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Allegiant Air erntet Kopfschütteln für 737-MAX-Order

Allegiant Air Boeing 737 MAX
Allegiant Air Boeing 737 MAX, © Boeing

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LAS VEGAS - Allegiant Air ist fest überzeugt, dass sich 737 MAX neben A320 rechnen. Die Airline mischt 20 737 MAX 8200 und 30 737 MAX 7 in ihre Flotte - und irritiert damit nicht nur Investoren. Ein früherer Allegiant-Vorstand kann der Abkehr von einer flachen Flottenstruktur ebenfalls wenig abgewinnen.

Seit 2018 nutzt Allegiant Air ausschließlich A319 und A320. Die Konzentration auf ein Muster ist günstig - und zumindest aus einer Billiganbieterstrategie eigentlich nicht wegzudenken.

Jetzt stellt die Airline ihre Flottenpolitik komplett auf den Kopf. "Wir haben in der Flotte schon immer einen opportunistischen Ansatz verfolgt", begründete Allegiant-Air-Chef Maurice Gallagher die Entscheidung für die Aufnahme neuer 737 MAX.

Boeing wird - verteilt auf Jahreslose von 10, 24 und 16 Flugzeugen - von 2023 bis 2025 20 737 MAX 8200 und 30 737 MAX 7 an Allegiant Air liefern. Mit den 737 MAX werde Allegiant bis 2025 zunächst ältere A320 ablösen und "das Wachstumstempo von zehn Prozent pro Jahr beibehalten", sagte Gallagher.

Jede 737 MAX wird laut Gallagher pro Jahr 10,0 Millionen US-Dollar zum Gewinn beisteuern - mit 13 direkt von Airbus gekauften A320ceo erzielt Allegiant Air derzeit nur 8,0 Millionen US-Dollar Gewinn pro Flugzeug, rechnete Gallagher den Aktionären am Mittwoch vor.

Investoren quittierten die Rückkehr zu einem Airbus-Boeing-Mix trotzdem mit einem deutlichen Kursabschlag von zehn Prozent auf die Allegiant-Aktie.

Über Optionen kann Allegiant ab 2025 weitere 50 737 MAX abrufen - und damit den Übergang zu einer reinen Boeing-Flotte einleiten. Diesen Gedanken hat die Airline zumindest im Hinterkopf - die 737 MAX biete "mit vier Varianten mehr Flexibilität" und eine stabilere Ersatzteilversorgung als die A220, die Allegiant Air sich ebenfalls angesehen hat, sagte Gallagher.

Allegiant Air will die Teilflotten 737 MAX und A320 zudem nicht an den gleichen Flughäfen stationieren - und so die Komplexität im Tagesgeschäft ein gutes Stück reduzieren. "Basen funktionieren als isolierte Systeme", sagte Gallagher. Der Manager wird die Entscheidung trotzdem wohl nicht zum letzten Mal rechtfertigen müssen.

"Wirklich unglaublich kompliziert"

"Ich bin nicht überrascht, dass sie sich für Neugerät entschieden haben, aber schockiert, dass sie ein neues Muster ausgewählt haben", sagte der bekannte US-Airlinemanager Andrew Levy, der von 2001 bis 2014 in Spitzenpositionen am Aufbau von Allegiant Air beteiligt war, der Nachrichtenagentur "Bloomberg". "Es ist wirklich unglaublich kompliziert, einen zweiten Flugzeugtyp zu managen."
© aero.de | Abb.: Boeing | 07.01.2022 08:51

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Beitrag vom 07.01.2022 - 17:50 Uhr
Also, wenn man sich einmal die Geschichte der Flotte von Allegiant ansieht, dann haben die das die meiste Zeit hindurch bereits so gemacht. Am Anfang waren es noch DC 9, dann kamen MD 82, 83, 87 und 88 hinzu, die dann mit B 757-200 und später auch A 319 und schließlich auch A 320 ergänzt und erst nach und nach ersetzt wurden. Die B 757 wurden erst 2017/ 2018 ausgeflottet und erst seither hatte Allegiant eine Einheitsflotte. Damit haben sie seit 2000 auch immer einen Wachstumskurs realisieren können, trotz 9/11 und Finanzkrise - und auch in der aktuellen Pandemie stehen sie wohl ganz gut da.
Neu ist eher, dass Allegiant eine so große Direktorder bei einem Hersteller plaziert.



Dieser Beitrag wurde am 07.01.2022 17:51 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 07.01.2022 - 13:37 Uhr
Klar ist der A220 und auch der A320neo besser.
Der ist aber nicht verfügbar, und Boeing hat wohl einen deutlich besseren Preis geboten.

Mit der Max8 hat man ein sehr effzientes Flugzeug, und wenn es so günstig kommt wie man munkelt, dann ist die Entscheidung folgerichtig.

Sie treffen eine Business Entscheidung, da ist kein Platz für sentimentalität.

Max verfügbar und mit dem günstigeren Angebot? Natürlich wechsel ich, und ob sie wirklich viele Max 7 einflotten oder die upgraden wird sich zeigen.
Beitrag vom 07.01.2022 - 13:02 Uhr
die 737 MAX biete "mit vier Varianten mehr Flexibilität" und eine stabilere Ersatzteilversorgung als die A220, die Allegiant Air sich ebenfalls angesehen hat, sagte Gallagher.

Was ist denn das bitte für ein Vergleich?

Selbst die MAX 7 ist schon größer als ne A220-300 und dazu viel schwerer.

Die MAX8200 quetscht fast 200 Paxe rein.

Und von welchen 4 Modellen für Flexibilität spricht er? MAX 7/8/9/8200?

Dann hätte er auch gleich können weiter billigste gebrauchte A319/320 oder neue NEOS kaufen können und wäre mit 319-321 genau so flexibel.

Da redet sich einer wohl die Order schön.

Boeing hat Ihm die Dinger einfach nur billigst angedreht, das ist die einzige Begründung.
Na dann.
Eigentlich gibt es eine ganze Reihe von Gründen, die der CEO in der Veranstaltung genannt hat. Einer der Hauptgründe war die Verfügbarkeit und die war bei Airbus nicht gegeben. Die sind ausgebucht. Klar gab es auch einen guten Preis. Weitere gebrauchte A320 wollte man nicht dauerhaft, NEOs gibt es nicht gebraucht und Neue erst in 5 Jahren.


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