Luftsicherheitskräfte
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Verdi weitet Warnstreik auf Dienstag aus – Frankfurt dicht

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Anzeigetafel, © Sita

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FRANKFURT - Verdi weitet die Warnstreiks an den Passagierkontrollen deutscher Flughäfen aus. Nach dem Ausstand am Montag an sechs Airports sind für den Dienstag die Beschäftigten in Frankfurt, München Hamburg, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen, wie die Gewerkschaft in Berlin mitteilte.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sollen von Betriebsbeginn an lediglich die Transit-Passagiere abgefertigt werden, sagte ein Verdi-Sprecher. 

Der Flughafenbetreiber Fraport bat sämtliche Gäste, die in Frankfurt zusteigen wollten, nicht zum Flughafen anzureisen. Es werde während der gesamten Streikdauer keine Möglichkeit geben, den geplanten Flug zu erreichen. Bei den Transitprozessen mit umsteigenden Passagieren rechne man mit Verzögerungen.

Man habe kein Verständnis für einen derart umfassenden Streik, der auf dem Rücken der Passagiere ausgetragen werde, sagte ein Unternehmenssprecher. Für Dienstag seien 770 Flugbewegungen geplant gewesen.

Am zweitgrößten deutschen Drehkreuz München ruft Verdi die Kräfte für Fracht- und Personalkontrollen ab 14.00 Uhr bis Dienstag um 24.00 Uhr zur Arbeitsniederlegung auf.

In Hamburg empfahl die Flughafengesellschaft allen Reisenden, "sich vor der Anreise zum Flughafen über den Status ihres Fluges zu informieren". Für Dienstag seien am fünftgrößten deutschen Airport 87 Abflüge und 89 Ankünfte mit insgesamt rund 20.000 Passagieren geplant. Einen Überblick, welche und wieviel Flüge gestrichen werden, gab es am Montag zunächst nicht.

"Wir wissen, dass in Hamburg noch Ferien sind und wir wünschen allen von Herzen einen schönen Urlaub. Leider sind wir aufgrund des Verhaltens der Arbeitgeber gezwungen, vor der kommenden Verhandlungsrunde am 16. und 17. März spürbaren Druck zu machen", sagte Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper laut Mitteilung seiner Gewerkschaft am Montag. "Aus Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Frankfurt und Stuttgart" habe man beschlossen, sich deren Warnstreiks beim Sicherheitsdienstleister Frasec anzuschließen.

Die Warnstreiks sind Teil des Tarifkonflikts zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS). Die Gewerkschaft verhandelt mit dem Arbeitgeberverband über einen neuen Tarifvertrag für bundesweit rund 25.000 Sicherheitskräfte, drei Verhandlungsrunden waren bisher ohne Ergebnis geblieben. Beide Seiten wollen sich am 16. und 17. März in Berlin zu weiteren Verhandlungen treffen.
© dpa, aero.de | Abb.: Sita (Symbolbild) | 14.03.2022 11:15

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Beitrag vom 17.03.2022 - 09:51 Uhr
Hallo zusammen
Eine LSKK Luftsicherheitskontrollkraft am Bodenseeairport Friedrichshafen verdient 10,79 Euro/ Stunde !
ab den dritten Jahr 12,09 Euro / Stunde !
Verdi hat bei uns diesen Haustarifvertrag im Jahr 2021 ausgehandelt. Unter großen Protest und Einwände auf den bestehenden LSKK Tarif , hat uns VERDI in stichgelassen . Kein Rechtsbeistand um eine Klage einzureichen, keine Antwort warum wir die einzigen im Land sind die bald für ein Mindestlohn arbeiten.
Die einzige Konsequenz , fast alle LSKK Mitarbeiter haben Verdi verlassen !
Was sollen wir tun ? wer kann helfen ?
Im Netz ist dazu nichts zu finden. Haben Sie die Argumentation der Verdi dazu oder andere Hintergründe?
Beitrag vom 16.03.2022 - 17:03 Uhr
Hallo zusammen
Eine LSKK Luftsicherheitskontrollkraft am Bodenseeairport Friedrichshafen verdient 10,79 Euro/ Stunde !
ab den dritten Jahr 12,09 Euro / Stunde !
Verdi hat bei uns diesen Haustarifvertrag im Jahr 2021 ausgehandelt. Unter großen Protest und Einwände auf den bestehenden LSKK Tarif , hat uns VERDI in stichgelassen . Kein Rechtsbeistand um eine Klage einzureichen, keine Antwort warum wir die einzigen im Land sind die bald für ein Mindestlohn arbeiten.
Die einzige Konsequenz , fast alle LSKK Mitarbeiter haben Verdi verlassen !
Was sollen wir tun ? wer kann helfen ?
Beitrag vom 15.03.2022 - 17:30 Uhr
Verstehe ich das richtig? Der Bund lagert seine hoheitlichen Aufgaben an die BDSL aus, und lässt dann alles laufen?
Ein Luftsicherheitassistent in FRA verdient so ab 2800€, ein Bundespolizist in FRA ab 2500€. Alles brutto. Und die Bundespolizei streikt nicht!

Besoldungsgruppe A7

Der Karrierestart bei der Polizei wird von einem Einstiegsgehalt von etwa 2.500 € begleitet. Die meisten ausgelernten Polizisten und Polizistinnen verdienen zwischen 2.700 € und 3.800 € im Monat.

Dann bitte nicht vergessen, dass der Beamte keine Solzialabgaben zahlen muss. Sind um und bei 20% vor Steuer. Also gibt es da schon richtigerweise eine deutlich Differenz. Ob das Niveau generell für beide Gruppen zu niedrig ist, müssen die jeweiligen GW beantworten.

Nachtrag am 16. 3.: Ich werde mich mal schlau fragen was die Facharbeiter von befreundeten Handwerksbetrieben so pro Stunde verdienen. Die müssen aber immer so mit 3 oder mehr Ausbildungsjahren an den Beruf herangeführt werden und sind meist erst nach insgesamt 4-5 Jahren richtig routinierte Fachkräfte. Ob die Differenz zu den Anlerntätigkeiten mit 20,- in FRA unter diesem Aspekt angemessen ist? Mal hören.

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2022 18:10 Uhr bearbeitet.


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