"Der Spiegel"
Älter als 7 Tage

Bund zu stiller Beteiligung an Lufthansa bereit

Lufthansa Boeing 747
Lufthansa Boeing 747, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Verhandlungen über milliardenschwere Staatshilfe für die in der Corona-Krise schwer belastete Lufthansa dauern an. In Regierungskreisen war am Freitag von anhaltenden Gesprächen die Rede. Es geht um ein Rettungspaket in Höhe von neun bis zehn Milliarden Euro für den Konzern.

Wie der "Spiegel" berichtete, soll gut die Hälfte davon - 5,5 Milliarden Euro - als stille Beteiligung fließen. Dafür verlange der Bund eine direkte Beteiligung von 25,1 Prozent an dem Dax-Konzern sowie eine Garantiedividende von neun Prozent. Zudem solle die staatliche Förderbank KfW 3,5 Milliarden Euro bereitstellen. Die Regierung bürge dafür.

Das Finanzministerium teilte auf Anfrage mit: "Wie üblich äußern wir uns nicht zu einzelnen Unternehmen." Die Lufthansa reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Konzernchef Carsten Spohr hatte kürzlich vor einem zu großen Staatseinfluss auf sein Unternehmen gewarnt.

Man könne einen Konzern nur sehr schwer steuern, wenn mehrere Regierungen Einfluss auf operative Geschäftsaufgaben nehmen wollten, sagte Spohr der Wochenzeitung "Die Zeit". Anstelle des direkten Staatseinstiegs prüft die Lufthansa auch eine Insolvenz in Eigenverwaltung.

Aktuell fliegen die Lufthansa-Airlines wegen der Corona-Einschränkungen nur rund 1 Prozent des üblichen Programms. Trotz massiver Kurzarbeit laufen viele Fixkosten weiter, so dass das Unternehmen stündlich rund eine Million Euro Cash verliert und die Barreserven von mehr als 4 Milliarden Euro schmelzen.

Belastend sind unter anderem Zinsen und ungünstige Kerosin-Verträge, die noch von einem viel höheren Ölpreis ausgegangen waren als dem aktuellen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 01.05.2020 13:57

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Beitrag vom 01.05.2020 - 18:46 Uhr
...
2. Gesellschafterdarlehen des Bundes von ca. 3 Mrd. € mit einer Garantieverzinsung von 9 %
...

Ich lese das etwas anders. "Im Gegenzug verlangt die Bundesregierung offenbar eine Garantiedividende von neun Prozent." Hier wird meines Erachtens über Geld gesprochen, das erst wieder bei Gewinn anfällt.
Über die höhe der eigentlichen Verzinsung steht da nichts. 9% Zinsen hielte ich für viel zu hoch. Aber ich lass mich da auch eines besseren belehren.
Beitrag vom 01.05.2020 - 18:05 Uhr
Es wird keine Insolvenz geben, kein Schutzschirmverfahren und wenn CS noch lange quengelt, wird die Politik dafür sorgen, dass zukünftig der Konzern von einem anderen VV geführt wird. Die Geduld der Berliner ist endlich.
Und genau aus diesem Grund hat die Politik bei der Lenkung von Unternehmen nichts zu suchen.
Beitrag vom 01.05.2020 - 17:57 Uhr
Es wird keine Insolvenz geben, kein Schutzschirmverfahren und wenn CS noch lange quengelt, wird die Politik dafür sorgen, dass zukünftig der Konzern von einem anderen VV geführt wird. Die Geduld der Berliner ist endlich.

Gute Manager in dieser Branche gibt es aber nicht sehr viele!

Wer sagt, dass es ein Manager aus der Luftfahrtbranche sein muss?


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