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Für eine umfängliche Rückkehr auf die Langstrecke brauche es "eine gezielte Teststrategie, also verbindliche negative Tests bei Abflug oder Rückkehr", sagte Spohr dem Fachdienst "Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility".
"Mit Schnelltests, die jetzt in großen Stückzahlen auf den Markt kommen, könnten wir etwa wieder mehr Flüge nach Nordamerika ermöglichen - sobald die Behörden auf beiden Seiten des Atlantiks erlauben, dass negativ getestete Reisende wieder ins Land dürfen", sagte der Lufthansa-Chef. "Wir würden gern so bald wie möglich mit den ersten Pilotstrecken starten."
Lufthansa prescht bei Covid-Schnelltests mit einem eigenen Programm vor - der Konzern will keine Zeit verlieren und pocht auf eine internationale Anerkennung der Technologie. Auch der Linienluftfahrtverband IATA hat sich bereits für die flächendeckende Einführung von Schnelltests vor dem Abflug ausgesprochen.
Spohr: Rettungspaket reicht aus
Er habe den Eindruck, "dass die Politik mit einer Art Slowdown einen echten Lockdown wie im Frühjahr abwenden will", sagte Spohr weiter. Dabei gerate aber aus dem Blick, dass Flugreisen selbst in den Sommerferien einen sehr geringen Anteil an den steigenden Infektionszahlen gehabt hätten.
Das Ziel, bis Dezember wieder 50 Prozent Vorkrisenkapazität anzubieten, hat Lufthansa gerade erst wieder kassiert - in den nächsten Monaten wird der Konzern nur rund ein Fünftel des Sollwerts erreichen und rechnet trotzdem mit einer schlechten Auslastung der Flüge.
Zur Kritik am Rettungspaket der Bundesregierung für den Konzern entgegnete der Manager: "Das Aktienpaket, das der Bund im Sommer erworben hat, ist im Vergleich zum Einstiegspreis aktuell drei Mal so viel wert." Weitere Hilfen werde die Lufthansa nicht brauchen. "Zu Beginn der Krise haben wir eine Million pro Stunde verloren; durch unsere Anstrengungen, Kosten zu senken, konnten wir diesen Wert inzwischen halbieren."
Das Stabilisierungspaket werde demnach reichen, bis es zu einer Wiederbelebung des globalen Flugverkehrs kommt.
© aero.de, OTS, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 28.10.2020 11:57
Kommentare (11) Zur Startseite
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Vor ein paar Wochen sah das aber noch ganz anders aus:
Für PCR Tests ist bekannt, dass die False-Negative Rate direkt nach der Infektion 100% beträgt und bis zum Einsetzen der Symptome 4-10 Tage später auf etwa 60% absinkt.
Erst bei Ausbruch der Symptome sinkt die False-Negative Rate auf etwa 20%.
Die jetzt verfügbar werdenden Schnelltests sollen im Mittel etwas schlechter sein, allerdings liegt wohl noch gar keine Untersuchung über den Zeitverlauf der False-Negative Raten einzelner Produkte vor.
Ein negativer Test ist daher gerade im Bereich Reisen, wo kurz zuvor stattgefundene Infektionen die Mehrzahl darstellen, kein sicherer Indikator
Aufgabe der Politik ist im Moment eine objektive Risikoabwägung für jeden einzelnen Bereich und bei Verkündung von Einschränkungen eine Begründung, warum gerade in diesem Bereich das Verbreitungsrisiko besonders groß ist.
Das Infektionsrisiko ist proportional zu der Anzahl der stattfindenden Begegenungen unter Menschen und der Anzahl der beteiligten Infizierten.
Dabei ist tatsächlich nicht entscheidend, wo, in welchem Kontext oder aus welchem Grund eine Begenung stattfindet.
Ein Bereich der aktuell seinen Betrieb entgegen des allgemeinen Trends ausweiten will, müsste also im Gegenteil zeigen, dass keine Begenungen erfolgen oder dabei keine oder stark unterdurchschnittliche Infektionszahlen verursacht werden.
Hierbei muss aber der gesamte Bereich betrachtet werden. Also Langstreckenflug inklusive des Aufenthalts im Ausland.
Hierfür können weder keine Begenungen noch unterdurchnittliche Infektionswahrscheinlichkeiten angenommen werden.
Daher sind weder die Verfügbarket von Schnelltests noch die Einhaltung von Hygienekonzepten an Flughäfen oder ein eventuell niedriges Infektionsrisiko im Flug eine Begründung, internationale Flüge ausgerechnet jetzt wieder auszuweiten.
Dieser Beitrag wurde am 28.10.2020 18:52 Uhr bearbeitet.
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Die Nachverfolgung endet am Gepäckband, da muss man ehrlich bleiben. Danach Metro, Bus, Gastronomie und sonstiges.
Die Frage warum jemand im Moment reisen möchte ist davon unabhängig und eine persönliche Entscheidung.
Es ist auch meine persönliche Entscheidung ob ich heute abend gerne ins Kino möchte. Aber das ist zur Zeit sehr schwierig.
Aufgabe der Politik ist im Moment eine objektive Risikoabwägung für jeden einzelnen Bereich ...
... und danach die konsequente Trennung der einzelnen Bereiche. Das Thema ist nicht die "objektive?" Bewertung sondern die Möglichkeiten für Maßnahmen. Machen doch alle Länder irgendwie auch sehr ähnlich.
und bei Verkündung von Einschränkungen eine Begründung, warum gerade in diesem Bereich das Verbreitungsrisiko besonders groß ist.
Die Gründe sollten so langsam bekannt sein, kann täglich aus den ganzen Medien entnommen werden.