Flug MU5735
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737-Absturz in China mit Absicht herbeigeführt

China Eastern Airlines Boeing 737-800
China Eastern Airlines Boeing 737-800, © Boeing

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NEW YORK - China Eastern Flug 5735 stürzte senkrecht aus dem Reiseflug ab. Die 132 Menschen an Bord hatten keine Chance. Nach einem Bericht der "Wallstreet Journal" stützt die Auswertung der Flugschreiber die These eines absichtlichen Flugs in den Tod. China hatte das bislang vehement dementiert.

Der Absturz einer Boeing 737-800 von China Eastern Airlines war offenbar kein Unfall. Wie das "Wallstreet Journal" unter Berufung auf US-Ermittlerkreise berichtet, legen Daten der Flugschreiber einen absichtlich herbeigeführten Absturz nahe. Der Bericht wurde bisher nicht von offizieller Seite bestätigt.

Die Aufzeichnungen deuteten darauf hin, dass jemand im Cockpit die Boeing 737-800 bewusst habe abstürzen lassen, berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch. Demnach seien entsprechende Befehle in die Steuerung eingegeben worden. Das Blatt berief sich auf Quellen, die mit den vorläufigen Erkenntnissen der US-Ermittler vertraut seien.

Eine nicht genannte Person wurde mit den Worten zitiert: "Das Flugzeug tat, was ihm von jemandem im Cockpit befohlen wurde."

Chinas Luftverkehrsbehörde (CAAC) äußerte sich nicht inhaltlich zu dem Bericht. Die parteinahe Zeitung "Global Times", die häufig als Sprachrohr benutzt wird, berichtete unter Hinweis auf beteiligte Personen in den Ermittlungen der CAAC zusammen mit der US-Behörde für Transportsicherheit (NTSB), dass sie "keine betreffenden Informationen aus den Ermittlungen an Medien gegeben" hätten.

Im April hatte die chinesische Behörde ähnliche Medienberichte noch als "Gerüchte" mit "falschen Informationen" zurückgewiesen. Die Umstände des Absturzes, bei dem das Flugzeug steil zur Erde gestürzt war, hatten von Anfang an Rätsel aufgegeben.

Absturz in 72 Sekunden

Die chinesischen Behörden haben bis heute nicht auf mögliche technische Probleme hingewiesen, so dass sich die Ermittler auf Aktionen der Piloten konzentrierten, schrieb das "Wall Street Journal". Es könnte aber auch jemand ins Cockpit eingedrungen sein und den Absturz absichtlich ausgelöst haben.

Flug MU5735, © CGTN
 
Nach der internationalen Luftverkehrskonvention unterstützt die US-Flugsicherheitsbehörde NTSB die von China federführend vorgenommenen Untersuchungen und analysiert auch die Informationen aus dem Flugschreiber.

Die 737-800 war am 21. März in der Region Guangxi im Südosten Chinas in einem nahezu senkrechten Profil innerhalb von 72 Sekunden aus 22.000 Fuß Höhe in hügeliges Gebiet gestürzt. Teams stellten noch zehn Kilometer vom Einschlagkrater entfernt Wrackteile des Flugzeugs sicher. Hinweise auf ein Feuer oder eine Explosion an Bord fanden die Ermittler nicht.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: CGTN | 18.05.2022 06:55

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Beitrag vom 18.05.2022 - 21:14 Uhr
Für das Problem wird es nie eine absolut sichere Lösung geben. Zunächst haben die Betroffenen oft eine Einschätzung von sich selbst und einer Situation die mit objektiv gültigen Maßstäben absolut nicht übereinstimmen.

Erschwerend kommt bei Piloten hinzu, dass sie, selbst wenn sie ein psychisches Problem bei sich selbst erkennen oder ahnen, ihren Job verlieren können, wenn sie einen Arzt aufsuchen und ihren Arbeitgeber darüber informieren.
Dieser Mechanismus ist ja fast eine Garantie dafür, dass Betroffenen kein Hilfe suchen, sondern versuchen, die Sache alleine durchzustehen.
Beitrag vom 18.05.2022 - 21:04 Uhr
Sorry, aber Ihre Unterstellung ist verleumderisch, um nicht stärkere Ausdrücke zu verwenden.

Weleche Unterstellung genau?
Dass das WSJ keine Quellen nennt?
Dass Boeing auch bei den MAX Unfällen Schmieren-Kampagnen gegen die toten Piloten betrieben hat?
Dass WSJ und Boeing beide amerikanisch sind?
Dass die FAA/NTSC nicht für diesen Unfall zuständig ist?
Dass die FAA ein zu nahes Verhältnis zu Boeing hatte?
Dass so ein vermeintliches Leak der NTSC einfach "stinkt"?
Oder dass bei 60er-Jahre Seilzügen prinzipbedingt der eigentliche Aktuator nicht vom Datenrecorder geloggt werden kann?
P.S. Oder dass schon in vielen anderen Boeing-Flugzeugen Werkzeuge und sogar Leitern vergessen wurden, die u.A. auch Seilzüge blockieren und/oder betätigen könnten?

Dieser Beitrag wurde am 18.05.2022 21:16 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 18.05.2022 - 17:46 Uhr
Die amerikanische Presse verlautbart also, aufgrund von ungenannten Informanten aus "Kreisen" einer nicht für die Aufklärung des Falls zuständigen Behörde, die in der Vergangenheit viel zu eng mit Boeing "zuammengearbeitet" hat (FAA), dass der Absturz nicht mit möglichen Qualitätsmängeln des amerikanischen Herstellers Boeing zusammenhängen kann, weil "Pilot wars".

Dasselbe Gerücht (Pilotenfehler/Trainingsmängel) wurde ebenfalls nach beiden MAX Abstürzen gestreut.
Ich bin mir zudem nicht sicher, wie man einen Piloten-Input auf die mit Stahlkabeln angelenkten Steuerflächen eines Jets von Defekten, die Zug auf die Kabel ausüben, anhand von Black Box Aufzeichnungen unterscheiden will.

Aber immerhin glaube ich weiß ich jetzt, warum Boeing nach Washington umzieht...

@Aero: Ich schätze, der Titel des Artikels ist etwas zu sehr bestimmt, wenn man sich mal die unklare Quellenlage anschaut. Ein vorangestelltes "WSJ behauptet:" würde eher der aktuellen Sachlage entsprechen.
>
Sorry, aber Ihre Unterstellung ist verleumderisch, um nicht stärkere Ausdrücke zu verwenden.

Dieser Beitrag wurde am 18.05.2022 17:51 Uhr bearbeitet.


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