Entscheidung in der Schweiz
Älter als 7 Tage

Kann der Eurofighter die F-35A noch abfangen?

Lockheed Martin F-35
Lockheed Martin F-35, © Lockheed Martin

Verwandte Themen

ZÜRICH - Die Schweiz wählt einen Nachfolger für ihre F/A-18 Hornet. Lockheed Martin hat es laut Medienberichten mit der F-35A Lightning II an die Spitze der Kandidatenliste geschafft. Kann Airbus mit dem Eurofighter das Blatt doch noch wenden? Der Konzern versucht es mit einem besonderen Angebot - und politischer Rückendeckung.

Die Schweiz will an diesem Mittwoch den Sieger der Ausschreibung "Air 2030" kühren - die Auftragsvergabe für einen neuen Kampfjet hat ein Volumen von sechs Milliarden Franken.

Laut Medien hat sich in der Schweizer Regierung zuletzt eine Vorentscheidung zugunsten der F-35A Lightning II abgezeichnet. Der Fighter des US-Herstellers Lockheed Martin habe die Konkurrenz nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich in jeder Hinsicht ausgestochen, berichtete der Sender "SRF" unter Berufung auf Kreise.

Politische Erwägungen könnten die Sache aber nochmal drehen. Die Vergabe dürfe nicht allein unter militärischen Gesichtspunkten entschieden werden, sagte der Vertriebschef der Airbus-Rüstungssparte Bernhard Brenner der "SonntagsZeitung".  "Die wirtschaftlichen und politischen Elemente sind genauso wichtig."

Schweizer Produktionsstätte

Tatsächlich könnte die Schweiz mit einer Eurofighter-Bestellung ihre Beziehungen zur EU nach dem Rückzug aus den Verhandlungen zu einem Rahmenabkommen kitten. Die Eurofighter-Staaten stellten Bern im Gegenzug bereits eine engere Vernetzung nicht nur in sicherheitspolitischen Fragen sondern auch bei Wirtschaft und Wissenschaft in Aussicht.

Airbus soll der Schweiz zudem eine Teilproduktion bestellter Eurofighter im Land angeboten haben, um den Deal doch noch zu retten.

Lockheed Martin hat allerdings ebenso hart um den Auftrag gekämpft. Laut Insidern bieten die Amerikaner für das Budget weitaus mehr Flugzeuge an als alle Konkurrenten. Neben der F-35A und dem Eurofighter hatten sich die Boeing F/A-18E/F Super Hornet und die Dassault Rafale um den Milliardenauftrag der Schweiz beworben.
© aero.de | Abb.: Lockheed Martin | 29.06.2021 15:45

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 30.06.2021 - 16:15 Uhr
@sf260

Die Eurofighter Typhoon ist alles andere als unzulänglich. Ihre Flugeigenschaften sind der F-35 haushoch überlegen. Diese punktet v.a. mit ihren LO-Eigenschaften, aber hier ist eine Güterabwägung zu unternehmen. Passives Radar ist auf dem besten Wege, die LO-Technologie der fünften Generation entbehrlich zu machen.

Woher kommt eigentlich dieses "offensichtlich"? Aus anonymen Medienquellen. Bislang ist noch nichts unter Dach und Fach. Wenn die Typhoon den Typenentscheid verlieren sollte, so vor allem wegen ihrer Betriebskosten und ihrem negativen Image, wofür der österreichischen Verteidigungsministerin zu "danken" ist.

Außerdem: auch Militärs sind nicht frei von Vorurteilen und Eitelkeiten. So ist es mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass der deutsche Luftwaffen-Inspekteur Müllner nur deshalb die F-35 der F/A-18 E/F in der Suche nach einem Ersatz für den Tornado vorzog, weil er glaubte, sich zu blamieren, wenn Deutschland kein Flugzeug der fünften Generation einsetzte.
Beitrag vom 30.06.2021 - 11:46 Uhr
Offensichtlich sehen die Schweizer die F-35 derzeit am geeignetsten an. Muss man dann als AIrbus halt auch mal akzeptieren, dass man lieber den US Jet kaufen möchte.
Wohin das ganze führen kann, hat man ja bei unserer Luftwaffe gesehen. Fluggeräte, welche in Teilen nicht geeighnet sind, ihren AUftrag zu erfüllen. ABer Hauptsache die Politik ist zufrieden...
Denn offensichtlich erfüllte der Eurofighter die Aufgabe eben nicht besser als andere Muster

Die Unzulänglichkeit manchen Geräts darf allerdings nicht nur den Herstellern angelastet werden, das Personal muß im Umgang richtig und ausreichend geschult sein, die Instandhaltung muß korrekt durchgeführt werden und die Mittel müssen dafür vorhanden sein.
Oftmals wurden die notwendigen Betriebsmittel nicht bestellt.
Im Wettbewerb des Schweizer Beschaffungsvorhabens ist der Eurofighter selbst sicherlich nicht das unterlegene Flugzeug wenn es um die Flugleistungen geht, alleine an Wendigkeit ist er schon nicht unterlegen.
Die Zufriedenheit der Politik ist nicht alleine mit technischen Lösungen zu erreichen, eine größere Rolle spielt da eher die Selbstdarstellung und der breite Wirkungskreis, auch z.B. welche Firmen in seinem Wahlkreis ansässig sind.
Natürlich muss Airbus das akzeptieren, der Export von Militärflugzeugen ist immer von der Politik abhängig.
Beitrag vom 30.06.2021 - 10:47 Uhr
Offensichtlich sehen die Schweizer die F-35 derzeit am geeignetsten an. Muss man dann als AIrbus halt auch mal akzeptieren, dass man lieber den US Jet kaufen möchte.
Wohin das ganze führen kann, hat man ja bei unserer Luftwaffe gesehen. Fluggeräte, welche in Teilen nicht geeighnet sind, ihren AUftrag zu erfüllen. ABer Hauptsache die Politik ist zufrieden...
Denn offensichtlich erfüllte der Eurofighter die Aufgabe eben nicht besser als andere Muster


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden