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Russlands Präsident Wladimir Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping unterhielten sich bei ihrem jüngsten Gipfeltreffen vergangene Woche in Peking auch über die Fliegerei. Genauer gesagt ging es um gemeinsame Projekte in der Luftfahrtindustrie, allen voran den Großraum-Airliner CRAIC CR929.
Der wird von Chinas Staatskonzern Comac zusammen mit der russischen Flugzeugbau-Holding UAC entwickelt und sollte eigentlich, so der Plan, im kommenden Jahr zum Jungfernflug abheben. Allerdings ist vom ersten Prototypen nach wie vor nicht viel zu sehen.
Zwar begann man in China Ende 2021 offiziell mit dem Bau der ersten Komponenten, und Russland meldete jüngst den Baubeginn für den Kohlefaser-Flügel - doch dass der Zweistrahler bis 2023 fertig wird, daran glauben die beiden Partner längst selber nicht mehr.
"Langsamer als wir möchten"
Das gab nun auch Kreml-Pressesprecher Dimitri Peskow zu. Was den Fortschritt des CR929-Programms betreffe, ginge es derzeit "langsamer voran als wir möchten." Als Hauptgrund dafür nannte Peskow die Corona-Pandemie. Die sorgte in den vergangenen beiden Jahren für zahlreiche Probleme beim gegenseitigen Austausch, habe aber auch den Markt für Langstreckenflugzeuge "ziemlich lahmgelegt", so Peskow.
Dennoch gehe die Arbeit an dem Großrpojekt nach Kräften weiter, versicherte der Kreml-Sprecher. Einen neuen Termin für den ersten Flug der CR929 nannte Peskow nicht. Es dürfte allerdings mindestens 2025 werden, bis der chinesisch-russische Widebody vom Boden abheben kann. Auch das chinesische Nachrichten-Portal Shine mutmaßt, dass die CR929 "2025 für Testflüge bereit sein" werde. Die ersten Serienflugzeuge könnten dann 2028 ausgeliefert werden, heißt es weiter.
Keine Liebesbeziehung
China und Russland teilen sich die Entwicklungs- und Bauarbeiten an der CR929 auf. Während die Tragflächen in Russland entstehen, fertigt Comac in China den CFK-Rumpf und weitere Strukturkomponenten. Als Ort der Endmontage ist Shanghai vorgesehen. Allerdings gab es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Streit um Kompetenzen.
So warf die chinesische Seite der russischen vor, sie wolle China lediglich als verlängerte Werkbank nutzen - während die Russen im Gegenzug ihre chinesischen Partner bezichtigten, wichtiges Know-how für eigene Projekte abzuschöpfen.
Unklar ist auch die Frage nach dem passenden Triebwerk für die CR929. Russland entwickelt hierfür das Awiadwigatel PD-35, dessen Basis das kleinere und schwächere PD-14 des Mittelstreckenjets Irkut MS-21 ist. Allerdings scheinen auch die Chinesen an einem eigenen Antrieb in dieser Größenordnung zu arbeiten. Ob einer der beiden Turbofans bis 2025, oder gar noch früher, einsatzfähig sein wird, ist alles andere als sicher.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | 08.02.2022 07:34
Kommentare (7) Zur Startseite
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Nö, solange Öl und Gas so teuer sind, garantiert nicht.
Selbst die USA kauften letzten Jahr Öl und Gas in RUS, eben weil der Markt knapp ist.
Derzeit ja. War in Russland als der Ölpreis im tiefen Keller war.Der Rubelkurs gab da nahezu täglich nach.
Statt das derzeit vorhandene viele Geld in Infrastruktur und Industrie für Alltagswaren zu stecken wird das zu oft für Miltär und Prestigeprojekte verpulvert.
Das hier von Fraham vorgebrachte Argument die Entwicklung von CR929 wäre sinnvoll halte ich nicht für wirklich stichhaltig. Bereits 2 Flugzeugmodelle hat Russland entwickelt bzw ist dabei aber ein internationaler Erfolg ist nirgendwo in Sicht.Aufwand und Ertrag passen nicht recht zusammen.
Der Eigenbedarf an großen Fernflieger ist in Russland relativ gering und rechtfertigt rein kaufmännisch gesehen keine solchen hohen Entwicklungskosten. China ist als Absatzmarkt natürlich auf sehr lange Sicht wesentlicher bedeutsamer. Das wissen die Chinesen auch und werden das Russland auch spüren lassen. Ob der Flieger wirklich als Gemeinschaftsprojekt kommt halte noch nicht für sicher.
Dieser Beitrag wurde am 08.02.2022 15:39 Uhr bearbeitet.
Nö, solange Öl und Gas so teuer sind, garantiert nicht.
Selbst die USA kauften letzten Jahr Öl und Gas in RUS, eben weil der Markt knapp ist.