Flug SJ182
Älter als 7 Tage

Ein Flugschreiber der verunglückten Boeing 737-500 geborgen

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Turbinenteil der verunfallten 737, © Basarnas

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JAKARTA - Drei Tage nach der Flugzeugtragödie vor Java mit wahrscheinlich 62 Toten haben die Einsatzkräfte einen der Flugschreiber geborgen. Mehr als 3.600 Menschen sind am Dienstag im Absturzgebiet zudem im Einsatz, um weiter unermüdlich nach menschlichen Überresten, Trümmern und Hinweisen auf die Unglücksursache zu suchen.

Bei dem Flugschreiber sei es zunächst nicht klar, ob es sich um den Flugdatenschreiber oder den Stimmenrekorder aus dem Cockpit handelte, berichtete der lokale Fernsehsender Kompas TV unter Berufung auf die Such- und Rettungsagentur. Die Black Box war bereits am Sonntag geortet worden, nachdem die Einsatzkräfte Signale empfangen hatten.

Jedoch lagen die Geräte offenbar unter zahlreichen Trümmern, sodass sich die Bergungsarbeiten in den vergangenen Tagen schwierig gestalteten. Flugschreiber können dabei helfen, dank der aufgezeichneten Daten den Hergang eines Flugzeugunglücks zu klären.

Es könnte bis zu fünf Tage dauern, bis die Daten ausgelesen seien, sagte der Leiter des Nationalen Komitees für Verkehrssicherheit, Soerjanto Tjahjono. "Wir hoffen, dass es dabei keine Probleme gibt und wir in der Lage sein werden festzustellen, was den Unfall verursacht hat."

Neben Dutzenden Schiffen, Booten und Hubschraubern ist am Dienstag auch ein Schiff mit Sonartechnik zur Unterwasserortung entsandt worden, sagte der Einsatzleiter der Nationalen Such- und Rettungsagentur. Das Suchgebiet umspannt 16 Quadratmeilen.

Die Boeing 737-500 der indonesischen Billigairline Sriwijaya Air war am Samstag kurz nach dem Start in Jakarta ins Meer gestürzt. Sie war auf dem Weg nach Pontianak auf der Insel Borneo. An Bord waren 40 Passagiere, darunter zehn Kinder und Babys, sowie zwölf Crewmitglieder. Bislang konnte erst eine Leiche identifiziert werden.

SJ182 SAR, © Basarnas

Nach Angaben des Leiters des Nationalen Komitees für Verkehrssicherheit, Soerijanto Tjahjono, war die Maschine beim Aufprall auf das Meer zerschellt. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass sie in der Luft explodiert sei. Fundstücke deuteten darauf hin, dass die Triebwerke zum Zeitpunkt des Aufpralls mit hoher Leistung gearbeitet hätten.

SJ182 SAR, © Basarnas

Unterdessen teilte das Verkehrsministerium mit, dass das Lufttüchtigkeitszeugnis der knapp 27 Jahre alten Maschine erst kürzlich bis Dezember 2021 verlängert worden sei. "Die Zivilluftfahrtbehörde hatte vor der Verlängerung des Zertifikats im November 2020 Routineinspektionen bei den Flugzeugen der Sriwijaya Air durchgeführt", sagte Ministeriumssprecherin Adita Irawati.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Basarnas | 12.01.2021 08:32


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