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Attestor startet mit der Partnersuche für Condor und Marabu. Das meldet "Bloomberg" unter Berufung auf Insider. Die Investmentbank Barclays ist demnach in die Pläne eingespannt.
Der deutsch-britische Finanzinvestor Attestor hatte im Pandemiesommer 2021 an der schwer angeschlagenen Condor 51 Prozent übernommen - und die angeschlagene Airline mit 200 Millionen neuem Eigenkapital stabilisiert.
Für Condor war der Attestor-Einstieg die Rettung - zuvor hatte sich eine Übernahme von Condor durch die LOT-Muttergesellschaft PGL zerschlagen.
Zusätzlich stellte Attestor Condor 250 Millionen Euro für eine Flottenmodernisierung zur Verfügung, Condor schaffte mit dem Geld moderne A330-900, A320neo und A321neo an, die überalterte 767-Flotte löste Condor im Eiltempo auf.
Als potenzieller Condor-Interessent kursierte zuletzt der IAG-Konzern um British Airways. Weder Condor noch IAG haben diese Gerüchte kommentiert.
Im letzten veröffentlichten Geschäftsjahr 2023/24 (30. September) hatte Condor unter dem Strich aber noch einen Verlust von 62 Millionen Euro eingeflogen - und damit den Vorjahreswert nahezu halbiert.
Nach internen operativen Kennzahlen habe man sogar bereits einen Gewinn erzielt, erklären Condor-Chef Peter Gerber und Finanzvorstand Björn Walther im April in Frankfurt. Condor bilanziert derzeit noch nach deutschem Handelsrecht HGB, das mit der internationalen Rechnungslegung IFRS nur schwer vergleichbar ist.
Die Gesamterträge stiegen im Vergleich zum vorhergehenden Geschäftsjahr um gut 15 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro. Bei einer Platzauslastung von 91,6 Prozent stieg die Zahl der Passagiere um knapp 8 Prozent auf gut 8,5 Millionen.
Der einstige Ferienflieger Condor stand in jüngerer Zeit bereits zweimal kurz vor dem Aus: Sowohl nach der Pleite des einstigen Mutterkonzerns Thomas Cook als auch in der Corona-Krise wurde das Unternehmen vom deutschen Staat gerettet.
KfW-Kredite werden 2026 fällig
Condor hatte nach dem Thomas-Cook-Aus 2019 und in der Covid-19-Phase zwei vom Steuerzahler garantierte KfW-Kredite erhalten. Der Staat sichert diese Forderungen mit einem 49-Prozent-Anteil, gehalten von einer Zweckgesellschaft, an der Airline ab - 400 Millionen von 550 Millionen Euro muss Condor zurückzahlen.
"Die Kredite werden planmäßig Ende 2026 abgelöst sein", sagte Condor-Chef Peter Gerber der "F.A.Z." in einem Interview im Sommer. Erst dann werde sich die Frage stellen, "was danach kommt". Gerber schrieb Condor parallel eine perspektivische Flottenverdoppelung auf 140 Flugzeugen zu.
© aero.de, dpa | Abb.: Condor | 04.11.2025 06:57







Kommentare (7) Zur Startseite
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Natürlich ist es ein Skandal, wenn der Staat bei so einem Geschäft auch noch Gewinne einfährt. Wie bei der Finanzierung des A330 oder A320. Airbus zahlt immer noch Geld für jede ausgelieferte an zahlreiche Regierungen.
Sie meine, wenn der Staat einen Kredit gewährt, weil ein Unternehmen aufgrund des zu hohen Ausfallsrisikos in der privaten Wirtschaft kein Geld mehr geliehen bekommt, sollte er das ohne irgendeine Gegenleistung machen? Quasi Geld für alle und mit der Hoffnung, dass das dann alles wieder zurück kommt? dann zahlt der Steuerzahlen ja im Zweifel doppelt.
Für den Staat ist es wie bei Lufthansa eine Gewinnsituation.
Da bin ich mir nicht so sicher... wurden nicht schon ein paar Milliönchen abgeschrieben, damit Attestor überhaupt einsteigt? Ich bezweifel, dass man das am Ende wieder rausbekommt.
Natürlich ist es ein Skandal, wenn der Staat bei so einem Geschäft auch noch Gewinne einfährt. Wie bei der Finanzierung des A330 oder A320. Airbus zahlt immer noch Geld für jede ausgelieferte an zahlreiche Regierungen.