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Tiefflug durch den Januar: Lufthansa hat am Mittwoch nur 204 Mainline-Flüge gestartet - 86 Prozent weniger als am 20. Januar 2020. Doch Besserung ist in Sicht.
"Auf die eine oder andere Art wird 2021 das Jahr der Erholung werden", legte sich Spohr am Donnerstag in einem Webcast mit Eurocontrol fest. Im ersten Quartal werde Lufthansa zwar "weniger als 20 Prozent der Kapazität" fliegen, liege mit diesem "flachen" Programm aber im Rahmen der eigenen Erwartungen.
Eine breite Erholung der Luftfahrt werde "irgendwann zwischen dem zweiten und dritten Quartal" zusammen mit einem "spürbaren Impfeffekt" einsetzen, sagte Spohr. Ab den Sommermonaten rechnet Spohr mit einer "sprunghaften Erholung", auf die Lufthansa vorbereitet sei.
Der Konzern hat sich laut Spohr in drei Szenarien auf eine Gesamtjahresleistung zwischen 40, 50 oder 60 Prozent eingerichtet. An die Zahlen von 2019 werde die Branche "erst in einigen Jahren anknüpfen".
Spohr hat die EU erneut aufgefordert, in der Corona-Krise die Vergaberegeln für die Start- und Landerechte an viel genutzten Flughäfen weiterhin auszusetzen. Wenn es beim bisherigen Vorschlag der Kommission für den Sommer bleibe, könnte sich Lufthansa zu umweltschädlichen Leerflügen oder "9-Euro-Tickets" gezwungen sehen, um die attraktiven Slots zu erhalten.
Um die Slots für die nächste Saison zu erhalten, müssen sie in normalen Zeiten zu mindestens 80 Prozent genutzt werden, weil sie anderenfalls von den Aufsichtsbehörden neu vergeben würden. Weltweit waren und sind die Slot-Regeln wegen der Corona-Krise ausgesetzt worden. Die EU hat hingegen für den Sommerflugplan vorgeschlagen, dass für den Erhalt der Slots diese zu mindestens 40 Prozent genutzt werden müssten.
Bislang bleibt die erhoffte Erholung des Luftverkehrs wegen neuer Corona-Mutationen und weiterhin bestehender Reisebeschränkungen aber aus. Eurocontrol-Chef Eammon Brennan bezifferte den aktuellen Europaverkehr auf lediglich 14 Prozent des Niveaus aus dem Vorjahr. Der Februar werde noch schlimmer, sagte Brennan.
A340-600 hat keine Zukunft bei Lufthansa
Die Lage brockt Lufthansa derzeit noch 500.000 Euro Verlust ein - pro Stunde. Der Konzern hat aus insgesamt 9,0 Milliarden Euro an staatlichen Hilfspaketen laut Spohr bisher trotzdem erst 3,0 Milliarden Euro abgerufen. "Ich gehe nicht davon aus, dass wir die ganzen neun Milliarden benötigen werden", sagte Spohr.
Die Krise hat bisher 29.000 Lufthanseaten den Job gekostet. Der Konzern will mit einer kleineren und nachhaltigeren Flotte seinen Platz in der "neuen Normalität" suchen. Die 17 A340-600 bleiben dabei auf der Strecke - Lufthansa wird die Vierstrahler nicht wieder in die aktive Flotte zurücknehmen, stellte Spohr klar. Die Zukunft liege in "kleineren Langstreckenflugzeugen".
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Lufthansa | 21.01.2021 16:38
Kommentare (12) Zur Startseite
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Musste auch kurz schlucken. Es war zu erwarten, aber gerade diesen Flieger habe ich sowohl von außen (so elegant) als auch als Arbeitsplatz geliebt.
Habe so nen TOGA Take off auch geliebt. Geht ab, wie Fritzens Katze ;-)
Ja, nicht zuletzt weil es, wenn´s mal bumpy war, im Cockpit nur sanft auf und ab ging auf der Galeere. Entspannter ließ es sich kaum reisen.
ich habe gegenteilige Erfahrung bei Turbulenz.
Im Cockpit mag es nur sanft geschaukelt haben, aber im Heck des Fliegers ging es rund, und man landete fast an der Decke.
Oft wurden deshalb auch die Signs viel zu spät eingeschaltet, weil man es vorne nicht spürt
Dieser Beitrag wurde am 22.01.2021 14:27 Uhr bearbeitet.