransporter A400M zuständigen Sparte sei das nicht gelungen.

Am morgigen Dienstag legt EADS seine Bilanz vor. EADS hatte Mitte Januar bereits 42 Milliarden Euro als Größenordnung genannt.

Gallois schreibe, dass sich EADS 2009 vor allem um "die Erhaltung unseres Bargeldbestandes bemühen" werde. Die Wirtschaftskrise könnte den Angaben zufolge auch dazu führen, dass bestimmte Meilensteine in der Langfristprognose bis 2020 später erreicht werden. An den Zielen werde aber festgehalten. EADS wollte bis 2020 den Umsatz auf rund 80 Milliarden Euro verdoppeln und den Erlösanteil von Airbus von rund zwei Dritteln auf 50 Prozent senken.
© dpa | Abb.: EADS | 09.03.2009 10:03

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Beitrag vom 10.03.2009 - 02:40 Uhr
Du irrst. Das sind keine "total unsinnigen" Ziele, sondern durchaus erreichbare. Sie beruhen auf der Langfriststrategie von EADS durch strategische Zukäufe im Rüstungsbereich ein Gegengewicht zur zivilen Airbus Industries zu schaffen, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durch asychrone Zyklen abgesichert zu sein. Das ist richtig und im Prinzip das, was Boeing auch tut.

Wenn man nun Unternehmen zukauft - besonders wenn diese relatv gross sind - dann ergibt dies sprunghafte Umsatzsteigerungen - im Gegensatz zu einem organischen Wachstum ohne Zukaeufe.

M
Beitrag vom 09.03.2009 - 22:20 Uhr
Ich find es immer lustig wenn Manager total unsinnige Ziele vorgeben.
Wenn EADS es im Jahre 2020 auf 65 Milliarden Euro schaft sind sie gut.
2008 war wohl ein absolutes Hoch, jetzt geht es erst mal runter.



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