Abbestellung droht
Älter als 7 Tage

Airbus A380 fällt bei Leasingfirma ILFC in Ungnade

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Dem Flugzeug-Hersteller Airbus droht ein weiterer Rückschlag bei seinem doppelstöckigen A380. "Wir prüfen, ob wir unsere zehn Flugzeuge wirklich nehmen", sagte Steven Udvar-Hazy, Chef der Leasingfirma ILFC, der WirtschaftsWoche im malaysischen Kuala Lumpur. "Wir haben das Recht, die Bestellung im Zeitraum von Januar bis Juni 2009 kostenlos zu stornieren, können uns aber auch vorstellen, die Auslieferung zu verschieben oder an Stelle des A380 andere Flugzeuge zu nehmen."



Die zehn Maschinen kosten laut Liste rund 3 Milliarden US-Dollar. ILFC ist eine der bedeutendsten Flugzeug-Leasinggesellschaften der Welt und zählt zu den größten Kunden von Airbus und dessen amerikanischem Erzrivalen Boeing. Seinen Sinneswandel beim großen Airbus begründete Udvar-Hazy mit einer "fundamentalen Veränderung bei der Einstellung der Fluglinien zum A380". Ihm zufolge interessieren sich immer weniger Fluggesellschaften für das Modell, weil es mit seinen mehr als 500 Sitzplätzen für viele Strecken überdimensioniert sei. "Besonders bei den chinesischen Linien ist das Interesse deutlich geringer als gedacht."

Teure Umrüstung

Zudem sei der A380 für Leasingfirmen kein guter Flieger, weil beim Wechsel von einer Fluglinie zur anderen mit rund 25 Millionen Dollar sehr hohe Umrüstungskosten anfallen. "Wenn ich Airbus wäre, wäre ich sehr besorgt. Denn bei der jetzigen Produktionsrate wird es schwer, mit dem Flugzeug Geld zu verdienen", sagte Udvar-Hazy. Insgesamt hat Airbus bislang 200 Bestellungen erhalten, 15 Maschinen davon sind schon ausgeliefert, weitere 15 werden gerade produziert.

Anhaltende technische Schwierigkeiten hatten die Erstauslieferung dabei immer wieder verzögert und kosteten die Tochter des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS viel Geld. Die Frachtversion A380F wurde nach mäßigem Kundeninteresse ganz auf Eis gelegt. "Die ist tot", sagte Udvar-Hazy. Wegen der Wirtschaftskrise erhalten alle Flugzeug-Hersteller derzeit ohnehin kaum Aufträge. Bei Airbus kommen hauseigene Probleme hinzu wie beim Militärtransporter A400M, der drei Jahre hinter dem Zeitplan zurückliegt.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus | 08.06.2009 14:03

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Beitrag vom 13.06.2009 - 08:50 Uhr
Merkwürdig alle wussten es vorher, nur bei Airbus hat es keiner gemerkt.
Alle wusste damals auch, dass sich Fly by wire Flugzeuge nie durchsetzen würden, und heute, holt die A320 Reihe sogar auf, wo die B737 doch schon 20 Jahre länger gebaut wird. Heute baut sogar Boeing Fly by wire und Kohlefaserrümpfe. Ist doch merkwürdig, wie sich die Dinge ändern. Alle wussten damals, dass Airbus ein Projekt zum Scheitern war, und heute? Marktanteil von 50%. Damals wussten auch alle, dass Airbus nie ein FLugzeuge in den USA verkaufen würde. Und heute?? Ich habe längst aufgehört zu zählen. Es sieht beinahe so aus, als ob die Marktprognosen von Airbus nicht immer völlig daneben lagen

Wie Inside Man schon schrieb: Die B747, haben auch alle schon als gescheitert gesehen.

In diesem Sinne warten wir darauf, dass mal wieder ein Airbus Projekt scheitert, denn da alle ja immer Recht behalten haben, muss man nur Scheitern neu definieren und schon haben alle Recht.
:D :D :D

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 13.06.2009 - 08:25 Uhr
innerhalb von weniger als 40 Jahren von einer ersten Unterschrift einen Airbus zu bauen zu einem Marktanteil größer 50% zu kommen ist nun wirklich nicht eines Komplex würdig, den auch keiner hat.

Die Zeit der A380 wird kommen. Im Moment kann man sich diesen Bedarf auf vielen Strecken nicht vorstellen. Die einzigen die diese Vision im Moment stark vorantreiben sind Emirates. Bei der 747 sah es am Anfang noch wesentlich düsterer aus....
Beitrag vom 13.06.2009 - 07:23 Uhr
ich habe schon vor 5 Jahren prophzeit das der a380 nie rentieren wird, nun es scheint als sollte ich recht behalten. Ein riesen Flugzeug zu bauen, nur weil man es kann bedeutet nicht das es auch sinnvoll ist.
Airbus hätte mit seinem Komplex vor der 747 nicht mit grössenwahn reagiern sollen!


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