Zeitungsbericht
Älter als 7 Tage

NTSB will Cockpitgespräche stichprobenartig kontrollieren

United
United Airlines Boeing 777, © Deutsche Lufthansa AG

Verwandte Themen

WASHINGTON - Piloten von Verkehrsmaschinen sollen nach dem Willen einer US-Behörde stichprobenartig während des Fluges im Cockpit belauscht werden können.

Wie die Zeitung "USA Today" am Mittwoch berichtete, gab die Nationale Behörde für Verkehrssicherheit (NTSB) eine entsprechende Empfehlung an die Flugbehörden. Die Nutzung der sogenannten "Black Box" im Cockpit soll demnach zur Unfallvermeidung dienen. Anlass sind eine Reihe von Flugunfällen in den USA, die mutmaßlich abgelenkte Piloten verursacht hatten.

Bisher darf die per Flugschreiber aufgezeichnete Konversation im Cockpit lediglich abgehört werden, um den Hergang eines Unfalls nachzuvollziehen. "Es ist wichtig zu wissen, was im Cockpit geschieht, wenn wir die Unfallraten reduzieren wollen", erklärte NTSB-Vorsitzende Debbie Hersman der Zeitung. Die Pilotengewerkschaft protestierte gegen den Schritt.

Im vergangenen Februar waren 49 Menschen bei einem Flugzeugunglück in Buffalo im Bundesstaat New York ums Leben gekommen, weil die Maschine bei vereistem Wetter per Autopilot geflogen war. Offenbar waren die Piloten im Cockpit durch eine Unterhaltung abgelenkt. Im vergangenen Oktober verpassten zwei Piloten mit ihrer Passagiermaschine den Zielflughafen, weil sie von einem Computerprogramm auf ihren privaten Laptops abgelenkt worden waren.
© dpa | 24.02.2010 16:37

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 01.03.2010 - 03:15 Uhr
Also bei halbwegs modernen Flugzeugen sind es 120 Minuten.
Und ich wäre für eine kleine Kamera, dann kann man auch noch sehen wie die Piloten schlafen.
Spaß bei Seite, wichtiger wäre mir das wichtige Flugdaten via Satcom übermittelt werden.
Beitrag vom 25.02.2010 - 10:23 Uhr
der übliche Aktionismus halt.
Beitrag vom 25.02.2010 - 05:17 Uhr
Bisher ist ein CVR Mitschnitt vor Gericht soweit ich weiß nicht zugelassen als Beweismaterial für Fehlverhalten seitens des Piloten um z.B. Haftungsfragen zu erstreiten, er dient ausschließlich der Ursachenfindung. In Neuseeland wollte man einführen, dass die CVRs auch verwendet werden können, um Piloten Fehlverhalten vor Gericht nachweisen zu können. Daraufhin empfahl die Gewerkschaft, an Bord nicht mehr zu sprechen und nur noch Handzeichen zu nutzen. Das dauerte dann kein Jahr bis diese Regelung mit dem CVR wieder abgeschafft wurde.

Wenn tatsächlich eingeführt wird, den CVR in unregelmäßigen Intervallen zum Schnüffeln zu verwenden oder noch schlimmer per Datenleitung die Gespräche live mitzuhören, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als das Mikro abzudecken. Sollte einfach sein. Und wenn das dann nicht gehen sollte, weil sie das z.B. direkt strafbar machen, dann geht man eben zurück auf Handzeichen und sagt nichts mehr. Das stellt dann den CVR völlig ins nutzlose Abseits und die Regelung wird wieder kassiert.

Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Abhören des Arbeitsplatzes. Ich möchte mal sehen, welcher Beruf oder generell Mensch sich das gefallen lassen würde in einem freien Staat.

Völlig abstrus.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden