USA ziehen Airlines für Evakuierungsflüge heran

WASHINGTON - Die USA ziehen mehrere Fluggesellschaften zur Weiterbeförderung von Menschen heran, die aus Afghanistan in Sicherheit gebracht wurden. 18 zivile Flugzeuge sollen die Evakuierten an US-Stützpunkten außerhalb Afghanistans auflesen und in die USA fliegen - auch aus Deutschland.

Die USA holen aus Afghanistan evakuierte Staatsbürger und Ortskräfte mit Sonderflügen ab.

Für den Weitertransport der Menschen von US-Stützpunkten, darunter die deutsche Basis Ramstein, hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die erste Stufe der Civil Reserve Air Fleet (CRAF) aktiviert.

American Airlines, Delta Air Lines und Omni Air müssen jeweils drei Flugzeuge für den Einsatz in der "zivilen Reserveflotte" abstellen. United Airlines steuert vier Flugzeuge bei, Hawaiian Airlines zwei.

Die US-Luftwaffe hat nach eigenen Angaben inzwischen allein 2.300 Menschen aus Afghanistan nach Deutschland ausgeflogen. Seit Freitagabend sind im Rahmen der "Operation Allies Refuge" 17 C-17 auf dem pfälzischen Flugplatz gelandet, teilte die US Air Force in einer Presseerklärung mit.

CRAF-Flüge werden gerade zudem nach Katar und Bahrain beordert, um auch dort Transportengpässe zu verringern.

Fliegende Reserve für den Krisenfall

Über das CRAF-Programm hat das US-Verteidigungsministerium im Kriegs- und Krisenfall über einen Stufenplan Zugriff auf Teile der zivilen Flugzeugflotte der USA. Zivilmaschinen wurden bereits im Ersten und Zweiten Irakkrieg 1990/1991 und 2002/2003 von der Regierung für Transportaufgaben requiriert.

CRAF-Flüge operieren nach zivilen Regeln, die jeweilige Mission untersteht aber der Leitung des US-Militärs.