Lufthansa muss warten
Älter als 7 Tage

Regierungskrise verzögert Entscheidung über ITA

ITA Airways Airbus A350-900
ITA Airways Airbus A350-900, © Airbus

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ROM - Ministerpräsident Mario Draghi ist zurückgetreten, Italien wählt neu. Die Regierungskrise droht die Entscheidung über den Verkauf von ITA Airways weiter zu verzögern. ITA Airways will die Hängepartie nach einem Medienbericht mit einer Geldforderung wieder in Gang bringen - dafür läuft es bei der Airline derzeit aber zu gut.

MSC und Lufthansa oder doch Air France-KLM, Delta und Certares? Italien hat noch keinem Lager den Zuschlag erteilt - und der Prozess gerät erneut ins Stocken.

Mario Draghi ist nach einem Zerfall der Regierungskoalition nur noch kommisarisch im Amt, am 25. September stehen Neuwahlen an.

Nach Informationen der Zeitung "La Repubblica" herrscht im Wirtschaftsministerium Unklarheit in der Frage, ob die Interimsregierung den Verkaufsprozess von ITA Airways unter aktuellen Vorzeichen überhaupt fortsetzen darf.

"Wir sind nicht zufrieden, denn wir merken, dass sich die Privatisierung zu verzögern scheint", hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr gegenüber der Zeitung "Corriere della Sera" schon im Juni mehr Tempo angemahnt.

Jetzt müssen Lufthansa und MSC und Air France-KLM, Delta und Certares möglicherweise erst den Ausgang der Neuwahlen abwarten - und im Herbst eine neue Regierung von ihren Angeboten überzeugen.

Unter Draghi soll das Pendel zu Lufthansa und MSC ausgeschlagen haben. Nach einem Bericht der Zeitung "Il Messagero" sind Air France-KLM, Delta und Certares zuletzt allerdings mit einem deutlich nachgebesserten Angebot an das Finanz- und Wirtschaftsministerium herangetreten.

Air France-KLM, Delta und Certares wollen Italien zur Absicherung staatlicher Interessen eine höhere Kapitalbeteiligung als Lufthansa und MSC und ein "Vetorecht in Strategiefragen" zugestehen. Delta stellt ITA laut "Il Messagero" zudem eine noch stärkere Rolle in der künftigen Transatlantikstrategie des SkyTeam-Kerns in Aussicht.

Laut "La Repubblica" könnte ITA einer Entscheidung noch vor den Neuwahlen mit einer Geldanforderung nachhelfen. Der Vorstand werde am 28. Juli über die Anforderung einer Kapitalerhöhung von 400 Millionen Euro beraten - zusätzlich zu den 720 Millionen Euro, die bereits aus der italienischen Staatskasse in den Aufbau der Alitalia-Nachfolgerin geflossen sind.

ITA verdient Geld

Das Geld steht ITA Airways zwar grundsätzlich zu, bisher kam die Airline aber gut ohne die zusätzliche Finanzspritze aus - im Sommerquartal erwartet ITA 500 Millionen Euro Umsatz, verriet ITA-Vorstandschef Fabio Lazzerini kürzlich der Zeitung "Corriere della Sera".

Wegen der gestiegenen Kerosinpreise wende ITA pro Quartal aktuell zwar "40 bis 50 Millionen Euro" mehr für Treibstoff aus als veranschlagt. Nach Medieninformationen wird ITA das Sommerquartal wegen zeitgleich anziehender Ticketpreise aber trotzdem mit rund 188 Millionen Euro positivem Cashflow abschließen.
© aero.de | Abb.: Airbus | 27.07.2022 05:25

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Beitrag vom 28.07.2022 - 09:50 Uhr
Herrn Carsten Spohr interessiert nicht ITA, sondern vielmehr den Hub Rom.
Beitrag vom 27.07.2022 - 10:17 Uhr
@ Daedalos1504
Ja genau,hoch zu Roß und hinter den Kulissen zum erbarmen, wenn die Angestellten im eigenen Haus die Schnauze viel mehr als nur voll haben dann sollte man sich auf jeden Fall gefälligst aus dem Staub machen :-))
Beitrag vom 27.07.2022 - 08:57 Uhr
Die Lufthansa sollte ihre Finger davon lassen. Sie hat ja schon ihren eigenen Laden nicht im Griff. Was soll sie dann mit einem weiteren Streikweltmeister.


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