Belarus-Krise
Älter als 7 Tage

Minsk-Flüge von Turkish Airlines erregen Argwohn

Turkish Airlines am IGA
Turkish Airlines am IGA, © IGA

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ISTANBUL - Turkish Airlines fliegt dieser Tage auffällig oft nach Minsk. Die Airline hat jetzt Medienberichte dementiert, wonach Turkish Airlines gezielt Migranten von der Türkei aus nach Belarus bringt. Trägt Turkish Airlines an der humanitären Krise an der EU-Grenze zu Belarus eine Mitschuld?

Turkish Airlines hat für Mittwoch nach Daten von "Flightradar24" zwei Flüge aus Istanbul in Minsk angemeldet - eine A321 und eine A330. Der aktuelle Flugplan der Star-Alliance-Airline weist "zehn Flüge pro Woche im November" für Minsk aus.

Der Verdacht liegt nahe, dass sich die Airline von der türkischen Regierung für eine illegale und staatlich konzertierte Schleusung von Menschen einspannen lässt. Turkish Airlines dementiert das entschieden.

"Die Nachrichten in den Medien entsprechen nicht der Wahrheit", teilte Turkish Airlines am Dienstag mit. "Unsere Gesellschaft arbeitet bei Flügen in die ganze Welt mit internationalen Behörden zusammen, berücksichtigt dabei alle Sensibilitäten bei der Sicherheit und führt ihre Operationen in diesem Umfang aus", hieß es.

Zuvor hatte unter anderem die "Bild"-Zeitung berichtet, dass die Türkei mit Hilfe der halbstaatlichen Turkish Airlines Migranten gezielt nach Belarus einfliege, um so den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko zu unterstützen. Die polnische Regierung und die EU werfen Lukaschenko vor, die Migranten ins Land bringen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen.

Der oft als "letzter Diktator Europas" kritisierte Lukaschenko selbst hatte angekündigt, die Menschen auf ihrem Weg nach Europa nicht länger aufzuhalten - als Reaktion auf westliche Sanktionen gegen Belarus.

Laut Flightradar24 gehen derzeit von Istanbul täglich ein bis zwei Direktflüge von Turkish Airlines nach Minsk. Auch die belarussische Fluggesellschaft Belavia fliegt Minsk von Istanbul aus bis zu zweimal täglich an.

© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Ingo Lang, IGA | 09.11.2021 16:02

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Beitrag vom 10.11.2021 - 15:10 Uhr
Die eigentliche Frage, die hier gestellt werden muss, ist die, mit welchem Recht die EU in den bilateralen Flugverkehr zweier souveräner (nicht EU) Staaten eingreifen kann und darf.
Zumal dieser Flugverkehr primär rein gar nicht das Gebiet der EU betrifft und auch gar nicht diesen als Ziel hat.
Das nenne ich deshalb unterm Strich Anmaßung, Machtmissbrauch und Überschreitung der Kompetenzen.

Würden die Flüge von Turkish Airlines aus Istanbul direkt auf einem EU-Flughafen enden, sähe die Sachlage natürlich anders aus.
Beitrag vom 10.11.2021 - 08:49 Uhr
Naja wenn das wirklich bewiesen wäre dann würde ich Türkisch Airlines mit einem mehrwöchigen EU Einreiseverbot einfach mal etwas Zeit geben darüber nachzudenken.
Beitrag vom 10.11.2021 - 07:28 Uhr

“Laut Flightradar24 gehen derzeit von Istanbul täglich ein bis zwei Direktflüge von Turkish Airlines nach Minsk”

Nicht nur das, Turkish fliegt darüber hinaus die meisten Destinationen auf der Welt an!

we fly to more destinations than any other airline.

Und Minsk wird schon seit Jahrzehnten in dieser Frequenz bedient.


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