Verhandlungen
Älter als 7 Tage

Verdi droht Lufthansa mit neuen Streiks

Ein Mechaniker der Lufthansa Technik bei der Arbeit
Lufthansa Technik, © Gregor Schläger, Lufthansa Technik

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FRANKFURT - Nach dem flächendeckenden Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals wollen die Tarifpartner wieder miteinander verhandeln. Verdi und Lufthansa treffen sich am Mittwoch in einem Frankfurter Flughafenhotel in dritter Runde, um die Gehälter und Arbeitsbedingungen von rund 20 000 Beschäftigten festzuzurren.

Es geht unter anderem um Techniker, Check-In-Kräfte und IT-Experten: Die Parteien haben sich zwei Tage Zeit genommen, so dass ein Abschluss am Donnerstag möglich erscheint.

Für den Fall einer Nicht-Einigung hat Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle bereits mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen zur Hauptreisezeit gedroht. Sie verlangte, dass Lufthansa ein abschlussfähiges Angebot vorlegt.

Verdi hatte am vergangenen Mittwoch mit ihrem Warnstreik mehr als 1.000 Lufthansa-Flüge und damit nahezu das gesamte Flugprogramm ausfallen lassen. Rund 134.000 Fluggäste mussten ihre Pläne ändern, etliche Passagiere strandeten an den Drehkreuzen. Zuvor war bislang in zwei Runden verhandelt worden.

Die Gewerkschaft verlangt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchgehend Gehaltssteigerungen von 9,5 Prozent, mindestens aber 350 Euro im Monat, woraus sich in den unteren Gehaltsgruppen höhere Steigerungen ergeben würden. Zudem sollen die Mindeststundenlöhne auf mindestens 13 Euro steigen und später einen tariflich fest vereinbarten Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn haben. Dieser steigt zum 1. Oktober dieses Jahres auf 12 Euro.

Der Konzern hatte bei einer Laufzeit von 18 Monaten eine zweistufige Erhöhung der Grundvergütung um zusammen 250 Euro angeboten. Daraus ergäben sich für Vergütungsgruppen bis 3000 Euro brutto zweistellige Zuwachsraten, hatte das Unternehmen vorgerechnet. Zudem sollte es ab Juli 2023 für alle zwei Prozent mehr Geld geben, falls der Konzern wieder Gewinne macht. Diese Koppelung an das Konzernergebnis lehnt Verdi ebenfalls ab.

Cockpit sondiert nach Urabstimmung

Parallel führt die Lufthansa Sondierungsgespräche mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Deren Mitglieder haben bei einer Urabstimmung mit deutlicher Mehrheit unbefristete Streiks gebilligt, die aber zunächst nicht ausgerufen wurden.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 03.08.2022 06:37

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Beitrag vom 05.08.2022 - 14:34 Uhr
Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.
Genau. Und deswegen habe ich halt Ihrer indirekten Aussage, dass der Streik den Durchbruch gebracht hätte, halt auch widersprochen.

OK, verstehe ich, obwohl ich die Aussage, der Streik hätte den Durchbruch gebracht in der Form tatsächlich nicht gemacht habe. Das wissen wir tatsächlich nicht. Aber ja, meine Aussage kann so interpretiert werden.
Beitrag vom 05.08.2022 - 12:27 Uhr
Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Hat keiner so allgemein gesagt.

Stimmt, aber Sie erwarten jetzt nicht, dass ich jetzt alle 20 Varianten und Teilaussagen dazu einzeln aufzähle, oder?
Nein. Und ja, ich kann Ihre Intension für für die Aussage auch ein wenig nachvollziehen.

Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.
Genau. Und deswegen habe ich halt Ihrer indirekten Aussage, dass der Streik den Durchbruch gebracht hätte, halt auch widersprochen.
Ergänzung:
Ich bin aber froh, dass es zu einem Abschluss kam, ohne dass weiterer Arbeitskampf notwendig wurde.
Yep :)
Beitrag vom 05.08.2022 - 12:06 Uhr
Na also - und wohl ein gar nicht so schlechter Abschluss. Und jetzt erklärt mir bitte nochmal irgendjemand, warum Streiks nichts bringen oder sogar schädlich für die Angestellten sind :)

Hat keiner so allgemein gesagt.

Stimmt, aber Sie erwarten jetzt nicht, dass ich jetzt alle 20 Varianten und Teilaussagen dazu einzeln aufzähle, oder?

Und ob der WARN-Streik in diesem Ausmaß notwendig war, glaube ich immer noch nicht. Der Abschluss ist kein beweis dafür.

Das wird man nie wissen, da sind wir im was-wäre-wenn-Land ...
Das hätte umgekehrt genauso gegolten.

Ergänzung:
Ich bin aber froh, dass es zu einem Abschluss kam, ohne dass weiterer Arbeitskampf notwendig wurde.
Yep :)


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