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Anfang März liefen die Drähte zwischen BOC Aviation und AirBridgeCargo heiß. Die Leasingfirma, Firmensitz Singapur, forderte drei Boeing 747-8F - die VP-BIN, die VQ-BFU und die VQ-BFE - von der russischen Volga-Dnepr-Airline zurück. Der Versicherer hatte die Deckung zum 7. März unter Sanktionen eingestellt.
Eigentlich standen die Chancen für BOC Aviation gut - AirBridgeCargo hatte die Flugzeuge in Hongkong abgestellt, den Zugriff der Leasingfirma auf zwei 747-8F dann aber in letzter Minute vereitelt.
"AirBridge (...) hat zwei Boeing 747-8F, Eigentum von BOC Aviation, am 6. März 2022 von China nach Moskau geflogen", heißt es in einer in New York von BOC Aviation gegen AirBridgeCargo eingereichten Klage. "Die Flüge sind entgegen der ausdrücklichen Aufforderung von BOC Aviation erfolgt, diese Flugzeuge am Boden zu lassen."
Laut "Flightradar24" holte AirBridgeCargo tatsächlich nur Stunden vor Erlöschen des Versicherungschutzes die VQ-BIN am 6. März über Zhengzhou und die VQ-BFU über Dubai nach Moskau Scheremetjewo.
Leasing gekündigt, Flugzeuge über alle Berge
Zumindest für eine der beiden 747-8F war das Leasing zu diesem Zeitpunkt laut BOC Aviation schon gekündigt, das Lufttüchtigkeitszeugnis ausgesetzt - effektiv hat sich die Airline das Flugzeug damit nach Darstellung der Leasingfirma unberechtigt angeeignet und ist ohne gültige Registrierung nach Russland geflogen.
"Bis heute hat sich AirBridge geweigert, diese Flugzeuge herauszugeben", beklagt BOC Aviation es in dem Schriftsatz vom 14. März. Immerhin: die VQ-BFE "im Wert von mehr als 148 Millionen US-Dollar" konnte BOC Aviation mit Hilfe des Gerichtsbeschlusses in Hongkong festsetzen - am 25. März holt der Lessor das Flugzeug ins kalifornische San Bernadino.
© aero.de | Abb.: Boeing | 31.03.2022 08:35
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