Neues Funkfeuer
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DFS geht Windkraftanlagen aus dem Weg

DFS Doppler-Drehfunkfeuer Sarstedt
DFS Doppler-Drehfunkfeuer Sarstedt, © DFS

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HANNOVER - Platz für mehr Windräder: Eigentlich gilt rund um Funkfeuer der Flugsicherung ein Schutzbereich von 15 Kilometern. Eine neue Anlage nahe Hannover ist weniger empfindlich bei Störeinflüssen.

Die Deutsche Flugsicherung nimmt nach Auseinandersetzungen mit Windkraftbetreibern ein neues Funkfeuer für den Luftverkehr in Niedersachsen in Betrieb.

Bei der rund 1,5 Millionen Euro teuren Anlage in Sarstedt zwischen Hildesheim und Hannover handele es sich um ein sogenanntes Doppler-Drehfunkfeuer, teilte die DFS am Donnerstag mit. Damit werde die Vorgängeranlage ersetzt, die bis Anfang 2019 etwa 100 Meter entfernt gestanden habe.

Das neue Funkfeuer gehöre gemeinsam mit dem Funkfeuer in Nienburg, das 2023 umgerüstet werde, zur künftigen Kerninfrastruktur der Doppler-Drehfunkfeuer in Deutschland.

"Wir werden die Zahl der Anlagen reduzieren. Aber wir brauchen auch nach Umstellung auf die satellitenbasierte Flächennavigation, die wir bis 2030 umsetzen werden, bodengestützte Funkfeuer", erklärte Friedrich-Wilhelm Menge aus der DFS-Geschäftsführung. Damit sei gewährleistet, dass "jedes Flugzeug zu jedem Zeitpunkt sicher navigieren kann". Der Bestand der derzeit 52 Funkfeuer solle bis 2030 um etwa ein Drittel reduziert werden.

Hintergrund der Investitionen in Sarstedt ist den Angaben zufolge, dass Windkraftbetreiber das Grundstück übernommen hatten, auf dem die Vorgängeranlage stand. Mit dem neuen Funkfeuer sei beides möglich - mehr Windkraftnutzung und eine sichere Navigation zum Flughafen Hannover, teilte die DFS mit.

In der Auseinandersetzung mit Windkraftanlagenbetreibern seien mehrere Jahre vergangen, zwischenzeitlich sei ein konventionelles Funkfeuer eingesprungen. Funkfeuer funktionieren den Angaben zufolge wie ein Leuchtturm: Sie senden Funksignale aus, die die Piloten bei der Navigation unterstützen.

Menge erklärte, der Schutzbereich um Funkfeuer habe einen Radius von 15 Kilometern. Die neue Anlage sei robuster im Falle von Störeinflüssen von Windkraftanlagen, daher seien mehr Windräder innerhalb des Schutzbereichs möglich. Bislang seien allein rund um das Funkfeuer Sarstedt knapp 120 Windräder genehmigt worden.
© dpa-AFX | 16.12.2021 08:05


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