Boeing P-8A Poseidon
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Deutschland kauft weniger Seeaufklärer

Norwegische Boeing P-8A Poseidon
Norwegische Boeing P-8A Poseidon, © RNAF

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BERLIN - Das Verteidigungsministerium hat laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" auf Kritik des Bundesrechnungshofs reagiert und den Wirtschaftsplan für den 100-Milliarden-Euro-Schuldenfonds zur besseren Ausrüstung der Bundeswehr überarbeitet. Davon ist auch die P-8A Poseidon betroffen.

Dabei setze das Ressort von Ministerin Christine Lambrecht (SPD) sechs Rüstungsprojekte auf eine Warteliste, berichtete die Zeitung weiter. Der stellvertretende Generalinspekteur Markus Laubenthal habe dies im Haushalts- sowie im Verteidigungsausschuss des Bundestags berichtet.

Betroffen sind demnach das Heer und insbesondere die Marine. Demnach wird die Beschaffung eines Nachfolgemodells für den Transportpanzer Fuchs des Heeres zunächst zurückgestellt. Die Marine muss auf eine fünfte und sechste Fregatte 126 verzichten. Auch die Anzahl der Korvetten 130 wird dem Bericht zufolge von zehn auf sechs reduziert. Über das Thema berichtete am Freitag auch der "Spiegel" (online).

Das System IDAS zum besseren Selbstschutz von U-Booten gegen Luftbedrohungen solle zwar weiterentwickelt werden, die Beschaffung wandere aber auf die Warteliste, so die Zeitung. Weiter werde die Zahl der in den USA zu kaufenden Seefernaufklärungsflugzeuge Boeing P-8 Poseidon von zwölf auf acht reduziert.

Der Grund seien handwerkliche Mängel in der vom Ministerium zunächst erstellten Beschaffungsliste, berichtete die Zeitung. So habe der Bundesrechnungshof in einem Zwischenbericht für die Haushaltsberatungen kritisiert, dass die von Lambrechts Haus vorgelegten Planungen für das Sonderbudget "erhebliche Mängel" aufwiesen und "grundlegend" überarbeitet werden müssten.

Die Bundeswehr-Planer hatten demnach Dutzende Rüstungsprojekte aufgelistet, deren Kosten den Rahmen von 100 Milliarden Euro um knapp zehn Milliarden Euro sprengten. Übersehen hatte das Ministerium dem Bericht zufolge offenbar auch, dass das Sondervermögen dynamisch ausgestaltet werden, also sowohl Preissteigerungen als auch Zinsen für die Schulden berücksichtigen muss.
© dpa-AFX | Abb.: Boeing | 29.10.2022 09:52

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Beitrag vom 31.10.2022 - 17:39 Uhr
Es wird viel Geld kosten, wenn man wieder 100 Prozent Ausstattung haben will. Keine Reserven um Verluste auszugleichen.
Beitrag vom 31.10.2022 - 09:28 Uhr
Meines Wissens nach wurden nur fünf P-8A fest bestellt, weitere sieben standen lediglich zur Diskussion (Wunsch des Militärs/Option), wurden aber nie bestellt. Wenn jetzt acht P-8A beschafft werden, wurde demnach der Auftrag nicht um vier Maschinen reduziert, sondern um drei erweitert.

Dieser Beitrag wurde am 31.10.2022 12:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 30.10.2022 - 21:22 Uhr
Liebes Aero Team, da fehlen jetzt aber wirklich so einige Informationen, die doch sonst zu jedem Ihrer Artikel über Boeing gehören:

- Erst einmal der Hinweis, dass die Reduzierung der Anzahl der Maschinen von 12 auf nur noch 8 ein weiterer, schwerer Rückschlag für Boeing ist

- Der Hinweis auf die 737 MAX Abstürze mit exakter Anzahl der Toten
(Immerhin basiert die P-8 auf dem Vorgängermodell der MAX, der 737-800)

- Die Verspätungen im 777x Programm

- Das wiederholte Grounding des Dreamliners

- Die Milliardenverluste

- Die Probleme bei der Zulassung der Modelle 737-7 und 737-10

… und so weiter.

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