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Wenige Tage vor den Parlamentswahlen liegt die rechtskonservative Fratelli d‘Italia in allen Umfragen klar in Führung. Parteichefin Giorgia Meloni hat beste Chancen, Mario Draghi als erste Regierungschefin in Italien im Amt zu beerben.
Bei der Privatisierung von ITA konnte Draghi gerade noch eine Vorentscheidung zu Gunsten von Certares, Delta und Air France-KLM treffen. Das Lager hatte mit einer Lösung gegen Lufthansa und MSC gepunktet, die einer neuen Regierung Raum für Einfluss auf ITA lässt.
Der Deal über den Verkauf von 50 Prozent plus einer Aktie ist allerdings noch lange nicht in trockenen Tüchern. Nach Informationen der Zeitung "Il Sole 24 Ore" werden die Verhandlungen erst nach den Wahlen abgeschlossen - und im Fall eines Wahlsiegs hat Meloni noch Gesprächsbedarf mit den Investoren.
"Nachdem die Regierung Draghi verschiedene Angebote für den Verkauf der ITA erhalten hatte, haben wir in diesen Tagen darum gebeten, es der nächsten Regierung zu überlassen, diese zu bewerten", sagte Meloni in einem Interview mit der "NZZ".
Am Ende dieser Bewertung muss nicht zwangsläufig eine Teilprivatisierung stehen: Meloni will als Regierungschefin zunächst "prüfen, ob es weiterhin eine nationale Fluggesellschaft geben kann, die zwar Teil einer globalen Allianz, aber in der Lage ist, das gesamte nationale Wirtschaftssystem und unsere touristische Berufung zu bedienen."
Lufthansa hakt ITA ab
Diese Woche steht zunächst ein Kennenlernen von ITA, Certares und Delta an. Die ITA-Spitze hatte sich eigentlich Lufthansa und MSC als Partner gewünscht. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hängt der verspassten Chance in Italien nicht nach. "Das ist keine Privatisierung, wie wir sie uns vorgestellt haben", sagte der Manager kürzlich in Frankfurt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 20.09.2022 15:18
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