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CATA tritt in Kraft. Die EU-Kommission und Katar haben das Luftfahrtabkommen unterzeichnet, das Qatar Airways ab 2024 EU-weit faktisch unlimitierte Flugrechte ans Drehkreuz Doha garantiert.
Für Flughäfen in Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien und den Niederlanden ist vorgesehen, bis 2024 schrittweise die Kapazitäten auszubauen, teilte die EU-Kommission mit. "Das Abkommen wird Kontakte erleichtern und kommerzielle Möglichkeiten sowie Handel erweitern."
Katarische Airlines können von der kommenden Wintersaison an beispielsweise 21 Flüge pro Woche zwischen Frankfurt und Katar sowie zwischen München und Katar und 14 wöchentliche Flüge zwischen dem Emirat und anderen Flughäfen in Deutschland anbieten - diese Haltelinie wird bis 2024 sukzessive abgebaut.
Für die wenigsten Passagiere aus Europa wird die Flugreise in Doha enden - über das Drehkreuz verteilt Qatar Airways Fluggäste in alle Welt.
Ziel der Übereinkunft ist auch, faire Wettbewerbsbedingungen zu garantieren. Dennoch ist CATA für Lufthansa und Air France-KLM vor allem ein Schlag ins Kontor. Gemeinsam mit Fluggewerkschaften hatten beide Airlines bis zuletzt versucht, CATA zu verhindern - oder zumindest aufzuweichen.
Denn in umgekehrter Richtung ist die Marktöffnung für europäische Airlines kaum interessant - Air France-KLM und Lufthansa beklagten einen Ausverkauf europäischer Luftfahrtinteressen, damit andere EU-Wirtschaftszweige mit dem erdgasreichen Staat am Persischen Golf ins Geschäft kommen.
"Ebenso wie unsere Tarifpartner sehen wir das Abkommen sehr kritisch", hatte Lufthansa-Sprecherin Sandra Courant gegenüber aero.de im Februar Stellung gegen CATA bezogen.
Banger Blick nach Brüssel
Europas Airlinebranche fürchtet, dass CATA nur der Anfang ist. Ein aktueller Entwurf für ein EU-Luftfahrtabkommen mit den ASEAN-Staaten - dazu zählen unter anderem Malaysia, Thailand, Vietnam und Singapur - sorgt in der Branche gerade ebenfalls für Verstimmung zwischen Airlines und EU-Kommission.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Qatar Airways | 18.10.2021 16:06
Kommentare (65) Zur Startseite
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Mal generell: Auch Erdgas/LNG Tanker fahren heute mit Schweröl, wie auch Erdöl-Tanker.
Kein Schiff wird unterwegs seine Ladung zum Antrieb nutzen. Die gehört nämlich dem Kunden, nicht der Reederei.
Und selbst wenn ein Schiff mit Erdgas fährt, senkt das erstmal nur den Schadstoffausstoß (Schwefeloxide, Ruß, etc. ).
Ein Klima"sünder" ist auch ein LNG betriebenens Schiff, da es CO2 freisetzt.
Aber warum wird den das russische Gas nicht verteufelt. Gegen Russland gibt es Sanktionen, gegen Katar keine. Wenn es um den eigenen Vorteil geht nimmt man es nicht so genau. Aber wehe es ist anders herum.
Wenn man das russische Gas nicht verteufeln darf, kann man sich fragen warum dann QR verteufelt werden darf? Warum wird mit zweierlei Maße gemessen?
Entschuldigung, irgendwo/irgendwann habe ich den Faden bei Ihrer 'Argumentationskette' verloren:
Wer 'verteufelt' denn Katar?
Und geht es in dem Artikel nicht eigentlich um die Airline Qatar Airways und nicht um Gasimporte?
Sorry für die Nachfrage.
Von Holland und Rußland gehen die bisherigen Pipelines über Land, von Norwegen und die neue Pipeline von Rußland wurde in der Tat mit einigen wenigen Verlegeschiffen verlegt. Das war's dann auch, im Gegensatz zum reinen Schiffstransport.
Klimaschädlichkeit der Schiffahrt: https://www.greenpeace.de/themen/klimawandel/ursachen-klimawandel/co2-emissionen-der-schifffahrt-bisher-stark-unterschaetzt?BannerID=0818005015001047&gclid=CjwKCAjwq9mLBhB2EiwAuYdMtbNdpVcgacRUINETLvMs4kbW6XHHPtdY085MXkC52LbZcp2P4Yb53xoCxtsQAvD_BwE
Und wenn das Schiff mit dem zu transportierenden Erdgas fährt, ist es eben kein Klimasünder, welcher Altöl verbraucht.
Und auch eine Pipeline an land hat jede menge Platzbedarf und dadurch einen extremen eingriff in die Landschaft.
Aber wie sieht es denn mit dem Vergleich Schiff und Flugzeug aus. Wer ist da besser?
Und was würde mit dem Schweröl passieren, wenn es nicht im Schiff verfeuert würde?
Die bisherige und die neue Bundesregierung glaubt daran.
Vom Glauben kann man sich nichts kaufen.
Die Alternative zu Nord Stream 2 ist die bestehende Jamal Leitung, die durch Weißrußland und Polen führt, die Abhängigkeit von der Zustimmung dieser beiden Länder für den Transit entfällt damit.
Genau anders herum ist es. Durch die neue Leitung kann Russland druck auf die Ukraine, Polen, Slowakei oder Tschechien aufbauen, weil sie die alten Leitungen stilllegen könnten. Dann würden diese Länder ohne Gas da stehen.
Aber warum wird den das russische Gas nicht verteufelt. Gegen Russland gibt es Sanktionen, gegen Katar keine. Wenn es um den eigenen Vorteil geht nimmt man es nicht so genau. Aber wehe es ist anders herum.
Wenn man das russische Gas nicht verteufeln darf, kann man sich fragen warum dann QR verteufelt werden darf? Warum wird mit zweierlei Maße gemessen?
Eine Frage die Sie gerne z.B. an die Sportorganisationen richten können, warum Katar nicht boykottiert wird, Rußland hingegen schon.
Das ist keine frage an den Sport, sonder warum Airbus oder Mercedes liefer darf.
@EricM schrieb,
Ja, "wenn", genau das ist der Punkt.
Wenn detsche Firmen das Gas von niederländischen Zwischenhändlern einkaufen, wird es auf unsere Außenhandelsbilanz mit den Niederlanden angerechnet, obwohl es letztendlich aus Katar importiert wurde.
Jetzt müsst man aber wissen was “einige wenige deutsche Verbraucher“ sind, wie in deinem verlinkten Artikel.
“die Versorgung für einige wenige deutsche Verbraucher läuft über Rotterdam, das ebenfalls von Katar beliefert wird.“
Wie hoch waren die Importe für die “einige wenige deutsche Verbraucher“?
Dieser Beitrag wurde am 25.10.2021 21:59 Uhr bearbeitet.