Osterferien
Älter als 7 Tage

Angespannte Personalsituation am BER

Flughafen BER
Flughafen BER, © FBB

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SCHÖNEFELD - Der Hauptstadtflughafen BER kämpft über die verkehrsreichen Osterferien mit einer äußerst dünnen Personaldecke bei den am Ablauf beteiligten Unternehmen. Gepäckabfertigung und Sicherheitskontrollen bereiten Airportchefin Aletta von Massenbach weiter Sorgen.

"Grundsätzlich ist die Personaldecke bei vielen Partnern zum Osterreiseverkehr ausreichend, aber nicht komfortabel", sagte von Massenbach der dpa. "Das war zum Jahresbeginn von Januar bis März noch in Ordnung. Aber für diese Spitzen, die wir jetzt erwarten, kann an neuralgischen Punkten des Flughafens wie bei den Bodenverkehrsdiensten und bei der Sicherheit der Puffer beim Personal fehlen."

Vor allem unvorhergesehene Corona-Erkrankungen könnten dann zum Problem werden. Die Folge: Längere Wartezeiten sind erneut nicht auszuschließen.

Gleichwohl wüssten alle Partner um ihre Rollen und Aufgaben. "Gemeinsam bereiten wir uns mit Hochdruck auf den Ferienverkehr vor", betonte von Massenbach. Rund eine Million Fluggäste erwarten die BER-Betreiber während der gut zweiwöchigen Osterferien.

Die verkehrsreichsten Tage seien dabei dieser Freitag sowie der Sonntag vor Schulbeginn am 24. April. An beiden Tagen rechnet der Flughafen mit jeweils rund 70.000 Passagieren. Für die übrigen Ferientage gehen die Betreiber von 50.000 bis 65.000 Reisenden am Tag aus.

Einen Knackpunkt bilden laut von Massenbach die Sicherheitskontrollen. Hier sei mit den zuständigen Unternehmen in den vergangenen Wochen intensiv die geplante Besetzung abgestimmt worden. Etwas Abhilfe könnte das neue Terminal 2 schaffen, das vor wenigen Wochen eröffnet wurde.

Hier sei die technische Ausstattung der Sicherheitsspuren auf einem neueren Stand; mehr Menschen könnten mit weniger Personal in der gleichen Zeit kontrolliert werden.

Ein weiterer Engpass seien die Bodendienstleister, die sich etwa um das Ein- und Ausladen des Gepäcks kümmerten. "Viele Menschen haben die Unternehmen am BER während des Umzugs und aufgrund der Pandemie verlassen. Neue zu rekrutieren ist eine Herausforderung", sagte die Flughafenchefin.

Mit Blick auf die Wochen nach Ostern dürfte die Situation angesichts weiter steigender Passagierzahlen kaum einfacher werden. "Wir alle haben den Sommerflugplan vor Augen. Alle Partner am Flughafen wissen, für diese Reisezeit brauchen wir noch mehr Personal und alle sind gegenwärtig dabei, zu rekrutieren sowie die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzuarbeiten."

Gleichwohl seien mehr Reisende für den wirtschaftlich angeschlagenen Flughafen auch eine gute Nachricht: "Wir freuen uns auf die Passagiere und letztendlich darauf, dass es eine gewisse Normalisierung gibt", sagte von Massenbach.
© dpa-AFX | Abb.: FBB | 08.04.2022 16:40

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Beitrag vom 11.04.2022 - 22:36 Uhr
Der Branche sind, insbs. im Bereich Ground Handling, durch die Pandemie (die letztendlich nur grundlegende Probleme verstärkt hat) dauerhaft Arbeitskräfte in großer Zahl verlorengegangen. Und die lassen sich nicht mal eben durch das Schalten von Anzeigen oder die sonstigen üblichen Maßnahmen wieder zurückholen. Das Problem ist tiefgreifend [...]


Das Problem ist nicht tiefgreifend und könnte ganz einfach gelöst werden. Wenn man für das angebotene Gehalt keine Leute findet, muß man dieses eben erhöhen, bis man welche findet.

Und bevor sich einige User Sorgen machen, wer denn das bezahlen soll: Auf den einzelnen Flugsitz heruntergebrochen, dürften sich die zunächst auf die Airlines und im weiteren Schritt auf die Ticketpriese umgelegten Kostensteigerungen im Centbereich bewegen, selbst wenn man die Gehälter aller Flughafenbeschäftigten durch die Bank um 50% erhöhen würde.

Die Leute bekommen nun einmal ab Oktober auch woanders 12 Euro pro Stunde - wenn man sie an die oft recht unangenehme Arbeit am Flughafen locken will, muß man schon etwas mehr bieten, damit sie ihren jetzigen Job, bei dem sie spätestens in sechs Monaten mindestens 2.000 brutto erhalten, kündigen.
Beitrag vom 11.04.2022 - 12:34 Uhr
OK, dann ziehe ich mein Posting zurück. Ich dachte, sowas hätte sich durch eine langfristige Personalplanung lösen lassen.
Beitrag vom 11.04.2022 - 11:50 Uhr
niemand konnte ja ahnen, dass in 2022 auch ein Ostern kommt und das dann auch noch auf einmal Ferien sind und die Leute auch auch noch verreisen wollen, nach dem sie 2 Jahre nicht durften.
Mich hat das wirklich total überrascht und auf einem Flughafen kann man ja auch max. eine Woche im Voraus planen.

Also mein vollstes Verständnis. Diesen Sommer gibt es bestimmt keine Schulferien und auch niemand will in den Urlaub reisen....ich kann mir das nicht vorstellen und das ist ja auch noch sooooo lange hin.


Sie haben den Artikel gelesen und verstanden? Es geht nicht darum, dass der Personalmangel nicht oder zu spät erkannt wurde, sondern dass er sich schlicht nicht ohne Weiteres beheben lässt. Der Branche sind, insbs. im Bereich Ground Handling, durch die Pandemie (die letztendlich nur grundlegende Probleme verstärkt hat) dauerhaft Arbeitskräfte in großer Zahl verlorengegangen. Und die lassen sich nicht mal eben durch das Schalten von Anzeigen oder die sonstigen üblichen Maßnahmen wieder zurückholen. Das Problem ist tiefgreifend und betrifft alle Flughäfen. Siehe auch der vor wenigen Tagen ebenfalls hier erschienene Artikel, wonach die Fraport mangels Personal nicht alle Flüge abfertigen kann.

Dieser Beitrag wurde am 11.04.2022 11:52 Uhr bearbeitet.


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