Zähe Tarifrunden
Älter als 7 Tage

Kein Durchbruch bei Lufthansa

Lufthansa
Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Tarifverhandlungen für die rund 20.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals gehen an diesem Donnerstag weiter. Das haben die Gewerkschaft Verdi und Lufthansa bestätigt. Bei den Piloten ist Bewegung.

Am Morgen wurden zunächst die Zwischenergebnisse vom Vortag intern beraten, bevor sich die Delegationen wieder in einem Frankfurter Flughafenhotel treffen sollten. Inhaltlich wurden keine Details genannt.

Die dritte Verhandlungsrunde in dem Tarifkonflikt war von vornherein auf zwei Tage angesetzt. Ihr war am Mittwoch vergangener Woche ein flächendeckender Warnstreik vorausgegangen, der nahezu den kompletten Flugplan der Lufthansa lahmgelegt hatte. Für den Fall einer Nicht-Einigung hat Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bereits mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht.

Die Gewerkschaft verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden.

Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3.000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet.

Eine weitere Erhöhung um zwei Prozent zum Juli 2023 wollte der Konzern vom Gewinn abhängig machen. Diese Koppelung lehnt Verdi ab. Das Unternehmen hatte am Morgen erklärt, sich bereits im laufenden Jahr wieder einen operativen Gewinn von 500 Millionen zuzutrauen.

Lufthansa will nochmal über Flottenzusage sprechen

In die verzwickten Tarifverhandlungen mit den Piloten der Kerngesellschaft kommt unterdessen Bewegung.

Der Konzern werde sich nicht gegen eine Wiederbelebung der im Dezember 2021 unter dem Eindruck der Omikron-Welle gekündigten PPV-Flottenzusage im Zuge einer "Gesamtlösung" sperren, deutete Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann in einer internen Publikation, aus der zuvor "aeroTelegraph" zitierte. wie zuvor bereits Konzernchef Carsten Spohr Kompromissbereitschaft an.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte mit einer Urabstimmung den Druck auf Lufthansa erhöht - die Konzernpiloten sprachen sich nahezu einstimmig für eine Streikoption im Ringen um neue Mantel- und Vergütungstarifverträge aus.
© dpa-AFX, aero.de | 04.08.2022 11:03

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Beitrag vom 05.08.2022 - 09:18 Uhr
Man darf aber auch nicht vergessen, daß oft die "Bosse" der Gewerkschaften auch mit im Aufsichtsrat sitzen und da von den Gewinnen der Firmen profitieren. Siehe den Gratis-Flug in der First von Bsirske, den er erst nach Protest bezahlt hat.

Aktuell tauchen da etliche Gewerkschafter auf:

 https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/aufsichtsrat.html

Und als Aufsichtsrat bekommt man auch oft das Mehrfache des Mitarbeiters beim beaufsichtigten Unternehmen:

 https://investor-relations.lufthansagroup.com/de/corporate-governance/aufsichtsrat/verguetung-der-aufsichtsratsmitglieder.html

10 der 20 Mitglieder des Aufsichtsrates sind Arbeitnehmervertreter, es ist also nicht so, daß die Arbeitnehmerseite im Vorfeld keinen Einfluß hat. Und offensichtlich haben auch sie in der Vergangenheit die Arbeit des Vorstandes abgenickt.


Dieser Beitrag wurde am 05.08.2022 09:22 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 05.08.2022 - 09:12 Uhr
diese ganze gewinnabhängige Geschichte ist den Piloten schon mal vor Jahren auf die Füsse gefallen.

Die ausgewiesenen Gewinne werden dann durch Rücklagen und Investitionen und sonstiges ( man kauft noch schnell vor Fristablauf 2 Flugzeuge etc ) alleine durch die GF gesteuert.
Da kann man noch so sauber formulieren.
Da hat der MA keinen Einfluss drauf, die Gewerkschaften auch nicht und schwupps am Ende heist es : Sorry ja wir sind leider unter der Schwelle und gibt nix.

Es ist richtig, dass die Gewerkschaft nach dem Motto agiert: Was man hat, das hat man. Die GF hat mit diesen Mustern in der Vergangenheit zu viel Vertrauen verspielt.

Das zeigt nur, dass Sie bzw. dann scheinbar auch die Gewerkschaften, keine Ahnung von wirtschaftlichen Kennzahlen haben.

Es ist sehr wohl möglich solche schnellen Investitionen oder Rückstellungen aus einer solchen Klausel auszuschließen.
Da kommen wir dann zu dem, was @X-Ray schrieb, dass die Gewerkschaft scheinbar einfach zu dumm ist sowas zu machen bzw. zu durchblicken.
Beitrag vom 05.08.2022 - 09:03 Uhr
diese ganze gewinnabhängige Geschichte ist den Piloten schon mal vor Jahren auf die Füsse gefallen.

Die ausgewiesenen Gewinne werden dann durch Rücklagen und Investitionen und sonstiges ( man kauft noch schnell vor Fristablauf 2 Flugzeuge etc ) alleine durch die GF gesteuert.
Da kann man noch so sauber formulieren.
Da hat der MA keinen Einfluss drauf, die Gewerkschaften auch nicht und schwupps am Ende heist es : Sorry ja wir sind leider unter der Schwelle und gibt nix.

Es ist richtig, dass die Gewerkschaft nach dem Motto agiert: Was man hat, das hat man. Die GF hat mit diesen Mustern in der Vergangenheit zu viel Vertrauen verspielt.

Dieser Beitrag wurde am 05.08.2022 09:04 Uhr bearbeitet.


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