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Lufthansa-Rettungspaket könnte kleiner ausfallen

Lufthansa Airlines
Lufthansa Airlines, © Lufthansa

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FRANKFURT - Bundesregierung und Lufthansa arbeiten laut Kreisen daran, das staatliche Rettungspaket in Höhe von neun Milliarden Euro zu kürzen. Die Fluggesellschaft steht demnach vor weiteren, für den Konzern günstigeren Hilfszusagen aus der Schweiz, Österreich und Belgien.

Die Regierung möchte die Belastung für den deutschen Steuerzahler verringern und prüfe, die vorgesehenen Kredite für Lufthansa in Höhe von 3 Milliarden Euro aus dem Fonds der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau zu reduzieren, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur "Bloomberg" sagten.

Lufthansa, zu deren Kreis ehemalige nationale Fluggesellschaften in den drei anderen Ländern gehören, sei bestrebt, die Rettungskosten so niedrig wie möglich zu halten, hieß es weiter.

Es sei noch keine Entscheidung getroffen worden, da sich Lufthansa in laufenden Gesprächen mit den drei anderen Ländern über die endgültigen Pakete befinde und die Diskussionen mit der Europäischen Union, den Aktionären und den Mitarbeitern anhalten, sagten die Personen.

Österreich hat Austrian 150 Millionen Euro frisches Eigenkapital zugesagt und will für 300 Millionen Euro bürgen. Die Schweiz hat eine 85-Prozent-Bürgschaft für Swiss bis zu einer Höhe von 1,5 Milliarden Franken bewilligt.

Die Lufthansa lehnte eine Stellungnahme ab. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums in Berlin wollte sich ebenfalls nicht äußern.

Grabenkämpfe

Die Fluggesellschaft hat den Kreisen zufolge ein Interesse daran, die Hilfsmittel aus Deutschland zu verringern, da die Bedingungen der anderen Vereinbarungen weniger kostspielig seien. Die Diskussionen über den Höchstbetrag für eine Reduzierung dauern an, sagten die Personen.

Die fragile Zukunft der Airline hat nicht die Streitigkeiten der staatlichen Geldgeber verringert, wie viel von einer geretteten, wenn auch geschrumpften Lufthansa in jedem Land präsent sein wird.

Deutschland ist gegen die österreichischen Forderungen, dass Wien zu einem größeren Drehkreuz für die Lufthansa wird, da dies zusätzlichen Wettbewerb für die Flughäfen München und Frankfurt bedeuten würde, wie eine mit der Diskussion vertraute Person sagte.

Österreich hat eine 10-jährige Garantie für die Präsenz von Lufthansa ausgehandelt und eine Verpflichtung, dass die Fluggesellschaft in Wien im gleichen Tempo wachsen wird wie an den konkurrierenden deutschen Drehkreuzen.

Dies würde Druck auf München und Frankfurt ausüben, nachdem sich Zulieferer, Behörden und der Flughafen selbst darauf geeinigt hatten, die Kosten zu senken, um Wien attraktiver zu machen.

Nervenkrieg vor Hauptversammlung

Lufthansa und ihre nationalen Fluggesellschaften haben mit den jeweiligen Regierungen Vereinbarungen getroffen, um den Konzern über Wasser zu halten. Neben dem deutschen Paket aus Krediten und Eigenkapital garantiert die Schweiz Kredite in Höhe von 1,28 Milliarden Franken (1,20 Milliarden Euro), während die österreichische Regierung und die Banken des Landes 450 Millionen Euro einbringen werden. Die Gespräche mit Belgien dauern an.

Österreich wartet auf endgültiges grünes Licht für das deutsche Paket, bevor es seine Mittel auszahlen kann, sagte ein Sprecher.

Die deutsche Fluggesellschaft steht auch vor einer weiteren Hürde, bevor die Mittel fließen können. Denn einige Investoren drohen, bei der außerordentlichen Aktionärsversammlung am 25. Juni gegen die Vereinbarung zu stimmen. Die Lufthansa hat am Mittwoch eine Bitte an die Anleger gerichtet, teilzunehmen und für das Rettungspaket zu votieren. Ansonsten würden sie das Risiko eingehen, dass Europas größte Fluggesellschaft in die Insolvenz gerät.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Lufthansa | 19.06.2020 07:52


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