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Lufthansa bietet für 20 Prozent ITA-Anteil

ITA Airbus A350-900
ITA Airbus A350-900, © ITA Airways

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FRANKFURT - Die Lufthansa und die Großreederei MSC greifen nach der Mehrheit an ITA. Nach Medieninformationen will Lufthansa im ersten Zug nur 20 Prozent der Anteile der Alitalia-Nachfolgerin übernehmen, MSC 60 Prozent. Italien liegt zudem eine Angebot von Air France-KLM und Delta vor.

Lufthansa und MSC haben am Montag ein bindendes Angebot für eine ITA-Mehrheit beim italienischen Staat hinterlegt. Lufthansa bestätigte lediglich ein Gebot, Einzelheiten nannte der Konzern nicht.

Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" wird Lufthansa bei einem Zuschlag 20 Prozent an ITA halten, MSC 60 Prozent. Die übrigen Anteile verblieben zunächst beim italienischen Staaten. Die Beteiligung dürfte Lufthansa laut Schätzungen damit zwischen 200 und 400 Millionen Euro kosten. 

In dem am Montag beendeten Bieterverfahren galt das Konsortium aus Lufthansa und der Schweizer MSC zunächst als favorisiert. Italiens Finanzminister Daniele Franco hatte vor einigen Tagen erklärt, dass man den Verkauf bis Ende Juni abschließen wolle.

Im Datenraum hatten sich neben Lufthansa/MSC der US-Luftfahrtinvestor Indigo sowie Air France-KLM und der US-Riese Delta Air Lines in die Zahlen der Italiener vertieft. Die Franzosen arbeiten mit dem Finanzinvestor Certares zusammen und hatten am Montagabend kurz vor Fristebende ebenfalls ein Gebot eingereicht.

Die Lufthansa betrachtet Italien als ihren wichtigsten Auslandsmarkt in Europa. In Rom hatte Konzernchef Carsten Spohr mit dem Konzept seiner vielen Drehkreuze (Multi-Hub) und Airline-Marken geworben. Die schrittweise Übernahme und Integration von Gesellschaften wie Austrian, Brussels Airlines und Swiss könnte zum Vorbild für die ITA werden.

Ebenso könnte Rom wie Zürich ein bedeutender Luftverkehrsknoten bleiben. Lufthansa peilt zunächst eine Minderheitsbeteiligung an, hatte der Konzernchef erklärt.

Das finanzielle Risiko einer ITA-Übernahme könnte Lufthansa im Verbund mit der Großreederei MSC in Grenzen halten, die neue Gesellschaft aber schnell in ihre operativen Systeme einbinden.

Reeder investieren in Airlines

Geführt von der italienischstämmigen Reederfamilie Aponte sucht MSC wie die Konkurrenz von Maersk bis zum Lufthansa-Großaktionär Klaus-Michael Kühne nach Logistik-Investments, Milliarden-Überschüsse aus der Seefracht strategisch sinnvoll unterzubringen. Auch bei Air France-KLM ist mit CMA CGM eine milliardenschwere Reederei als Großaktionärin eingestiegen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: ITA | 23.05.2022 19:18

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Beitrag vom 24.05.2022 - 16:44 Uhr
200-400 Millionen Euro für Nichts. Aber zum Glück bieten sie nur für 20% (und nicht mehr). Richtig überzeugt scheinen sie nicht zu sein…


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