Boeing 777-300 als Umbaufrachter
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Kalitta ist Erstkunde für "den großen Twin"

Boeing 777-300-ERSF
Boeing 777-300-ERSF, © GECAS

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NORWALK - Der amerikanische Leasing-Spezialist GECAS wagt sich im Verbund mit Israel Aircraft Industries (IAI) an ein Projekt, das Boeing nie anging: die Firmen wollen die 777-300 als Frachter anbieten. Nun haben sie einen ersten Kunden für ihren "Big Twin" gefunden: die US-Frachtairline Kalitta.

Warum hat Boeing eigentlich nur die 777-200 als Frachter auf den Markt gebracht - und nicht die große Schwester 777-300? Das fragten sich GECAS und IAI, fanden keine Antwort und fassten einen Plan: Wenn es den Riesen-Twin nicht ab Werk in Frachtausführung gibt, muss man das Heft eben selbst in die Hand nehmen.

Deshalb starteten die Partner vor rund einem Jahr ihre Mission "The Big Twin". Die sieht vor, bei Passagierairlines ausgemusterten 777-300ER als Frachter zu einem zweiten Leben zu verhelfen. Eine Idee, die nicht neu ist, wird sie doch seit Jahrzehnten, auch von IAI, mit einer Vielzahl von Airliner-Modellen umgesetzt.

Im Fall der 777-300 gibt es jedoch eine Besonderheit: sie wird der größte zweistrahlige Frachter sein, den die Welt je gesehen hat.

Kalitta sichert sich drei "Special Freighter"

Nun haben GECAS und IAI einen Launch Customer für ihren "Big Twin" an Land gezogen. Die US-Frachtairline Kalitta aus Ypsilanti (Michigan) wird drei Boeing 777-300ERSF – so der formelle Name des "Big Twin" – beschaffen und soll das erste Exemplar 2023 erhalten.

Boeing 777-300-ERSF
Boeing 777-300-ERSF, © GECAS

Kalitta betreibt bislang eine Flotte von 36 Großraumfrachtern, deren Rückgrat mit 24 Exemplaren die Boeing 747-400 ist. Genau der soll die 777-300ERSF (das "SF" im Namen steht für "Special Freighter") Konkurrenz machen. GECAS und IAI rechnen vor, dass sich "The Big Twin" im Vergleich zu ähnlich großen drei- oder vierstrahligen Jets bis zu 21 Prozent effizienter betreiben lässt.

Gegenüber der von Kalitta ebenfalls eingesetzten 777F bietet die 777-300ERSF außerdem 25 Prozent mehr Frachtkapazität. So kann sie 47 Standardpaletten laden - zehn mehr als ihre kleinere Schwester.

Im Leistungsbereich der 747

Umgebaut werden die ehemaligen Airliner-777 bei IAI in Israel. Das erste Flugzeug liegt dort bereits unterm Messer und soll 2022 fertig sein. Für dasselbe Jahr streben beide Partner auch die Zulassung an. Die Israelis verpassen der Triple Seven eine 3,72 mal 3,05 Meter große Ladetür, die den Weg freigibt auf satte 819 Kubikmeter Ladevolumen.

Die maximale Nutzlast soll laut IAI bei rund 100 Tonnen liegen, die Reichweite rund 8.600 Kilometer betragen. Damit bewegt sich die 777-300ERSF tatsächlich im Leistungsbereich der 747-400F. Für Airlines, die bereits die 777-200 als Frachter fliegen, ergibt sich zudem noch ein weiterer Vorteil: Crews können ohne zusätzliches Simulatortraining auf beiden Mustern gleichermaßen eingesetzt werden.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: GECAS | 31.10.2020 08:22

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Beitrag vom 31.10.2020 - 11:52 Uhr
Die 777-300ERSF wird eine 747-400F nicht 1:1 ersetzen können, aber auf den Rennstrecken über den Atlantik und Pazifik und Europa-Fernost gibt es das Problem mit hot & high höchstens marginal. Und auf diesen Strecken ist viel Potential für einen Frachter mit dieser Kapazität.
Beitrag vom 31.10.2020 - 10:33 Uhr
Das mit dem Leistungsbereich der 747F wird aber auch nur so lange funktionieren, wie der Startflughafen keine Hot&High Destination ist. Und das kommt bei Frachtern doch sicherlich recht oft vor.


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