WSF
Älter als 7 Tage

Bund wirft Lufthansa-Aktien auf den Markt

Lufthansa Airbus A330-300
Lufthansa Airbus A330-300, © Lufthansa

Verwandte Themen

BERLIN - In der Krise hatte der Bund 20 Prozent der Lufthansa-Aktien übernommen. Die Beteiligung ist inzwischen über eine Milliarde Euro wert - einen Teil des Gewinns will die Bundesregierung jetzt realisieren. Der Bund wird den Anteil in den nächsten Wochen bis auf 15 Prozent reduzieren.

Der Bund hat damit begonnen, sich von Unternehmensanteilen der Lufthansa zu trennen, die in der Coronakrise zur Stützung des Luftverkehrskonzerns erworben wurden.

Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) will in den kommenden Wochen seinen Aktienanteil an dem MDax-Konzern um maximal ein Viertel auf bis zu 15 Prozent reduzieren. Lufthansa-Aktien büßten am Montag rund vier Prozent an Wert ein.

Auf den Markt kommen bis zu 29,9 Millionen Lufthansa-Aktien, die der Bund im Sommer 2020 für den Nennwert von je 2,56 Euro erworben hatte, um die Lufthansa in der Coronakrise zu stabilisieren.

Deutlicher Wertzuwachs

Aktuell werden die Lufthansa-Aktien für knapp neun Euro an den Börsen gehandelt, so dass ein deutlicher Wertzuwachs für den Bund zu realisieren ist. Das zum Verkauf stehende Viertel des Pakets hat derzeit einen Wert von rund 270 Millionen Euro.

Die direkte Beteiligung an dem Unternehmen hatte 20 Prozent der Aktien betragen und war mit einem Nennwert von 300 Millionen Euro der kleinere Teil der deutschen Staatshilfe von bis zu 6 Milliarden Euro.

Hinzu kamen ein bereits zurückgezahlter KfW-Kredit sowie Staatshilfen aus Österreich, der Schweiz und Belgien, so dass Lufthansa schließlich über 9 Milliarden Euro verfügte.

Mit dem am Montag begonnenen Verkauf des ersten Aktienpakets verliert der WSF die Möglichkeit, über eine Umwandlung der Stillen Beteiligung II eine Sperrminorität in dem Konzern zu erwerben. Damit sollte in der Krise beispielsweise eine feindliche Übernahme verhindert werden.

Der Bund begründete seinen Schritt mit der positiven Entwicklung des Unternehmens. Man bleibe aber wesentlicher Aktionär und werde die Stabilisierung weiterhin begleiten. Die Lufthansa wollte den Vorgang zunächst nicht kommentieren.

Vorstandschef Carsten Spohr hatte aber wiederholt betont, dass man die Staatsbeteiligung so schnell wie möglich beenden wolle. Ohne die Hilfen hätte Lufthansa nach den Worten ihres Aufsichtsratschefs Karl-Ludwig Kley im Sommer 2020 Insolvenz anmelden müssen.

Die Ankündigung des Verkaufs sei ein Signal, dass sich der Staat mittelfristig aus der Beteiligung zurückziehen werde, erklärte der ZEW-Präsident und Monopolkommissions-Mitglied Achim Wambach. Eine Finanzierung von Unternehmen über die akute Notsituation hinaus würde zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Daher sollten diesem ersten Schritt weitere folgen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 16.08.2021 08:36

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 17.08.2021 - 18:38 Uhr
Besser so, als wenn die Knete verloren wäre, oder?

Selbst ein paar hundert Millionen Gewinn reichen leider nicht mal aus, um eine einzige schlechte Verkehrsministerentscheidung zu kompensieren. Und deren gab es mehrere, zugegebenermaßen nicht vom selben Kaliber, aber dafür haben wir ja auch gleich mehrere Minister solchen Kalibers. Also alles kein Alaß für Ausgaben-Euphorie, eher einer für eine Taschentuch-Großbestellung. Vielleicht sollte man prüfen, ob sich dafür nicht Mundschutzmasken umnutzen lassen können.
Beitrag vom 17.08.2021 - 12:02 Uhr
Hoffentlich wird es das erwartet gute Geschäft - den Finanzen das Staates wird das sicher gut tun.

..hoffentlich gelingt das so positiv.

..dann scheint die Rechnung ja positiv aufzugehen. Schön!

Sie sind ja schon ganz aufgeregt wegen dem großen Geldregen, der da jetzt auf Herrn Scholz zukommt.

Ach nö, bin ganz entspannt.

Die Neuverschuldung Bund beträgt 2020-2022 nach derzeitigem Stand übrigens ca. 470 Milliarden €. In diesen Dimensionen sind die paar hundert Millionen € Gewinn mit den LH-Aktien noch nicht mal Peanuts. Niemand wird davon irgendetwas merken.

Besser so, als wenn die Knete verloren wäre, oder?
Beitrag vom 17.08.2021 - 11:59 Uhr
Das meinte ich mit meinem Beitrag- hoffentlich gelingt das so positiv.

Selbst wenn der Aktienkurs in diesem Zuge jetzt noch sinkt, wird er wohl kaum auf den Einkaufspreis fallen. Von daher macht man so oder so Gewinn. In meinen Augen ist das einzige Szenario, wie man bei diesem Aktienpaket nicht auf seine Kosten kommt, dass LH in die Insolvenz geht und abgewickelt wird. Dann ist der Verlust durch den Ausfall der Kredite aber deutlich größer als der dieses Aktienpakets.

Bis Mai hatte man "nur" 1 Mrd. aus der Zusage abgerufen. Jetzt sind es wohl immer noch weniger 3 Mrd. wobei die Schweiz, Österreich und Belgien mir zus. >10 % dabei sind. Aber das ist genau der Grund warum unsere Regierung die LH nicht pleite gehen lassen wird.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 03/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden