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Die ITA-Übernahme stellt Lufthansa auf eine Geduldsprobe. "Wir sind nicht zufrieden, denn wir merken, dass sich die Privatisierung zu verzögern scheint", erhöhte Lufthansa-Chef Carsten Spohr gegenüber der Zeitung "Corriere della Sera" im Juni sanft den Entscheidungsdruck.
Italien hat allerdings gerade viel größere Sorgen als ITA. Das Rechts-Links-Bündnis in Rom steht vor dem Bruch. Ministerpräsident Mario Draghi will zurücktreten, darf vorerst aber nicht.
In dieser Konstellation wittern Air France-KLM, Delta und der Finanzinvestor Certares Morgenluft. Denn eigentlich hatte Italien Tage vor der Regierungskrise klar in Richtung Lufthansa und MSC geblinkt. Jetzt muss das deutsch-italiensche Duo um den Zuschlag bangen.
Nach einem Bericht der Zeitung "Il Messagero" sind Air France-KLM, Delta und Certares mit einem deutlich nachgebesserten Angebot an das Finanz- und Wirtschaftsministerium herangetreten. Konkret soll Italien ein "Vetorecht bei strategischen Fragen" und Einfluss auf die Besetzung des Topmanagements erhalten.
Mehr ITA für Italien
Air France-KLM, Delta und Certares gestehen Italien zur Absicherung staatlicher Interessen eine höhere Kapitalbeteiligung als Lufthansa und MSC zu. Das Angebot von Lufthansa und MSC drängt Italien laut Kreisen mit 20 Prozent eher an die Seitenlinie, wobei MSC das größte Aktienpaket übernehmen will.
Delta stellt ITA laut "Il Messagero" zudem eine noch stärkere Rolle in der künftigen Transatlantikstrategie des SkyTeam-Kerns in Aussicht.
© aero.de | Abb.: Airbus | 19.07.2022 09:25
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