Nachhaltigkeit
Älter als 7 Tage

Lufthansa bringt das SAF-Ticket

Lufthansa Airbus A350-900
Lufthansa Airbus A350-900, © Lufthansa

Verwandte Themen

FRANKFURT - Die Lufthansa will ihren Kunden bereits im Buchungsprozess umweltschonendere Tickets anbieten. Mit den sogenannten "Green Fares" sollen Flugpassagiere für einen Ausgleich der CO2-Emissionen des jeweiligen Fluges sorgen können. In Skandinavien hat Lufthansa das bereits getestet.

Nach Unternehmensangaben werden 20 Prozent über den Einsatz nachhaltig produzierter Flugkraftstoffe (SAF) erreicht. Die übrigen 80 Prozent des Mehrpreises gegenüber den herkömmlichen Tickets fließen in zertifizierte Klimaschutzprojekte.

Der Konzern will die neuen Tarife ab Mittwoch (15. Februar) auf Europa- und Nordafrikaflügen seiner Gesellschaften Lufthansa, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Swiss, Edelweiss, Eurowings Discover und Air Dolomiti anbieten, teilten die Vorstandsmitglieder Christina Foerster und Harry Hohmeister am Montag in Frankfurt mit.

Nicht enthalten ist die Punkt-Zu-Punkt-Gesellschaft Eurowings. Für den Fernverkehr arbeite man noch an Angeboten.

Bislang konnten die Kunden am Ende des Buchungsprozesses eine CO2-Kompensation hinzuwählen, bis hin zu einer vollständigen Kompensation mit SAF als teuerste Variante. Diese Möglichkeit der flexiblen Ausgleichzahlungen nutzten mit 0,1 Prozent der Passagiere aber nur wenige.

Tests mit den eigenen "grünen" Ticketklassen haben in Skandinavien einen höheren Zuspruch von immerhin rund 2,0 Prozent gefunden, sagte Hohmeister. Kurzfristiges Ziel sei, mindestens jeden 20. Gast zu überzeugen. Die darüber hinaus gehenden Kompensationsmöglichkeiten auch während des Fluges bleiben erhalten.

Die neuen Tickets sind sowohl in der Economy als auch in der Business-Klasse buchbar. In einem Preisbeispiel verteuerte sich ein Eco-Light-Ticket von 129 auf 239 Euro im Tarif Economy Green, wobei neben dem Klimabeitrag auch weitere Kundenvorteile wie die freie Umbuchbarkeit und mehr Freigepäck enthalten waren.

Grundsätzlich richteten sich die Preise nach Angebot und Nachfrage, sagte Hohmeister. Firmenkunden sollen für den SAF-Anteil ihrer Tickets CO2-Minderungszertifikate erhalten.

Die Kompensation von CO2-Emissionen steht insoweit in der Kritik, als dass sie Menschen verleiten könnte, sich mit geringem Aufwand ein reines Gewissen zu erkaufen, statt klimaschonender zu handeln. Bei unvermeidbaren Emissionen erkennt aber auch beispielsweise das Umweltbundesamt wichtige Vorteile von Kompensationen an. Richtig umgesetzt könnten sie Teil eines ambitionierten Klimaschutzes sein.
© dpa-AFX | Abb.: A. Mohl | 13.02.2023 14:29


Kommentare (0) Zur Startseite

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden